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Circus Probst - Tour 2012
www.circus-probst.de50 Showfotos

Mörfelden-Walldorf, 9. August 2012: Es ist ein eingespieltes Team, mit dem der Circus von Reinhard und Brigitte Probst auf Tournee ist. Gleich am ersten Tag nach der Sommerpause läuft die Show nahezu reibungslos. Eine unfreiwillige Urlaubsverlängerung erlitten nur ein paar der Musiker von Gregor Pierscinski, die aufgrund von Visaproblemen verspätet anreisten. Auch diese Herausforderung weiß das Team zu meistern. Das Programm wird fast komplett – nur bei einer Nummer spielt die Konserve – durch die Band begleitet. Dieses hat mit der Familie Probst (Tierdressuren und Clownerie) und der Truppe Cirkaribe (Artistik) zwei tragende Säulen.

Und doch gibt es zwei wesentlich Änderungen gegenüber dem Vorjahr, die eine am Rande und die andere in der Manege. Für die Pressebetreuung ist seit dieser Saison Irina Stroici verantwortlich. Ihr Familienname dürfte hierzulande noch durch die Schleuderbrett-Truppe ihrer Eltern bekannt sein, welche zeitweilig mit dem Circus Krone auf Tournee war. Nachdem sie selbst zehn Jahre lang mit ihrem eigenen Circus Pironkov in Rumänien gereist ist, sorgt die aufgeschlossene, sympathische Frau nun dafür, dass der Circus Probst in aller Munde ist.


Dieter Dittman, komisches Pas de deux

Mit dem Gastspiel in Bruchsal ist Dieter Dittmann zu Probst zurückgekehrt.  Auf sehr sympathische Weise und mit sichtbarer Freude präsentiert er seine fünf Bengaltiger. Diese beherrschen ein umfangreiches Repertoire und zeigen dabei auch außergewöhnliche Tricks wie den Sprung durch einen von zwei Reifen sowie einer Verbindung aus Stoff gebildeten „Tunnel“. Eröffnet wird der tierische Teil der Show in der Manege durch das Pas de deux zu Pferd von Stephanie Probst und  Sergiu Mosanu. So entsteht – nach dem Seilspringen der Kubaner - gleich ein stimmungsvoller Einstieg in ein klassisches Circusprogramm. Daran schließt sich die komische Variante an, bei der sich die „Dame aus dem Publikum“ (Utnier) als Reiter(in) versucht.


Reinhard Probst
Gewohnt souverän erfolgt die Vorführung des Exotenzugs durch Reinhard Probst. Der grundsätzliche Ablauf ist seit Jahren ähnlich, dennoch gab es natürlich immer wieder Veränderungen. So wurden etwa die beiden Moritzburger durch zwei Kaltblüter aus dem Bayrischen Wald ersetzt. Bei anderen Tierarten, etwa den Rindern, gab es ebenfalls „Umbesetzungen“. Im zweiten Teil führt Stephanie Probst jeweils drei prächtig geschmückte Kamele und Pferde in gemeinsamer Freiheit vor. Die Nummer läuft vergleichsweise ruhig, dafür klappen auch anspruchsvolle Tricks reibungslos. Mehr Tempo hat die Präsentation des Sechserzugs weißer Araber, die sich zunächst frei in der Manege austoben dürfen. Die anschließende Pferdeshow wird sehr elegant präsentiert und endet mit verschiedenen Steigern.


Clown Lolli, Jim Bim

Stephanies Schwester Sonja zeichnet als Clown Lolli für den komischen Teil verantwortlich. Sie hat ihre eigene Figur mit dem Lockenwickler im Haar als Markenzeichen entwickelt. Von ihren vier Auftritten ist die Schleuderbrett-Reprise besonders zu erwähnen. Mit der Unterstützung von Hund und Stofftier greift sie sehr kreativ die zuvor gesehene Darbietung auf. Außerdem sehen wir sie als komische Dirigentin, als „Raumpflegerin“ und gemeinsam mit Jim Bim (Sergiu Mosanu) als Kunstschützin. Jim Bim sorgt wiederum mit dem von Don Martinez übernommenen komischen Trampolin für Spaß.


Daikel, Truppe Cirkaribe, Utnier

Mit zehn Personen am Schleuderbrett und viel südamerikanischer Lebensfreude beschließt die Truppe Cirkaribe aus Kuba den artistischen Teil des Programms. Der Auftritt gipfelt im wahrsten Sinne des Wortes im Fünf-Mann-Hoch, der mit einer Perchestange unterstützt wird. Ihre erste Darbietung ist eine ausgelassene Seilspringnummer, bei der sie den roten Ring gut ausfüllen und auch kleine Menschentürme schwungvoll über das Seil bewegen. Dabei haben sie immer schmucke Outfits an, die ihre geographische Herkunft unterstreichen. Richtig prächtig sind dann ihre Kostüme beim Finale. Drei der Herren zeigen zudem eine Akrobatikshow mit Sprüngen und Handvoltigen. Zwei Solo-Auftritte von Mitgliedern der Truppe komplettieren das Programm. Utnier zeigt interessante Figuren und Abfaller am Schwungseil. Ein grandioser Jongleur ist Daikel. Er arbeitet sehr versiert mit Keulen, Ringen, großen und kleinen Bällen sowie Tischtennisbällen, welche er mit dem Mund jongliert.

Daikel und Utnier werden wir, genauso wie Truppenmitglied Toni, auch im kommenden beim Circus Probst sehen können, die restlichen Artisten aus Kuba allerdings nicht mehr. Mit welchen weiteren artistischen Leckerbissen uns Probst 2013 erfreuen wird, steht noch nicht endgültig fest. Seien wir also gespannt und genießen in den nächsten Monaten noch das aktuelle Programm mit dem Rhythmus Kubas, den Clownerien von Lolli sowie den Tierdressuren von Reinhard und Stephanie Probst.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch