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Frankfurt,
17. Februar
2005: Auch heuer gilt:
Anfangs von Circusfans und der Konkurrenz eher
kritisch betrachtet ist es dem Team von
Manege mittlerweile erfolgreich gelungen eine wirkliche Marktlücke zu besetzen
und dem Circus neue Publikumsschichten zu
erschließen. Statt den üblichen Klischees gibt
es auch in der fünften Saison eine sound- und
lichttechnisch ausgefeilte moderne Inszenierung.
Bleibt also nur die Frage nach der Qualität des
gezeigten Programms offen. Großes Plus und Gesicht der Show
ist auch in diesem Jahr Pom Pom, der
sympathische, wie unaufdringliche Clown. Neben
seinen bekannten Reprisen wie dem
süßen Flugzeugbärchen, der Imitation eines
Queen-Clips und der hinreißenden Spiel mir
das Lied vom Tod-Nummer, hat er in diesem Jahr auch zwei
neue Reprisen im Programm. |
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Pom Pom, Szebasztian Richter
So zeigt er zum Beispiel
gemeinsam mit seiner Frau ein wirklich komisches Pas de deux. Nicht
umsonst ist Pom Pom Publikumsliebling. Neben Pom Pom gibt es
viele weitere bekannte Gesichter aus der letzten
Saison. Erfreulicherweise kommt trotzdem keine
Langweile auf, da viele Artisten der
Originalität Willen an ihren Darbietungen
gefeilt haben. So zeigen Murat and
Company ihre furiosen Klettereien dieses
Jahr nicht an Stangen, sonder an straffen Seilen.
Jongleur Szebasztian Richter setzt in diesem
Jahr auf Tempo und seine Frau Krisztina arbeitet
gemeinsam mit einer Artistin der kirgisischen
Truppe eine einfallsreich choreographierte
Doppeltrapeznummer.
Henry Renz |
Umgestellt wurde auch die
hauseigene Kistenillusionsnummer: Neue Tricks,
Dalmatiner statt Tigern und die charmante
Präsentation von Szebasztian Richter täuschen
aber nicht über die Austauschbarkeit der
Darbietung hinweg. Besonders wenn man sie mit der
verblüffenden Kostümillusion des Duo
Malinkovich vergleicht. Verzichtbar ist in meinen
Augen die Haustiernummer von Henry Renz. Sie hat zwar durchaus ihren
Reiz, passt aber nicht zum Rest des Programms. Neu dabei sind zwei russische
Artisten, die gleich zwei Nummern arbeiten, die
Qualität des Programms aber nicht wirklich
aufwerten. Als Blues Brothers auf dem Trampolin
sind sie zwar nicht sonderlich originell, aber
immerhin macht die Nummer Spaß. Ihre
Todesraddarbietung dagegen ist gleichzeitig
langatmig und leistungsschwach. Anders die
kirgisische Kautschukdame Aida, deren Kombination
von Kontorsionistik und Bogenschießen weiter zu
den absoluten Höhepunkten der Show gehört. |
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Keine Frage: das
Konzept ist stimmig, die Inszenierung modern und
Spaß macht die Show von Manege
obendrein. Nur leider ist das Programm etwas
schwächer als im letzten Jahr. Nach wie vor gilt
aber: Manege ist Unterhaltung für
die ganze Familie jenseits der üblichen
Circusklischees, gefeiert von Publikum und
Presse. |
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Text und Fotos: Sven Rindfleisch
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