Sandro Montez, Duo Grigorescu, Rebecca Simoneit-Barum, Alex Lacey
Im
Zusammenspiel mit dem nicht minder sehenswerten 6er-Zug Minipferde,
der erfrischend humorvoll präsentiert wird, ergibt sich eine der
schönsten Pferdenummern Deutschlands. Ein circensischer Genuss ist
auch der, ebenfalls von Montez präsentierte, arten- und trickreiche
Exotenzug, der vor allem mit tollen Bildern glänzt: Man denke nur an
das Meer wabernder Kamelhöcker. Und
im Zentralkäfig hat Alexander Lacey kein Problem
in die großen Fußstapfen Gerd Simoneits zu
treten. Seine gemischte Raubtiernummer glänzt
mit Tempo, tollen Tricks und dem vertrauensvollen
Umgang zwischen Lacey und seinen Schützlingen.
Letzteres wird besonders am Ende des Auftritts
deutlich, wenn sich jedes Tier, bevor es die
Manege verlässt, einzeln genüsslich seine
Portion Streicheleinheiten abholt. Klasse! Etwas
irritierend ist dagegen der fehlende clowneske
Aspekt im Programm. So macht das Musizieren
verboten - Entree der rumänischen
Grigorescu Clowns durchaus Spaß, weil es dem
tollen Orchester eine weitere Möglichkeit bietet
sich auszutoben, lustig geht aber
anders. Und so ist es letztlich Juniorchefin
Rebecca Simoneit-Barum mit ihrer Pony- und
Hundedressur vergönnt, die Herzen der kleinsten
Circusbesucher zu erobern.
Duo Sankar,
Shirley Dean, Truppe Ignatov
Klasse, gilt auch für die
artistischen Darbietungen: Shirley Deans
Tempojonglage und die kombinierte Klischnigg- und
Equilibristikdarbietung von Vater und Sohn Sankar
sind von Weltrang. Pierre Bauers Arbeit am
schwankenden Mast und Elaine Courtneys
Schwungseildarbietung ohne Longe sind Raritäten
in der Circuswelt. Lediglich die Todesradnummern
vor der Pause erreicht nicht ganz Barum Niveau,
wirkt sie doch trotz vereinzelter
Höchstleistungen seltsam unsicher und
durchschnittlich. Ganz anders die famose
Jockeyreiterei Ignatov-Truppe. Mit ihren
verwegenen Saltos von Pferd zu Pferd stehen die
Bulgaren nach dem Ausscheiden der Illusionsnummer
endlich an der Stelle im Programm, wo sie auch
hingehören: am Schluss.
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