Dazu gehören die beiden hübsch
bemalten Wagen, die einst vom Circus Berlin übernommen wurden.
Ein einachsiger Anhänger mit großen Tierfiguren ist neu
hinzugekommen. Derartige Werbefahrzeuge sind zum Beispiel bei
französischen Unternehmen sehr oft zu sehen, in der deutschen
Circuslandschaft dagegen eher selten. Das Motto „Circus unter
Wasser“ springt von den schönen Reklametafeln ins Auge und
erinnert erfahrene Circusgänger damit an die Produktionen des
Circus Fliegenpilz. Die schönen Motivtafeln sind sehr gelungen
gestaltet und machen Lust auf einen Circusbesuch. Seit 2011
knüpft der Circus Voyage damit an die erfolgreichen Fliegenpilz-Shows an. Im Gegensatz zu jenem Unternehmen,
ist die Wassermanege hier bei Voyage im ersten Programmteil
untergebracht und die Manege zu Beginn bereits mit dem nassen
Element gefüllt. Schön, dass diese materialaufwendige
Programmgestaltung hier eine dauerhafte Fortsetzung findet.
Neuanschaffungen:
Werbeanhänger und Chapiteau
Das Equipment der Wassermanege
ist eine Kombination aus Teilen, die in Eigenregie entstanden
sind, wie zum Beispiel die Piste, und weiteren Teilen, die vom
dänischen Cirkus Arena übernommen wurden, wie die Traverse, die
es aus dem Zelthimmel regnen lässt. Demnächst soll es dann auch
wieder Fontänen aus der Bühnenmitte geben. Die gesamte
Wassermanege wird in der Pause zerlegt und auf einen kleinen
Anhänger verladen, der als Mittelbühne fungiert und von der
Wasserplane verdeckt wird. Bereits im vergangenen Jahr wurde ein
Chapiteau vom schwedischen Cirkus Maximum übernommen, das nun
als Spielstätte dient und gegenüber dem Vorgängermodell eine
enorme Zeitersparnis beim Auf- und Abbau erlaubt. Auch im
Fuhrpark des Unternehmens gibt es weitere Veränderungen. Ein
Auflieger für die Pferde wurde neu in Betrieb genommen, und
weitere Fahrzeuge wurden ausgetauscht. So wird zum Transport der
beiden Giraffen nicht mehr der lange Zeit genutzte
Tandemanhänger verwendet. Der Transportanhänger für die
Großexoten, der einst vom Circo Darix Togni/ Il Florilegio kam,
wurde überarbeitet und glänzt nun wieder in strahlendem Weiß.
Leonardo und Alicia
Spindler
Das Programm wurde gegenüber dem
Vorjahr nur in Nuancen verändert. Zu Beginn liest Moderatorin
Bettina Richter einen kleinen Prolog vor. Neptun, der von einer
Leinwand unter dem Zeltdach blickt, hat Direktionstochter Alicia
in eine Meerjungfrau verwandelt. Um wieder ihre Menschengestalt
zu erhalten, muss diese ihn mit circensischen Darbietungen
erfreuen. So zeigt Alicia zunächst eine kurze Arbeit am
Ringtrapez und später als Indianermädchen „Pocahontas“ eine
Taubenrevue. Die attraktive junge Dame hat auch bei der
Antipodenarbeit an Sicherheit gewonnen und zeigt als Höhepunkt
das absturzfreie Empordotzen eines Balls in den hochgelegenen
Korb des Gestells, das sie auf ihren Füßen balanciert. Ihr
Bruder Nico ist im ersten Teil mit einer kurzen
Handstandequilibristik zu sehen. Eine Handvoll „Wassergeflügel“
schwimmt in der Wassermanege und verbleibt dort während der
gesamten ersten Programmhälfte als lebende Kulisse.
Anastasia Rogall, Andreas
"Peppino" Kübler
Anastasia Rogall vom
gleichnamigen Berliner Familiencircus und ihr Lebensgefährte
Andreas Kübler alias Clown Peppino sind seit 2012 dabei. In
einem ovalen Metallrequisit zeigt sie eine Kombination aus
Kontorsionselementen und verschiedenen Halteposen. Sehr gut
kommt an diesem Nachmittag ihre Darbietung in einem „Luftnetz“
an, bei der sie zwischendurch immer wieder in ein Wasserbassin
eintaucht und so für den größten Bezug zum Thema Wasser sorgt.
Die Spielfreude der Artistin sorgt für gute Laune. Clown Peppino
sorgt für Heiterkeit mit bekannt-beliebten Zwischenspielen wie
dem großzügigem Verteilen von Popcorn, dem Kampf mit einem
Haifisch, als Fotograf oder auch der Hochzeit von zwei
„Freiwilligen“ aus dem Publikum.
Leonardo und
Alicia Spindler, Vanessa Hein, Anastasia Rogall
Der zweite Programmteil beginnt
mit Alicia Spindler als Ballerina zu Pferd. Tücher, die von der
Mitte aus gespannt werden, dienen als Barriere für die recht
hohen Luftsprünge und verstärken das romantische Bild dieser
Darbietung. Leonardo Spindler gab zum vergangenen Berliner
Weihnachtscircus sein Debüt als Seiltänzer und ist mit dieser
Nummer somit erstmals auf Saison zu sehen – auf einem Requisit,
das von Manuel Lorador übernommen wurde.
Nicht nur
optisch ist auch jenes spanische Schaubild gelungen, in dem
Alicia Spindler und Vanessa Hein eine
doppelte
Hohe Schule reiten, während Anastasia Rogall an Tüchern unter
der Kuppel arbeitet. So erfährt eine oft gesehene Luftdarbietung
eine gelungene Aufwertung.
Diana Richter und
Alois Spindler
Das Motto dieser Programmhälfte,
„die größte tierische Circusshow“, wird bei den bekannt kurzen
Präsentationen von Pferden, Kamelen, vier afrikanischen
Elefanten, Giraffe „Shakira“, Flusspferd „Jedi“ und Nashorn „Hulk“
umgesetzt. Auf letzterem zeigt Alois Spindler den Stehendritt.
Zum Abschluss fährt Nico Spindler mit einem Partner in der
Motorradkugel.
Derzeit
nicht mehr eingesetzt wird das lange Jahre genutzte Todesrad.
Ein
Orchester gibt es leider nicht mehr, dafür überzeugen
die Auswahl der Musikstücke sowie die akustische Qualität. Der
regelmäßige Voyage-Besucher stellt zudem eine Verbesserung der
Lichttechnik fest, die das Programm enorm aufwertet.
Für
diesen
Part hat
besonders der dreizehnjährige Leonardo ein Faible.
Die
Moderation von Bettina Richter ist gewohnt umfangreich,
so dass
ein
Kontakt zum Publikum
entsteht und dieses
nicht uninformiert bleibt. Das Unternehmen zeigt sich ohnehin
transparent, insbesondere bei der Tierhaltung.
So wird seit vielen Jahren in der Regel am Vortag der Premiere
eine öffentliche Elefantenfütterung auf dem Circusgelände
veranstaltet.
Bettina
Richter
steht
auch
als
versierte und routinierte Ansprechpartnerin für die Medien zur
Verfügung. |