Kevin Probst, Dimitri Delporte
Den
Abschluss des ersten Programmteils bildet die Hochseilnummer,
bei welcher der Artist sich rücklings hinlegt, auf einem Stuhl
Platz nimmt und „blind“ balanciert. Die wesentlich stärkere
Darbietung ist allerdings das Todesrad, mit der das Programm des
Circus Crocofant einen aufregenden und publikumwirksamen
Schlusspunkt gefunden hat. Blindlauf, Seilspringen und Sprünge
gehören zum Repertoire ebenso wie der einarmige Aufschwung am
Außenrad oder der Handstand auf dem still stehenden Rad, alles
mit viel Ausstrahlung verkauft. Wie schon 2013, gibt es auch
heuer wieder eine attraktive Pferde-Freiheitsdressur zu sehen,
doch Vorführer und Tiere haben gewechselt. Anstelle von Summer
Roberts steht nun Kevin Probst im roten Ring, dem im Hintergrund
sein Vater Rüdiger assistiert. Zuletzt hatte man die beiden im
Circus Reinhard Probst gesehen. Klassisch ist der Schmuck der
Tiere mit Federpuscheln und Decken, modern ist die musikalische
Begleitung mit Pophits wie „Crying at the discoteque“. Souverän
leitet der 22-Jährige die Tiere zu Gegenlauf, Fächer oder
Kopftrick an. Bestens kommt dabei sein jugendlich-sportlicher
Vorführstil an, bei dem Probst den Kontakt zum Publikum offensiv
sucht und auch findet.
Tatjana Shaiko,
Yvonne Muderack
Letzter
Neuzugang im Programm ist Tatjana Shaiko, die im ersten
Programmteil Handstände zu Tangomusik präsentiert. Im zweiten
Programteil zelebriert sie einen romantischen Popsong kunstvolle
Figuren an den blauen Seidentüchern. Eigentlich war (und ist)
hier eine Duonummer mit Direktionstochter Nikita Meise geplant,
doch diese hat ihre Rückkehr in die Manege nach der Babypause
noch einmal zurückgestellt, zumal sie auch in der
Circusadministration intensiv eingebunden ist. Die
treuesten Gäste im Crocofant-Programm sind Yvonne und Knut
Muderack mit ihrer gemischten Raubtiernummer, die seit Ende der
Saison 2010 in dieser Manege zu erleben ist. Drei Tiger und zwei
Löwen absolvieren ein umfangreiches Trickrepertoire. Das
Aufrichten am Käfig, Hochsitzer und Steiger, eine Pyramide,
Sprünge über Artgenossen in mehreren Variationen und die
Fleischabnahme vom Mund werden beispielsweise geboten.
Clown David,
Rebecca Shaw
Traditionell wird die Rautiernummer bei Crocofant zum Auftakt
des Programms gezeigt. Zum Prolog darf Clown David (Frank), der
Schwiegersohn des Direktors Francois Meise, vorab von der
eigenen Karriere im Zentralkäfig träumen. Später jongliert er in
bewährter Weise mit Zigarrenkisten, zeigt den „Haifisch“ und
leitet als „Exhibitionist“ die Pause ein. Seine Stachelschweine,
die wir so oft einwandfrei arbeiten sahen, wollen ihm an diesem
Abend jedoch partout nicht folgen und schon gar nicht den
Balkenlauf absolvieren – auch das ist eben Circus, mit allen
Möglichkeiten des Ge- und Misslingens. Die
weiteren Darbietungen gehören seit vergangenem Jahr zum
Crocofant-Programm. Viel Applaus erhalten gleich zu Beginn
Rebecca Show und Yuriy Antoniv mit ihrer kräftezehrenden Arbeit
an den Strapaten. Dabei nutzen sie das Requisit im Wechsel
solistisch und gemeinsam mit dem Herrn als Porteur.
Marcel Krämer,
Yuriy Antoniv
Im zweiten
Programmteil zeigt Antoniv seine komische Trampolinnummer, bei
der er – wie in Solo-Darbietungen dieses Genres fast schon
Standard – zunächst als „Requisiteur“ auftritt und später die
Hosen fallen lässt. Bis zum Doppelsalto mit Pirouette reicht das
Repertoire. Zwei außergewöhnliche und attraktive Tiernummern
zeigt Marcel Krämer. Seine erste ist zum Western-Thema „Die
Legende des Ghostriders“ in Szene gesetzt. Mit Totenkopfmaske
und US-Flagge reitet er auf seinem Pferd in die Manege und
kombiniert Lassospiele mit einer Esel-Freiheit plus Mini-Pony.
Im „Wilden Westen“ ist auch seine zweite Darbietung, eine
Dressur mit zwei Bisons und einem Pferd, angesiedelt. Durch die
Vorstellung führt in bewährter Weise Patron Francois Meise.
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