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Nordhorn, 18. März
2006:
Das neue Programm des Zirkus Charles Knie heißt „Die Löwen von
Shikara“ und wird, wie im letzten Jahr, mit einem bunten Charivari
eröffnet. Clown Robert Murz dirigiert die Artisten mit ihren
Buchstabentafeln so, dass sie Charles Knie ergeben.
Eröffnet wird das Programm mit der Ringperche der Geschwister Wolf,
die Nummer ist neu choreografiert und gefällt durch einige neue
Tricks. Mal mehr und mal weniger lustig sind die Clowns Robert und
Alex Murz. Weniger zum Lachen ist etwa ihre erste Nummer, bei der
Robert versucht, drei Tennisbälle übereinander auf der Stirn zu
balancieren, was er letztlich auch schafft, da die Bälle mit
Klettverschluss zusammengehalten werden. Lustiger und origineller
ist da schon die Reprise, in der beide eine Hand-auf-Hand Darbietung
vollführen und auf einmal beide in einer Hose stecken. |
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Valentina Murz,
Geschwister Wolf, Robert Murz
Dann
wird es tierisch im Programm, Deborah Knie führt souverän ihre
Bauernhoftiere vor. Im Anschluss geht es hoch unter die Circuskuppel,
Valentina Murz hat sich eine Schwungtrapeznummer der Extraklasse
erarbeitet. Sie glänzt durch viele Abfaller und Tricks wie Fersen- und
Fußhang, eine wahre Sensation im Charles-Knie-Chapiteau.
Weiter geht es mit dem großen Exoten-Tableau von Charles Knie. Wenn
Lamas Figuren laufen, ein Emu über Barrieren springt und Tapir Norbert
durch das Manegenrund trottet, sieht man Charles Knie die Liebe zu
seinen Tieren förmlich an. Für die Seelöwen war es leider noch zu
kalt.
Charles und Doriana Knie,
Puria Mahlhouji
Weiterhin dabei Doriana Knie mit ihren Tauben und Papageien. Zu
neuer Musik lässt diese ästhetische Nummer den Funken aufs Publikum
überspringen. Neu einstudiert ist auch die Hula-Hoop-Nummer von Marina
Trechina. Sie taucht aus einem Illusions-Requisit auf und beginnt mit
einer Hula-Hoop-Show der Extraklasse. Spannend wie atemberaubend ist
ihr Schlusstrick, sie lässt drei brennende Hula-Hoop-Reifen um ihren
Körper kreisen. Highlight des Programms ist die in der Werbung groß
herausgestellte Raubtiernummer von Puria Mahlhouji. Fünf Mähnenlöwen
hören auf den jungen Perser und vollführen Tricks wie Reifensprung,
Balkenlauf oder das Springen über ihren Dompteur. Weiter geht es mit
der spritzigen Rola-Rola Nummer von Alex Murz. Mit Witz und Humor baut
er sogar einen selten gesehenen Turm aus sieben Segmenten.
Begeisterung kommt auf, als Charles Knie seine Pferdefreiheit mit drei
braunen und drei Weißen Arabern vorführt. |
Svetlana Trechina |
Trotz
Verkürzung (der Handstand wurde in der von mir besuchten Vorstellung
weggelassen) ein Highlight im Programm ist die Antipodennummer von
Svetlana Trechina. Der artistische Höhepunkt im Programm und
dementsprechend an seinem Ende platziert, ist ohne Frage die
Leiterbalance der Familie Wolf. Ihr Schlusstrick löst beim Publikum
Begeisterungsstürme aus. Schlusspunkt des Zwei-Stunden- Programms ist
das fetzige Finale, Alex Murz betritt als Blues-Brother die Manege und
alle Artisten, sogar die Requisiteure folgen ihm mit Sonnenbrillen in
die Manege. Nachdem Charles Knie die Besucher mit einem
Schweizerdeutschen „Uf Wiederluege“ verabschiedet hat, verlassen die
Zuschauer zufrieden das Chapiteau des Zirkus Charles Knie. |
Familie Wolf |
In der Tat sind es die kleinen Einfälle, die ein eher solides
Programm zu etwas Besonderem machen. So schafft es Charles Knie auch
in diesem Jahr das Publikum zu begeistern. Und ich, ich bleibe auch
heuer meinem Lieblingscircus, dem Zirkus Charles Knie treu. |
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Text: Kevin Leppien; Fotos: Sven Rindfleisch,
Kevin Leppien
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