Oleg
Popov, Truppe Khadikov, Frantisek Strnad
Nun wirkt auch der große Oleg Popov nicht mehr
wie ein Fremdkörper. Freilich, seine Reprisen
sind nie wirklich witzig, dafür aber anrührend,
voller Poesie und Kreativität. Warum man dann
aber noch einen zweiten, nicht mal schlechten,
Reprisenclown, dessen Auftritte eine ähnliche
Tendenz haben, verpflichtet hat, will sich mir
nicht ganz erschließen. Zumindest fragwürdig halte ich
auch das Engagement der Kaukasischen
Reitertruppe. Klar, die Kunststücke auf Pferden,
einem Kamel und sogar einem Yak sind rasant und
teilweise auch spektakulär, der Umgang mit den
Tieren aber ist eine Katastrophe. Wildes
Zügelgereiße und völlig unangemessener
Peitscheneinsatz, schlagender Art wohlgemerkt,
will ich nicht sehen. Das Publikum aber tobte vor
Begeisterung. Eine Wohltat dagegen die gemischte
Raubtierdressur von Frantisek Strnad aus
Tschechien. Er präsentiert, einen Löwen, zwei
Tiger, einen Puma und zwei Leoparden (einer davon
schwarz) in einer sehr harmonischen Dressur. Ein
Showman ist Strnad aber leider nicht.
Ekaterina
Markevitch, Markevitchs, Rodion und Juliette Girgenov mit
Ballett
Ganz anders das Jongleur-Duo
Kirouchine: Ausdrucksstark und absolut sicher
präsentieren die beiden ihre
Hochleistungsjonglage zu leider schrecklicher
Musik. Ebenfalls auf Weltklasse-Niveau arbeitet
das Duo Pruchenestoje eine sensationelle
Hand-auf-Hand-Darbietung. Was aber sollen diese
seltsamen Kostüme? Das Globe of Death der Daniel
Diorio ist sicher auch herausragend (4
Motorräder in der Stahlkugel), spontane stehende
Ovationen des Betzdorfer Publikums sind Beweis
genug, aber sicherlich Geschmackssache. Wie auch
der Auftritt von Marcus und Gabi Köllner im
Todesrad. Artistisch sicher mittelmäßig macht
es, mir jedenfalls, dank der mitreißenden
Performance von Marcus Köllner trotzdem Spaß.
Uneingeschränkt gefallen dürfte dagegen die
witzige Kostümillusion.
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