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Circus Solero - Tour 2017
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Tauberbischofsheim, 13. April 2017: Der Circus Solero von Alfons und Corina Köllner ist ein kleines, aber schönes Unternehmen. In der Vorstellung steht das Direktions-Paar mit seinen beiden Töchtern Jolina (7) und Alysia (15) in der Manege. Zu viert bestreiten sie das komplette Programm. Der elfjährige Sohn Valentino und Cousin Mike Kaiser unterstützen das Geschehen als Requisiteure. Mehr menschliche Akteure braucht es hier nicht, um einen rundum unterhaltsamen Nachmittag zu gestalten. 2016 wurden neue Zeltanlagen in Betrieb genommen. Auf der traditionellen Circuswiese in Tauberbischofsheim ist der schmucke, blau-gelbe Zweimaster mit passendem Vorzelt und Tierzelt aufgebaut.

Zur Front gehören links ein mit bunten Motiven bemalter, großer Wohnwagen und rechts ein Kassen- und Durchgangswagen, der aber verschlossen bleibt. Dazwischen steht ein schöner Frontzaun mit Lichterbögen. Hier ist der Eingang. Die Tickets werden am Restaurationsstand im Chapiteau ausgestellt. Neben der beleuchteten Piste sorgt hier der samtrote, geschmackvolle und ebenfalls neue Artisteneingang für ein ansprechendes Ambiente.

 
Alfons und Alysia Köllner
 

Nach der Begrüßung durch Corina Köllner präsentiert Alfons Köllner auf charmante Weise eine gut laufende Doppelfreiheit Friesen. Die Tiere sind mit klassischen Federpuscheln geschmückt. Die beiden Töchter Alysia und Jolina demonstrieren ihr Können in einem gemeinsamen Auftritt, bei dem sie viele Hula Hoop-Reifen kreisen lassen. Dann schlüpft Alfons Köllner in die Rolle von Clown Beppo. Er möchte in der Manege aufräumen, um dort eine Party zu feiern. Das gefällt der strengen Direktorin Corina gar nicht. Sie will seinen CD-Spieler entsorgen, landet aber schließlich selbst kopfüber in der braunen Mülltonne und wird so aus der Manege gefahren. Die Kinder in der Loge und auf den Tribünen sind begeistert dabei. Das Entree wird ausführlich und äußerst sympathisch gespielt, bleibt dann aber die einzige Clowns-Szene der Vorstellung. Weitere Reprisen gibt es nicht.


Alfons und Corina Köllner

Die Tierdressuren teilt das Direktionspaar unter sich auf. So dirigiert Corina Köllner ein traditionelles Groß und Klein mit Friese und schwarzem Pony. Alle vier Akteure der Circusfamilie sind dann beim großen Western-Schaubild in der Manege vereint. Temperamentvolles Lassodrehen und Messer werfen dürfen hier nicht fehlen. Mit einer weiteren Pferde-Doppelfreiheit, wiederum von Corina Renz vorgeführt, geht es in die Pause. Slalomlauf, Abstellen der Vorderbeine auf dem zweiten Tier sowie Knicks, Abliegen und Aufsitzen eines Pferdes sind Teile des gekonnt vorgestellten Repertoires.


Alfons und Corina Köllner

Den zweiten Programmteil eröffnet Corina Renz mit ihren Balancen auf dem Drahtseil, vom Stand auf einem Bein bis hin zum Spagat. Alfons Köllner bringt drei quirlige Miniponys in die Manege, die er unter anderem zum Hürdenspringen anleitet. Und dann ist bereits wieder seine Frau an der Reihe. Sie fliegt am weit ausschwingenden Luftring, zeigt kraftvolle Posen und wagt den Genickhang.


Corina, Alfons und Jolina Köllner 

Innerhalb kürzester Zeit wechselt sie dann hinter dem roten Vorhang das schöne Kostüm ihrer Luftnummer gegen ein apartes Dirndl – das passende Outfit für die Präsentation der Ziegen, die sich direkt anschließt. Die Tiere beherrschen unter anderem den Balkenlauf oder die Balance auf einer Tonne. Überhaupt würde die ganze Vorstellung durch jederzeit ansprechende Kostüme überzeugen, wenn nicht der ältere Requisiteur bei seiner Arbeit im Freizeit-Look agieren würde – hoffentlich nur eine Ausnahme an diesem Tag. Auf den Händen ihres Vaters zeigt die siebenjährige Jolina, was sie an akrobatischen Kunststücken bereits gelernt hat. Kopf- und Handstand gehören dazu. Für den Abschluss der Vorstellung sorgt Alfons Köllner mit zwei Kamelen. Ein hautnahes Circus-Erlebnis ist garantiert, wenn Kinder in der Loge die mächtigen Tiere aus der Hand mit Brot füttern dürfen.

Die Familie Köllner zeigt sich hier die ganze Vorstellung über äußerst sympathisch, spielfreudig und gut gelaunt. Diese gute Laune überträgt sich auch auf das erfreulich zahlreiche Publikum, so dass die Besucher herzlich und kräftig applaudieren. Mit wertschätzenden Worten werden sie von Corina Köllner nach zwei vergnüglichen Stunden wieder verabschiedet.

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Text und Fotos: Markus Moll