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Circus Nock - Tour 2012
www.nock.ch ; 70 Showfotos

Fribourg, 6. April 2012: Klassische, den Traditionen verpflichtete, aber zeitgemäß und hochwertig umgesetzte Programme. Dafür steht seit Jahren der Schweizer Circus Nock. Klassisch ist die Zusammenstellung der Nummern, die dem traditionellen Dreiklang Tiere, Clowns und Akrobaten folgt. Zeitgemäß und hochwertig sind das edle Lichtdesign und die auf den Punkt, ohne Misstöne gespielte Livemusik (Orchester Tadeusz Krol), die immer wieder aktuelle Hits aufgreift. Zusätzlich aufgewertet werden die Nock-Shows durch äußerst geschmackvolle Kostüme und eine sorgfältige Nummernauswahl.

Bei der darauf geachtet wird, dass die einzelnen Nummern zueinander passen.  Solch wilde Mischungen wie andernorts, wo schon mal geschmacklos kostümierte Clowns auf durchgestylte Hochglanz-Artisten treffen, gibt es bei Nock zum Glück nicht. Auch wird man von hämmernden Tecno-Rhytmen verschont, die bei so mancher Direktion leider immer noch als modern gelten.


Gaston und Roli, Verena Nock, Pedro Rivelino

Das Gesagte gilt uneingeschränkt auch für die aktuelle Nock-Show. Diese ist sicher nicht so spektakulär wie im vergangenen Jahr, als mit Hochseil, Todesrad und Motorradkugel gleich drei Sensationsgenre vertreten waren, aber auf keinen Fall weniger unterhaltsam. Großen Anteil daran haben erneut die Clowns Gaston und Roli, die teilweise unterstützt von Verena Nock unter anderem das „Krokodil auf der blauen Donau“ urkomisch zum Besten geben. Unterstützung bekommen Sie dabei von Reprisen-Clown Pedro Rivelino, der ein angenehmer Vertreter seiner Zunft ist und unter anderem als verhinderter Zauberer und mit einem überdimensionalen Ball in Erscheinung tritt.


Flying Regio, Christina Santos Garcia, Alexander-Truppe

Rivelinos Kinder wiederum verstärken den artistischen Bereich: Die 16-jährige Christina Santos Garcia begeistert mit toller Ausstrahlung als Kontorsionistin inklusive Bogenschuss und ihr Bruder Santos Garcia arbeitet als Bodenjongleur mit bis zu sieben Bällen. Für die akrobatischen Höhepunkte sorgen indes zwei Artistengruppen. Die rein männlichen Flying Regio überzeugen als Schlussnummer am Flugtrapez (Dreifacher, Passage). Interessant vor allem, dass der Fänger der Truppe noch vor gar nicht langer Zeit selbst als Flieger aktiv war. Zwei Auftritte hat die rumänische Alexander-Truppe: Zunächst mit Handvoltigen, dann am Schleuderbrett. Zu mitreißender Latino-Musik zeigen sie unter anderem ein Vier-Mann-Hoch ohne Vorteil.


Franziska Nock

Apropos Latino-Rhythmen: Für karibisches Flair sorgt das fünfköpfige kubanische Ballett (zwei Männer, drei Frauen), das mit temperamentvollen Einlagen für Stimmung sorgt. Gleichzeitig ist es aber auch in einzelne Nummern integriert und leitet zum Beispiel im Gewand von Haremsdamen den Auftritt von Suzanne Chipperfield und Franziska Nock ein. Nock dirigiert zunächst jeweils zwei Kamele und Friesen und reitet im Anschluss mit Chipperfield eine doppelte Hohe Schule. Bereits im ersten Programmteil ist Nock zudem mit einem 6er-Zug bestehend aus drei Arabern und drei Friesen zu sehen. Womit wir beim einzigen kleinen Wermutstropfen der Nock-Show wären: Eine zusätzliche Tiernummer wäre wünschenswert gewesen.

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Text und Fotos: Sven Rindfleisch