Trotz allem erlebten wir ein
nettes Familienprogramm. Schon das große rot-weiße Spielzelt
sowie die Wagen mit den großen Leuchtbuchstaben verbreiten
typisch südländische Circus-Atmosphäre. Vor dem Eingangsbereich
ist ein kleiner Käfigwagen inklusive Außengehege für zwei Tiger
aufgebaut, was natürlich schaulustige Passanten anzieht.
Nicolas und Dorothy
Picard, Alessia Dell‘acqua
Das Programm wird von Mitgliedern
der weit verzweigten Direktionsfamilie bestritten. In einem
kleinen Charivari präsentieren die Artisten Kostproben ihres
Könnens, ehe Alessia Dell‘acqua, Frau von Familienoberhaupt Rony
Vassallo, das Publikum begrüßt. Die artistischen Darbietungen
liegen an diesem Abend fast ganz in der Hand des Nachwuchses.
Dorothy Picard überzeugt mit Antipodenspielen, bei denen Rollen
und bis zu vier Bälle mit den Füßen in der Luft gehalten werden.
Ihr Bruder Nicolas Picard beweist, dass er ein wirklich
manegenreifer Jongleur ist und jongliert äußerst variantenreich
mit bis zu fünf Keulen und sieben Ringen.
Aris Martini,
Tilla Martinez
Auch der 20-jährige Sohn des
Direktors, Aris Martini, weiß mit artistischen Darbietungen zu
überzeugen. Zum Beispiel, wenn er zunächst kraftvoll an den
Tüchern durch das Zelt schwebt und dabei einen gewaltigen
Abfaller zeigt. Als Spiderman verpackt er seine Strapatennummer,
in der er unter anderem mit Saltos an den Bändern überrascht.
Die dritte Luftnummer steuert Tilla Martinez am Netz zur
Show bei.
Daniel Aanitei und
Nicolas Picard, Tilla Martinez
Sie eröffnet
das Programm auch mit einer recht anspruchsvollen
Hula-Hoop-Darbietung. Der Clown Daniel Aanitei soll die Manege
putzen und wird dabei von Nachwuchsartist Nicolas Picard mit
verschiedenen Masken erschreckt. Aanitei spielt im ersten Teil
noch mit Kindern aus dem Publikum und zu deren Freude die Reise
nach Jerusalem, versucht sich als Jongleur und treibt weiteren
Schabernack, wobei er mit seinen Nummern Anklang bei den
Besuchern findet und auch auf uns einen soliden Eindruck macht.
Rony Vassallo
Im tierischen Part sticht vor
allem die hauseigene Löwengruppe hervor. Direktor Rony Vassallo
bringt drei männliche Tiere sowie ein Weibchen in den
Zentralkäfig. Sie werden von ihm zu diversen Sprüngen über
Artgenossen angeleitet, sitzen in einer Reihe hoch oder laufen
um die Wette im Kreis. Besonders hervorzuheben ist, wie sicher
die Tiere auf jede noch so kleine Geste ihres Trainers sofort
reagieren. Hier hätten wir gerne noch länger zugeschaut! Der
anschließende Käfigabbau wird singend von Alberto Vassallo
überbrückt.
Dorothy Picard,
Aris Martini, Tilla Martinez
Als weitere Tiernummer erleben
wir die in italienischen Circussen fast schon obligatorische
Exotennummer, die auch hier den Abschluss des Programms bildet.
Auf das auf den Plakaten abgebildete Flusspferd müssen wir
allerdings verzichten, dafür drehen unter der Anleitung von Aris
Martini mehrere Watussirinder, zwei Esel, ein Kamele, ein
Dromedar und ein Lama ihre Runden, nachdem den Besuchern von
Tilla Martinez und Dorothy Picard ein
Leguan und Schlangen präsentiert wurden. Dritte Tierdarbietung
ist die Hundenummer von Dorothy und ihrem Vater Nando Picard.
Zahlreiche schwarze und weiße Hunde zeigen im Dalmatiner-Look
eine flotte und trickreiche Nummer. Nur in der Tierschau können
wir mehrere Pferde und Ponys, ein kleines Bison sowie die
anfangs erwähnten Tiger sehen. Ab 21. Dezember wird man dann ein
Stückchen weiter im Zentrum Roms spielen und unter anderem die
Familie Gärtner mit ihren Elefanten im Programm haben. |