Das merkt man
nicht nur in den immer ordentlich besuchten Vorstellungen,
sondern vor allem an der Tatsache, dass sich die
Betreiberfamilie Schneller mit der Zeit ein Stammpublikum
erarbeitet hat. Manche Familien kommen immer wieder und so
besucht man folgerichtig jährlich nahezu dieselben Städte.
Dafür, dass die Zuschauer dennoch genug Abwechslung erfahren,
werden die hauseigenen Darbietungen regelmäßig umgestaltet.
Seraina Imholz und Romana Schneller
In diesem Jahr haben in
erster Linie die artistischen Nummern einen „neuen Anstrich“
bekommen, zudem wurde mit Seraina Imholz eine Gastartistin
engagiert. Die Schweizerin, die 2009 ihren Abschluss an der
Berliner Artistenschule gemacht hat, steuert zwei Auftritte in
der Luft bei und leitet mit ihrem Serpentinentanz das Finale
ein. Während ihre Arbeit an weißen Tüchern die obligatorischen
Abfaller bietet, überrascht sie am Trapez mit schnellen
Umschwüngen um die Trapezstange. Beide Darbietungen kennzeichnen
aber in erster Linie kräftezehrende Verwicklungen und
Haltepositionen. Gerade in der wunderbar puristisch, nur in
weißes Licht gehüllt, präsentierten Trapez-Arbeit wird dies zum
Genuss. Doch auch die Familie steht dem nicht nach. Romana
Schneller präsentiert, neben der Vorführung der Tauben, ihre
Antipoden-Künste – nach Michael Jackson im letzten Jahr - heuer
im Rokoko-Stil. Die Requisiten sind passend gestaltet, die
Artistin trägt ein ausschweifendes Kleid, welches als Clou auch
gleich die Trinka verbirgt. Neben den üblichen Rollen und Bällen
wird hier auch eine große Kugel mit den Füßen jongliert, die nur
aus den Querverstrebungen besteht.
Alexander
Schneller, Rumba und Tina
Modern gestaltet ist
hingegen Alexander Schnellers klassische Jonglage als
Schlussnummer. Beginnend mit einer Bouncing-Jonglage mit bis zu
sieben Bällen auf einer Trommel, wechselt er später zu Ringen
und Keulen. Interessant: Er beginnt zunächst mit fünf Keulen,
dann werden es nach und nach weniger – die Tricks hingegen
werden vielfältiger und schneller dargeboten. Den Abschluss
bildet die Jonglage mit Fackeln im abgedunkelten Zelt. Neben
seiner Paraderolle hat Alexander Schneller heuer die Ansage von
seiner Mutter übernommen, stellt ein kurzes Groß & Klein sowie
das Kamel in der Manege vor und präsentiert mit seiner Schwester
Ilona Schneller Ziegen und Gänse. Deren kaum zurückzuhaltende
Hundemeute gehört mit ihrem charmant-chaotischen Auftritt auch
in diesem Jahr zu den Publikumslieblingen und hat die Lacher auf
ihrer Seite. Dasselbe gilt nun auch für die beiden Clowns Rumba
& Tina. Anders als noch im letzten Jahr sind ihre Intermezzi
angenehm kurz. Hier wird zwar Bekanntes (u.a. Spiel mit dem
Licht, imaginärer Ball) dargeboten, dies aber auf sehr
sympathische Weise und somit zur Freude vor allem der vielen
Kinder im Publikum. Und so wundert es auch nicht, wenn von dem
oben erwähnten Plausch nach dem Finale ordentlich Gebrauch
genommen wird und es reichliche Autogrammwünsche gibt. |