Die zufrieden in ihren großen Paddocks
weidenden Tiere sorgen für tolle Bilder. Die Tiere sind es auch,
die man beinahe zwangsläufig mit dem Namen Knie verbindet. So
ist es nahezu selbstverständlich, dass Louis Knie junior die
Präsentation seiner Tiere auch persönlich übernimmt. Im
Hintergrund assistiert ihm seine Lebensgefährtin Adriana Folco.
Louis Knie junior
Neu trainiert wurden im vergangenen Jahr
sechs Kühe, die jetzt mit exakten Lauffiguren einer klassischen
Freiheitsdressur überraschen. Selbst ein genau ausgeführter
Fächer ist zu sehen. Kamele und Lamas, die sich als
Hürdenspringer beweisen, sind die einzigen exotischen Vierbeiner
in der Manege. Bekanntlich besteht sowohl in den Niederlanden
als auch in Österreich ein Wildtierverbot. Herausragend und
sicherlich einer der Höhepunkte im Programm ist auch in diesem
Jahr die Pferde-Vorführung. Im edlen Frack leitet Louis Knie
zunächst ein einzelnes Pony bei seinen Runden durch große Reifen
an; anschließend zeigt er mit einem Friesen einige Schritte der
Hohen Schule am langen Zügel. Ein variantenreicher Sechserzug
Araber inklusive diverser Steiger in der Gruppe, u.a. in
Sternenform, und im Solo schließt diesen Block ab.
Kenia Troupe, Francesco Beeloo,
Jan Navratil
Der niederländische Clown Francesco Beeloo
ist für die direkte Ansprache ans Publikum verantwortlich. Er
übernimmt nach einer Ouvertüre des Lichtdesigns –das wie auch
die Musik aus den bewährten Händen von Manfred Huber stammt –
die Begrüßung der Gäste. Im wunderbar aufgemachten Finale
beweist er seine Vielseitigkeit als Sänger. Seine eigentlichen
Reprisen sind bekannt; auch sein Auftritt als Bauchredner
wandelt zuweilen sehr auf bekannten Pfaden, unterhält aber
dennoch, vielleicht sogar deshalb bestens. Für Stimmung sorgen
auch die Kenia Troupe mit Limbo und Pyramiden sowie Jan Navratil,
der mit seiner bekannten Antipoden-Darbietung im Programm ist.
Am Ende lässt er einen Ball das hohe Requisit hinaufdopsen.
Zusammen mit seiner Frau bietet er zudem Westernspiele im
US-Look. Dazu gehören Messerwurf und Lassodrehen.
Todesrad, Katarina Sebestyenova
und Dianne Akara, Skyfighter
Neu einstudiert sind die recht
gewöhnlichen, aber ansprechend inszenierten Illusionen von
Katarina Sebestyenova und Dianne Akara. Im Repertoire sind
beispielsweise das Durchdringen eines Rotorenblattes sowie der
Positionswechsel aus der Fluchtkiste. Akara zeigt auch eine
ästhetische Nummer an den Tüchern. Sebestyenovas Akrobatik im
Waterbowl konnte hingegen in der besuchten Vorstellung noch
nicht gezeigt werden. Eingerahmt wird das Programm von zwei
Sensations-Genres. Das Todesrad-Duo Rios Albeiro und Kevin
Barreira aus Kolumbien eröffnet mit
gewagten Sprüngen im und vor allem auf dem Außenrad. Die Sprünge
weit weg vom Rad und bis unter die Kuppel begeistern. Hier sind
zwei richtig starke Vertreter ihres Genres am Werk. Vor dem
Finale sind dann zum ersten Mal in einem Tourneecircus in den
Niederlanden Motorradspringer zu sehen. Die Skyfighter sorgen
mit ihren halsbrecherischen Tricks in der Luft für den
umjubelten Schluss. |