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Circus Crocofant - Tour 2014
www.circus-crocofant.de ; 55 Showfotos

Ingolstadt, April 2014: Auch in dieser Saison gab es wieder einige Änderungen im Programm des Circus Crocofant, der seine schmucken Zeltanlagen vor kurzem auf dem Volksfestplatz in Ingolstadt aufgeschlagen hatte. Neu hinzugekommen sind unter anderem zwei attraktive und spektakuläre Genres, nämlich Hochseil und Todesrad. Sie bilden die Schlusspunkte der beiden Programmteile. Hoch hinaus wagt sich dabei jeweils Dimitri Delporte aus Frankreich – aktuell solo, weil seine Partnerin Shary schwanger ist. In wenigen Monaten wollen die dann jungen Eltern wieder gemeinsam auftreten.


Kevin Probst, Dimitri Delporte

Den Abschluss des ersten Programmteils bildet die Hochseilnummer, bei welcher der Artist sich rücklings hinlegt, auf einem Stuhl Platz nimmt und „blind“ balanciert. Die wesentlich stärkere Darbietung ist allerdings das Todesrad, mit der das Programm des Circus Crocofant einen aufregenden und publikumwirksamen Schlusspunkt gefunden hat. Blindlauf, Seilspringen und Sprünge gehören zum Repertoire ebenso wie der einarmige Aufschwung am Außenrad oder der Handstand auf dem still stehenden Rad, alles mit viel Ausstrahlung verkauft. Wie schon 2013, gibt es auch heuer wieder eine attraktive Pferde-Freiheitsdressur zu sehen, doch Vorführer und Tiere haben gewechselt. Anstelle von Summer Roberts steht nun Kevin Probst im roten Ring, dem im Hintergrund sein Vater Rüdiger assistiert. Zuletzt hatte man die beiden im Circus Reinhard Probst gesehen. Klassisch ist der Schmuck der Tiere mit Federpuscheln und Decken, modern ist die musikalische Begleitung mit Pophits wie „Crying at the discoteque“. Souverän leitet der 22-Jährige die Tiere zu Gegenlauf, Fächer oder Kopftrick an. Bestens kommt dabei sein jugendlich-sportlicher Vorführstil an, bei dem Probst den Kontakt zum Publikum offensiv sucht und auch findet.


Tatjana Shaiko, Yvonne Muderack

Letzter Neuzugang im Programm ist Tatjana Shaiko, die im ersten Programmteil Handstände zu Tangomusik präsentiert. Im zweiten Programteil zelebriert sie einen romantischen Popsong kunstvolle Figuren an den blauen Seidentüchern. Eigentlich war (und ist) hier eine Duonummer mit Direktionstochter Nikita Meise geplant, doch diese hat ihre Rückkehr in die Manege nach der Babypause noch einmal zurückgestellt, zumal sie auch in der Circusadministration intensiv eingebunden ist. Die treuesten Gäste im Crocofant-Programm sind Yvonne und Knut Muderack mit ihrer gemischten Raubtiernummer, die seit Ende der Saison 2010 in dieser Manege zu erleben ist. Drei Tiger und zwei Löwen absolvieren ein umfangreiches Trickrepertoire. Das Aufrichten am Käfig, Hochsitzer und Steiger, eine Pyramide, Sprünge über Artgenossen in mehreren Variationen und die Fleischabnahme vom Mund werden beispielsweise geboten.


Clown David, Rebecca Shaw

Traditionell wird die Rautiernummer bei Crocofant zum Auftakt des Programms gezeigt. Zum Prolog darf Clown David (Frank), der Schwiegersohn des Direktors Francois Meise, vorab von der eigenen Karriere im Zentralkäfig träumen. Später jongliert er in bewährter Weise mit Zigarrenkisten, zeigt den „Haifisch“ und leitet als „Exhibitionist“ die Pause ein. Seine Stachelschweine, die wir so oft einwandfrei arbeiten sahen, wollen ihm an diesem Abend jedoch partout nicht folgen und schon gar nicht den Balkenlauf absolvieren – auch das ist eben Circus, mit allen Möglichkeiten des Ge- und Misslingens. Die weiteren Darbietungen gehören seit vergangenem Jahr zum Crocofant-Programm. Viel Applaus erhalten gleich zu Beginn Rebecca Show und Yuriy Antoniv mit ihrer kräftezehrenden Arbeit an den Strapaten. Dabei nutzen sie das Requisit im Wechsel solistisch und gemeinsam mit dem Herrn als Porteur.


Marcel Krämer, Yuriy Antoniv

Im zweiten Programmteil zeigt Antoniv seine komische Trampolinnummer, bei der er – wie in Solo-Darbietungen dieses Genres fast schon Standard – zunächst als „Requisiteur“ auftritt und später die Hosen fallen lässt. Bis zum Doppelsalto mit Pirouette reicht das Repertoire. Zwei außergewöhnliche und attraktive Tiernummern zeigt Marcel Krämer. Seine erste ist zum Western-Thema „Die Legende des Ghostriders“ in Szene gesetzt. Mit Totenkopfmaske und US-Flagge reitet er auf seinem Pferd in die Manege und kombiniert Lassospiele mit einer Esel-Freiheit plus Mini-Pony. Im „Wilden Westen“ ist auch seine zweite Darbietung, eine Dressur mit zwei Bisons und einem Pferd, angesiedelt. Durch die Vorstellung führt in bewährter Weise Patron Francois Meise.

Neuzugänge und bekannte Nummern vereinen sich also zu einem interessanten und unterhaltsamen Zwei-Stunden-Programm (inkl. Pause) mit attraktiven artistischen Darbietungen, sympathischer Clownerie sowie außergewöhnlichen und qualitativen Tiernummern. Dazu kommen das schmucke Äußere sowie eine gute und gut eingesetzte Licht- und Tonanlage, bei der Juniorchef Adriano Meise an den Reglern sitzt. Und so schließen wir den diesjährigen Bericht mit dem – immer noch richtigen – Einstiegssatz 2013: „Jahr für Jahr entwickelt sich der Circus Crocofant positiv nach vorne.“

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Text und Fotos: Markus Moll