Bei der darauf
geachtet wird, dass die einzelnen Nummern zueinander passen.
Solch wilde Mischungen wie andernorts, wo schon mal geschmacklos
kostümierte Clowns auf durchgestylte Hochglanz-Artisten treffen,
gibt es bei Nock zum Glück nicht. Auch wird man von hämmernden Tecno-Rhytmen verschont, die bei
so mancher Direktion leider immer noch als modern gelten.
Gaston und Roli,
Verena Nock, Pedro Rivelino
Das Gesagte gilt uneingeschränkt auch für die aktuelle Nock-Show. Diese
ist sicher nicht so spektakulär wie im vergangenen Jahr, als mit
Hochseil, Todesrad und Motorradkugel gleich drei Sensationsgenre
vertreten waren, aber auf keinen Fall weniger unterhaltsam.
Großen Anteil daran haben erneut die Clowns Gaston und Roli, die
teilweise unterstützt von Verena Nock unter anderem das „Krokodil auf der blauen Donau“ urkomisch zum
Besten geben. Unterstützung bekommen Sie dabei von
Reprisen-Clown Pedro Rivelino, der ein angenehmer Vertreter
seiner Zunft ist und unter anderem als verhinderter Zauberer und
mit einem überdimensionalen Ball in Erscheinung tritt.
Flying Regio, Christina Santos Garcia, Alexander-Truppe
Rivelinos Kinder wiederum verstärken den artistischen Bereich: Die
16-jährige Christina Santos Garcia begeistert mit toller
Ausstrahlung als Kontorsionistin inklusive Bogenschuss und ihr Bruder Santos Garcia
arbeitet als Bodenjongleur mit bis zu sieben Bällen. Für die
akrobatischen Höhepunkte sorgen indes zwei Artistengruppen. Die
rein männlichen Flying Regio überzeugen als Schlussnummer am
Flugtrapez (Dreifacher, Passage). Interessant vor allem, dass
der Fänger der Truppe noch vor gar nicht langer Zeit selbst als
Flieger aktiv war. Zwei Auftritte hat die rumänische
Alexander-Truppe: Zunächst mit Handvoltigen, dann am
Schleuderbrett. Zu mitreißender Latino-Musik zeigen sie unter
anderem ein Vier-Mann-Hoch ohne Vorteil.
Franziska Nock
Apropos Latino-Rhythmen: Für karibisches Flair sorgt das fünfköpfige
kubanische Ballett (zwei Männer, drei Frauen), das mit
temperamentvollen Einlagen für Stimmung sorgt. Gleichzeitig ist
es aber auch in einzelne Nummern integriert und leitet zum
Beispiel im Gewand von Haremsdamen den Auftritt von Suzanne
Chipperfield und Franziska Nock ein. Nock dirigiert zunächst
jeweils zwei Kamele und Friesen und reitet im Anschluss mit
Chipperfield eine doppelte Hohe Schule. Bereits im ersten
Programmteil ist Nock zudem mit einem 6er-Zug bestehend aus drei
Arabern und drei Friesen zu sehen. Womit wir beim einzigen
kleinen Wermutstropfen der Nock-Show wären: Eine zusätzliche
Tiernummer wäre wünschenswert gewesen.
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