Ramon
Kathriner, Saulo Roque
Der
Käfigaufbau innerhalb des ersten Programmteils wird mit der
Netzakrobatik des Portugiesen Saulo Roque überbrückt. Das
gewählte, von Frauen dominierte Genre und das Netzhemd-Kostüm
lassen die Darbietung recht feminin wirken. Zu der Nummer am
still hängenden sowie später kreisenden Netz gehören auch
kontorsionistische Elemente. Als geheimnisvolle „Snake“
demonstriert Saulo Roque seine große Beweglichkeit in alle
Richtungen zudem bei einer Klischnigg-Akrobatik im
Schlangenoutfit auf einem Postament mit Blattwerk-Ornamenten. In
der Pause wird der Raubtierkäfig ab- und das Hochseil aufgebaut,
welches hier diagonal über der Manege verläuft. Ramon Kathriner,
zuletzt 2007 bei Royal und 2010 mit Freddy Nock Schlussnummer
bei Knie, ist nun wieder einmal in der Schweiz engagiert. Zu
seinem Repertoire gehören der Aufgang übers Schrägseil, ein
Reifensprung, die Balance auf einem Stuhl und der selten
gezeigte Stelzenlauf. Seine Balancierkünste demonstriert
Kathriner auch im ersten Programmteil: Auf dem Schlappseil
jongliert er unter anderem mit fünf Bällen und fünf Ringen,
lässt bei einer Einradfahrt Ringe um seine Arme kreisen und tut
letzteres auch, während er auf einem Mundstab einen Fußball
kreisen lässt.
Gary Brophy,
Oliver Skreinig
Direktor
Oliver Skreinig präsentiert erneut ein schönes Tier-Potpourri
mit vier Watussi-Rindern, Riesen-Esel, vier Nandus und
springenden Lamas. Die Vorführung des Sechserzuges Kamele hat
Urs Strasser, ehemals Direktor des Schweizer „Medrano“ und nun
Betriebsleiter bei Royal, übernommen. Für den Humor sorgt mit
Clown Mathieu ein bekanntes Gesicht. Die Golfball-Reprise, eine
Quickchange-Parodie, ein komisches Lassospiel und mehr gehören
zu seinem Repertoire. Lassospiele gibt es auch in einer
„ernsthaften“ Variante, präsentiert von Gary Brophy mit seiner
Frau Caroline und ihre Tochter Chesinta. Diese Nummer wurde
kurzfristig noch ins Programm aufgenommen.
Mathieu, Eddy Carello
In luftige
Höhe geht es gleich zur Programmeröffnung, wenn Josy Casselly am
Schwungseil sofort Schwung und Tempo in die Show bringt. Ihr
Lebensgefährte Eddy Carello ist mit zwei Nummern im Programm
vertreten: zunächst als versierter Fußball-Jongleur mit bis zu
fünf Bällen, dann als Schlussnummer mit seiner originellen und
bekannten Schlagzeug-Jonglage. Zum Auftakt präsentiert sich
Carello hier mit Clown Mathieu als „Blues Brothers“, ehe er eine
Gitarre auf den Devilsticks tanzen lassen. Er jongliert Hut,
Schlagzeugsticks und Becken, dann mit drei Bällen in der Luft
und mit sieben Bouncingbällen gegen eine Trommel am Boden. Immer
wieder begeisternd ist dann, wenn Carello mit seinen
Jonglierbällen auf dem Schlagzeug spielt. Ein Schlagzeug sowie
eine Hammondorgel stehen derzeit als einzige Instrumente auf dem
Orchesterpodium und sollen die ansonsten vom Band eingespielte
Musik akzentuieren. Das Ergebnis ist leider eine recht wilde
musikalische Mischung, die den Gesamteindruck des Programms
trübt. Schade, denn Atmosphäre, stimmungsvolles Musik und eben
auch die schwungvolle Live-Musik vom ersten bis zum letzten
Moment des Programms waren in den vergangenen Jahren immer eine
der Stärken dieses Circus. |