Die engen Platzverhältnisse lassen den
bekannten Aufbau nicht zu. Vor Ort sind nur die Wohnwagen der
Artisten und die Stallungen für die Pferde aufgebaut. Für
letztere gibt es aber sogar eine angrenzende Koppel. Die zwölf
Kamele, die Kühe sowie die Materialauflieger sind außerhalb
untergebracht. Statt dem eigenen Chapiteau greift man auf ein
Zwei-Mast-Zelt mit 24 Metern Durchmesser zurück. Es stammt von
Sascha Houcke.
Circus
und Kettenkarussell: Louis Knie im Prater
Im Inneren wirkt die Manege geradezu
überproportioniert. Das fünfreihige Gradin mit gepolsterten
Sitzreihen schließt direkt an. Gewaltig fällt auch die
Lichtanlage aus, die insbesondere um den Artisteneingang und an
den seitlichen Masten installiert ist. Es entstehen zwar
farbenprächtige Hintergrundbilder; aber immer wieder bleibt das
vordere Manegen-Drittel so auch recht dunkel. Die gut gewählte
Bandmusik akzentuiert Manfred Huber live an seinem Schlagzeug.
Er übernimmt auch die wenigen Ansagen in der Vorstellung.
Jan Navratil
Angesichts der Unterhaltungskonkurrenz
rundherum sowie der aktuell hohen Temperaturen hat man das
Programm gegenüber der bisher weitestgehend erfolgreichen
Tournee verändert. Die großen Truppen am Flugtrapez und in der
Motorradkugel sind aktuell nicht dabei. Geblieben sind nur jene
Artisten, die auch bei der Circusschule mitwirken. Darunter ist
mit Jan Navratil ein wahrer Publikumsliebling. Als beleibter
Koch lässt er zunächst die Teller tanzen. Bei seinen bekannten
Antipoden-Spielen toben die trotz Hitze erschienenen Zuschauer.
Gleiches gilt später bei der Westernshow. Zusammen
mit seiner Ehefrau präsentiert er Messerwurf und Lasso-Spiele. In
die Rolle des Clowns schlüpft er hingegen hier nicht.
Mitglieder der vier Pantheras, Clown Olli
In Wien übernimmt diesen Part Oliver
Ciontea. Als Clown Olli zeigt er bekannte Reprisen wie den
imaginären Hund oder das Seilspringen mit Zuschauern. Schön
sind seine Ring-Manipulationen mit einem staunenden Mädchen aus dem
Publikum. Erstmals gesehen ist die Szene einer gemeinsamen
Zugfahrt mit einem Gast inklusive passenden Geräuschen, aber
leider auch ohne zündende Pointen. Im Saison-Programm zeigen
die Pantheras ihre Akrobatik am kreisenden Karussell als
Quartett. Nun sind sie in kleinerer, wechselnder Besetzung
dabei. In der besuchten Vorstellung gibt es ein Solo am
Vertikalseil, ganz klassisch mit Abfallern. Im Duo zeigen sie
gefällige Figuren und einige Voltigen am Luftring.
Adriana
Folco und Louis Knie junior
Im Aufbau befindet sich der Sechserzug
Ponys, den Louis Knie junior selbst in die Manege bringt. Das
Trainingsstadium kommt während des Auftritts rüber, indem manche
Tricks noch mit Anleitung und ohne Musik geübt werden. Komplett
ausgereift hingegen sind Adriano Folcos Hohe Schule sowie der
Sechserzug Schimmel, den Folco und Knie gemeinsam präsentieren.
Zunächst leitet sie die Lauffiguren an, dann übernimmt er
mit den Gruppensteigern. Bei den Da Capi sind dann beide im
Wechsel zu sehen. |