Allesandro Gillert, Les Nicas
Entscheidenden Anteil an der glücklich
machenden Atmosphäre bei Harlekin hat, neben der mitreißend
aufspielenden Kapelle und dem äußerlichen Erscheinungsbild eines
Bilderbuchcircus, die Direktion selbst. Pedro Pichler und Monika
Aegerter überraschen als Clowns-Duo Les Nicas jedes Jahr aufs
Neue mit sympathischen Reprisen, über die man wirklich herzhaft
lachen kann. Heuer zeigen sie unter anderem ihre Version des
komischen Taxis und hindern Alessandro Gillert daran, ein
Konzert mit seiner Trompete zu geben. Gillert, der bereits 2009
bei Harlekin engagiert war, zeigt zudem erneut - mit seiner Frau
Cristina - seine leistungsstarke Schlappseil-Arbeit, inklusive
Zwei-Mann-Hoch.
Cian Acobatic Troupe
Nachdem im
letzten Jahr eine siebenköpfige Gruppe chinesischer Mädchen den
Großteil des artistischen Programms bestritten hat, sind im
diesen Jahr acht Jungs aus Fernost dafür zuständig. Drei
Darbietungen zeigt die "Cian Acobatic Troupe". Zum
Programmauftakt sehen wir sie als versierte Reifenspringer, dann
jonglieren sie variantenreich mit Strohhüten und als
Schlussnummer arbeiten sie an den schwingenden Masten eine
raumgreifende Darbietung, die im kleinen, neuerdings mit
LED-Scheinwerfern ausgestatten Harlekin-Chapiteau noch mal
imposanter wirkt. Neben ihrer Leistung gibt es aber noch zwei
weitere Gründe, die die jungen Chinesen zu den uneingeschränkten
Publikumslieblingen werden lässt. Da wäre zum einen ihre
herzerfrischend fröhliche Art, die so gar nichts gemein hat mit
der Verbissenheit vieler anderer chinesischer Truppen. Und zum
anderen die Musikauswahl: Statt zu traditioneller chinesischer
Musik oder - wie heute oft üblich - zu einem pseudo-modernem wie
Blei über den Nummern liegendem elektronischem Klangteppich
arbeiten die jungen Artisten zu mitreißender, treibender
Livemusik. Bei ihrer furiosen Hutjonglage spielt die Kapelle
sogar ein Medley der Schweizer Volksmusikgruppe die "Boss Bueben".
Und siehe da, es passt vorzüglich!
Dodo und
Bambolina, Nicole Pichler
Vervollständigt wird das artistische Programm durch Ralph Taylor
und Celia Mendizabal. Als
Dodo und
Bambolina zeigen die beiden ihre nostalgische Version von
"Mensch oder Puppe". Diese ist im intimen Rahmen des
Harlekin-Zelts wesentlich wirkungsvoller als in größeren
Manegen, wie zum Beispiel bei Benneweis, wo wir das
englisch-spanische Duo 2009 erlebten.
Taylor produziert sich zudem
als Strong Man am stehenden Trapez. Und natürlich dürfen in
keiner Harlekin-Show Tiere fehlen. Pedro Pichlers Tochter Nicole zeigt
in diesem Jahr einen von Urs Strasser dressierte Exotenzug mit
zwei Kamelen, zwei Eseln, zwei Lamas und einem Zwergzebu. Wieder
dabei ist Zoo-Chefin Susanne Mani. Sie hat ihr "Groß und Klein"
mit Freiberger Pferd und Shetlandpony um zwei Zwerg-Mulis
erweitert. Die Tiere arbeiten mannigfaltige Lauffiguren zusammen
und verabschieden sich mit einem Mini-Karussell auf drei Bahnen.
Bravo! |