Hinter dem für 2012 als neu
angekündigten Programm verbergen sich dabei allerdings die
bekannten, qualitätsvollen Darbietungen, wenn auch in geänderten
Inszenierungen. Abermals prägendes Gesicht der Show ist Braian
Casartelli.
Braian und Ingrid
Casartelli, Ballett zur Hohen Schule
Gleich zu Beginn präsentiert
er zusammen mit vielen Figuranten in einer lebhaften
Zigeuner-Szenerie einen Zwölferzug Araber. Als Da Capi gibt es
das gleichzeitige Steigen aller Tiere, danach sechs Pferde sogar
im gemeinsamen Vorwärtssteigen. Wahre Augenweiden sind auch die
exakte Hohe Schule zu spanischem Flamenco, geritten von Sharon,
Jordy und Braian Casartelli, und das wundervolle, klassische Pas
de Deux, welches Braian mit seiner Schwester Ingrid präsentiert.
Braian Casartelli,
Karah Kavak
Den Programmabschluss bildet
ein neues Afrika-Bild. Es löst die Aladin-Fantasie ab, ist aber
genauso aufwendig gestaltet. Riesige Stoßzähne bilden das Entree
zur Manege, auf der Piste sind Felle in Zebra- und
Leopardenmuster ausgelegt, und an den Masten hängen wunderbar
illuminierte Masken. Nacheinander bevölkern zwei betagte
Elefanten, diverse Exoten wie Kamele, Nandus oder Känguru und
abschließend zwei Giraffen die Manege. Zusätzlich wurden zwei
weitere Tierdarbietungen engagiert: Während Karah Kavak als
Indiana Jones im bekannten, aufwendig gestalteten Schaubild mit
seinen Reptilien für einige Schrecksekunden sorgt, zeigt
Giordana Caveagna seine neun Tiger im eher ruhigen Stil.
Pyramide, Sprünge und abschließend ein steigender Tiger gehören
unter anderem zum Repertoire des italienischen Tierlehrers.
Mr. Lorenz, Crazy
Riders, Mr. Lorenz und Otto
Neu gestaltet wurden auch die
artistischen Darbietungen. Stefany Hones brilliert mit gewagten
Pirouetten am Trapez nun in einer Verkleidung im Stil eines
venezianischen Maskenballs. Die Tücher-Darbietung von Ingrid,
Stefany und Daniela kommt nun lasziv zu deutschsprachiger (!)
Musik im Burlesque-Stil daher und weiß gerade mit dieser ruhigen
Art zu gefallen. Die fünf Crazy Riders in der Motorradkugel
erweisen sich wieder einmal als äußert publikumswirksam.
Unterstützt werden sie dabei auch vom durchgehend hervorragenden
Lichtdesign und dem Ballett. Dieses ist bei fast allen
Darbietungen in geschmackvollen Kostümen mit von der Partie und
wertet die Nummern so nochmals ungemein auf, so auch im
glamourösen Finale unter einer überdimensionalen Weltkugel.
Teilweise neu besetzt ist auch der clowneske Part. Geblieben ist
Clown Otto, Verstärkung bekommt er heuer von Mr. Lorenz.
Zusammen zeigen beide die Messerwurfszene, solo präsentiert Mr.
Lorenz auch das Glockenspiel mit Kindern aus dem Publikum.
Seriös ist er zudem in einer vollwertigen Nummer als klassischer
Jongleur mit Keulen, Ringen und Ping-Pong-Bällen (mit dem Mund)
zu sehen. Teilweise agiert er dabei auf einer freistehenden
Leiter. |