Duo Stoichev, Kim Kenneth, Tamara
Das Todesrad des
Duo Stoichev erfüllt seinen Zweck als Schlussnummer: Das
Publikum tobt. Zu sehen sind Tricks wie das Seilspringen,
Jonglage von Fackeln und den Lauf mit verbundenen Augen auf dem
Außenrad. In punkto Leistung überzeugt ebenfalls die
Rola-Rola-Artistik des etwas introvertiert wirkenden Orlando
Oprescu. Seit vielen Jahren im Programm dabei, aber immer wieder
mit neuen, kreativen Darbietungen, ist Tamara Weiser. In diesem
Jahr greift sie die Elemente auf. Mit einer Fackel in der Hand
entzündet sie das Feuer an einem Kronleuchter, mit dem sie durch
die Luft fliegt um wenig später in ein Bassin einzutauchen. Dort
bewegt sie sich ausdrucksstark im Zusammenspiel mit dem Wasser,
welches in variantenreichen Fontänen ins Wasser springt, um sich
dann wieder in die Luft zu schwingen. Herrlich anzusehen ist
dieses Spektakel, bei der die Leistung der Artistin wunderbar
mit Musik, Beleuchtung und Gestaltung der Requisiten harmoniert.
Tamara Weiser ist ebenfalls Mitglied des rein weiblichen Trios,
welches eine Kür an Bungeeseilen und Trapezen zeigt. Meist wird
synchron gearbeitet, gemeinsame, interaktive Tricks sehen wir an
diesem Abend nicht. Leistungsmäßig leider eher schwach, ist der
Schauwert ebenfalls recht gering. In der großen Magic Show vor
der Pause wird das Motiv „Mystery“ von Kim Kenneth
personifiziert. Die Fluchtkistentricks des Dänen sind
konventionell, werden aber durch die Mitwirkung von drei
hübschen Damen aufgewertet.
Frenky und Milko
Zaubern kann auch
Frenky. Der Clown tut dies im Harry-Potter-Kostüm auf liebevolle
Weise mit Hasen und Hühnern. Gemeinsam mit Partner Milko,
Mitglied des Direktionsteams, begleitet er uns in verschiedenen
Reprisen und einem Entree durch das Programm. Bei letzterem
wird, wie schon 2002, auf Anweisung einer strengen Politesse im
Minirock Graffiti entfernt und tapeziert. Für die einen (Sven)
ist das, was folgt, eine feucht-fröhliche Schaumschlacht zum
Wegschmeißen, für die anderen (Stefan) dann doch ein bisschen
arg albern. Im Vergleich zum etwas in die Länge gezogenen
„Bienchen“ des Vorjahres aber auf jeden Fall eine kurzweilige
Angelegenheit, bei der beide Protagonisten am Ende völlig
durchnässt durch die Manege toben. Des weiteren zeigen sie u.a.
eine poetische Seifenblasen-Reprise, die Fotografie einer Rose
und eine witzige Hohe Schule mit Stoffpferden.
Adriana Folco, Yvonne Muderack
In der Version mit
lebendigen Rössern wird diese von Adriana Folco und Michael Jarz
im spanischen Stil geritten. Adriana Folco präsentiert zudem
einen Viererzug Friesen sowie daran anschließend einen Schimmel
als Da-Capo-Steiger. Den im wahrsten Sinne des Wortes stärksten
Auftritt hat sie aber im zweiten Teil bei der Präsentation ihres
Elefanten „Baby“. In der vertrauensvollen Zusammenarbeit der
beiden ungleichen Damen sehen wir (nahezu) das gesamte
Repertoire einer guten Dickhäuterdressur. Besonders
stimmungsvoll wird es, wenn sich „Baby“ schlafen legt und dabei
mal eben die zahlreichen Flammen auf einem Kerzenständer
ausbläst. Stammgäste bei Herman Renz sind inzwischen Yvonne und
Knut Muderack mit ihren Löwen. Eine sympathische, kurzweilige
Nummer. |