Gerabronn, 7. August 2016: Nein, hier geht es nicht um den bekannten Circus Quaiser aus Hamburg. Vielmehr berichten wir über den kleinen Circus der Familie von Ronny und Katharina Quaiser und ihren Kindern. Auch die Seniorchefin Sonja ist mit auf Tournee. Zu Quaisers im hohen Norden bestehen wohl nur entfernte verwandschaftliche Beziehungen, wird uns berichtet. In diesem Sommer gastierte das Unternehmen in zahlreichen Dörfern und Städtchen Hohenlohes. Bei unserem Besuch erlebten wir ein schwungvoll und voller Spielfreunde präsentiertes Familiencircus-Programm.

Im roten Zweimast-Chapiteau setzen die Quaisers bei ihren Darbietungen auf eine temporeiche, mitreißende Musikauswahl. Und wenn eines der Familienmitglieder in der Manege arbeitet, dann stehen die anderen gerne im Hintergrund und klatschen an. So herrscht an diesem heißen August-Sonntag beste Stimmung im Zelt. „Ich finde, das muss alles so sein. Ich war schon in anderen Circussen, die haben so eine Art leise Bar-Musik gespielt. Das gefällt mir gar nicht“, erzählt Juniorchef Manolito Quaiser. In einem kleinen Charivari stellt sich das Ensemble vor: Dazu gehören Manolito und seine Freundin Vanessa d’Eredita, die von privat kommt. Gemeinsam hat das Paar einen knapp zweijährigen Sohn, Roberto. Außerdem stehen Manolitos Geschwister Rocky, Vanessa, Micel und Ronny jun. in der Manege. Im Hintergrund steuert Mutter Katharina Licht und Ton und übernimmt gleichzeitig die Moderation. Zu Besuch ist Manolitos Patenkind Alicia Heilig, die ebenfalls in der Vorstellung mitwirken darf.

Rocky, Manolito und Ronny jun. Quaiser

Auf gekonnte Weise eröffnet Manolito Quaiser die Vorstellung mit einer Doppelfreiheit Pinto-Schecken. Die Tiere sind klassisch mit grünen Federpuscheln geschmückt. Der jüngste Bruder Ronny Quaiser jun. stapelt in seiner Rola-Nummer vier Bänke auf dem Brett und balanciert auf dieser Konstruktion. Er steigt durch einen Ring, springt Seil und jongliert mit Keulen. Schön in Szene gesetzt ist die Feuer-Show der „Vulcanos“. Vanessa Quaiser und Vanessa d’Eredita tanzen hier in sehr schönen orientalischen Kostümen, während die Brüder Manolito und Micel Quaiser fürs Feuerspucken zuständig sind. Zwischen ihren Feuer-Tricks eilen die beiden jungen Frauen immer wieder nach vorne, um ihre Hüften kreisen zu lassen. So entsteht ein dynamisches, schwungvolles Bild. Anschließend hat Rocky Quaiser seinen ersten Auftritt als Clown. Natürlich ist auch in dieser Manege das Musizieren – bzw. das Abspielen eines CD-Players – verboten.

Vanessa und Ronny jun. Quaiser 

In weiteren bekannten, aber durchweg sympathisch gespielten Reprisen beispielsweise mit „Popcorn“ und „Staubwedel“ sehen wir Rocky im Verlauf der Vorstellung in mehreren Auftritten. Vanessa Quaiser lässt zum „Jailhouse Rock“ die Hula Hoop-Reifen kreisen, und Ronny junior balanciert auf der Stuhlpyramide. Bis zu vier Stühle stapelt er dabei aufeinander. Als charmante Seilläuferin bis hin zum Spagat auf dem Drahtseil präsentiert sich Vanessa. Vanessa d’Eredita und Manolito Quaiser verwandeln sich in Heidi und Peter, wenn sie ihre Ziegen zum Balkenlauf oder Hürdenspringen animieren.

Manolito, Micel und Ronny jun. Quaiser 

Auch ein kleiner Hund ist bei der Haustier-Nummer dabei. Er läuft auf seinen Vorderpfoten über die Piste. Wenig später präsentiert Manolito Quaiser ein Solo-Pony, das unter anderem auf einer Wippe schaukelt. Seine Vielseitigkeit beweist Manolito Quaiser auch als „Mann mit dem eisernen Kinn“. Darauf balanciert er ein Postament, ein Schwert oder einen Stuhl, auf dem abwechselnd Söhnchen Roberto und Patenkind Alicia sitzen. Zum Abschluss stapelt er acht Stühle aufeinander und balanciert diese Konstruktion, nur auf der Spitze einer Stuhllehne, auf seinem Kinn. Und seine Mutter preist ihn ironisch als „lebenden Möbelwagen“ an. Das artistische Highlight der Vorstellung ist die neu einstudierte Nummer von Micel Quaiser. In seiner temporeichen Darbietung schlägt er eine Vielzahl von Salti und Flic Flacs. Dabei wird er auch mithilfe eines kleinen Schleuderbretts, eines Trampolins und der Muskelkraft seiner Brüder in die Luft befördert.

Nikita d'Eredita, Vanessa und Manolito Quaiser

Ruhiger wird es wieder, wenn Vanessa Quaiser zunächst auf einem Tisch ihre Beweglichkeit demonstriert und dann im fließenden Übergang an den Luftring wechselt. Als dritte Tiernummer präsentiert Manolito Quaiser einen Pintoschecken in einer Einzelfreiheit. Temperamentvolle Steiger, Schulschritte und das „Lachen“ sind Bestandteile dieser Vorführung. Einen traditionellen Abschluss findet die Vorstellung beim Lassodrehen und Messerwerfen, auch mit Äxten und brennenden Messern, zur musikalischen Begleitung durch „Cotton Eye Joe“. Vanessa, Manolito und Ronny jun. Quaiser sowie Vanessa d’Eredita sind hier die Akteure. Im Finale verabschiedet sich das Ensemble von einem zufriedenen, eifrig applaudierenden Publikum.