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Gelnhausen,
31. März
2005: Das Programmheft
gibt es unumwunden zu: Smile, die neue gemeinsam
vom Direktionsehepaar Rosita und Joachim Sperlich
und Oliver Häberle konzipierte
Romanza-Produktion, befriedigt sie nicht, die
ständige Suche nach Superlativen. Vielmehr
steht das Spiel mit den Emotionen im
Mittelpunkt. Es zählen die persönliche
Ausstrahlung und die Freude am Spiel,
Vielseitigkeit oder die Einzigartigkeit des
Könnens eines jeden Akteurs. Die Zuschauer
sollen ein Lächeln und schöne Bilder in ihren
Köpfen mit nach Hause nehmen, die lange in
Erinnerung bleiben. |
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Olli und Co.
Clown Olli gibt gemeinsam mit
seinem Partner und Opfer dem ach so ernsten
Francois, der auch als stilvoller Jongleur zu
erleben ist, der Show ein Gesicht. Mit neuen und
altbekannten Reprisen und Entrees verknüpft Olli
auf sympathische Weise, die einzelnen Nummern und
stellt so mühelos den Kontakt zwischen Publikum
und Künstlern her. Hier ist es wirklich
gelungen, einen roten Faden zu spinnen, der bis
zum finalen von Olli gesungen Smile
nicht wieder fallen gelassen wird. Es macht sich
wirklich Rührung breit, wenn Olli die Zuschauer
mit dem bekannten Charlie Chaplin Zitat,
Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist
ein verlorener Tag!, nachhause entlässt. Die gelungene Inszenierung kann
aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen,
dass Romanza im Grunde genommen ein reines Familienprogramm
zeigt. Freilich ein höchst stilvolles.
Rene Sperlich |
Selbst Komödiantenstandards wie
Feuerspucken, Pfauentauben oder Stuhlpyramide
sind hier dank ausgefeilter Lichttechnik, edlen
Kostümen und netten Ideen mit einer besonderen
Note versehen. Artistische
Höhepunkte des Programms sind ganz klar die
beiden Auftritte der rumänischen Luftartistin Guiliana, die temperamentvolle Hula-Hoop-Show von
Sperlich Tochter Monika und die moderne
Handstandarbeit von Maik und Rene Sperlich. Aus
Verletzungsgründen vorübergehen nicht dabei,
ist leider der russische Ausnahme Klischnigger
Vadim Pechinskiy. Er hätte der Inszenierung
sicher zusätzlichen Pep verliehen. An seiner
Stelle arbeitet Joachim Sperlichs Nichte Virginia
eine Kautschuk-Nummer. |
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Nach dem
erfolgreichen Frankfurter Weihnachtscircus
gelingt es Romanza innerhalb kürzester Zeit ein
zweites Mal positiv zu überraschen. Mit
Leichtigkeit erreicht die Show ihr erklärtes
Ziel, den Zuschauern ein Lächeln und schöne
Bilder in den Köpfen mit nach Hause zu geben.
Leider haben sich bisher nur wenige Zuschauer
derart verzaubern lassen. Schade der mutige und
gelungene Versuch etwas Neues zu wagen hätte
mehr Erfolg verdient. |
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Text: Sven Rindfleisch; Fotos: Sven Rindfleisch,
Circus Romanza
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