CHPITEAU.DE

Circus Probst - Gelsenkirchen 2020
www.circus-probst.de ; 43 Showfotos

Gelsenkirchen, 14. Juni 2020: „Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen“, unter diesem Motto schlägt die Familie Probst diesen Sommer ihre Zelte im Gelsenkirchener Revierpark Nienhausen auf - dort, wo sonst ihr Weihnachtscircus stattfindet. Da im Juni der Pachtvertrag für das langjährige Winterquartier in Essen-Katernberg auslief, musste man sich sowieso nach einem neuen Stellplatz umsehen. Mit dem Platz steht man nun an einem etablierten Standort und nutzt dies optimal aus. Immer von Freitag bis Sonntag wird jeweils um 15 Uhr ein gut einstündiges Circusprogramm geboten.

Die Tierschau ist hier im Preis inbegriffen, wobei man auch die Möglichkeit zu einem separaten Zoobesuch hat. An Sonn- und Feiertagen ist zudem das Kölner Figurentheater mit wechselnden Stücken im Probst-Chapiteau zu Gast.


Zeltanlagen, Ponyreiten

Weiterer Clou ist, dass die Familie Probst ihre Zeltanlagen kostenlos für Kulturveranstaltungen aller Art bereitstellt. So sind in den nächsten Wochen noch andere Künstler bei Kasperlvorführungen, Rock- und Jazzkonzerten sowie Comedy-Abenden vertreten, alles selbstverständlich unter Berücksichtigung der für Veranstaltungen geltenden Hygienevorschriften. Restauration, Ponyreiten und Tierschau haben an allen Veranstaltungstagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet, wodurch auch bei fremden Veranstaltungen kleine Einnahmen erzielt werden können, um einen Teil der laufenden Kosten zu decken. Durch den rollenden Zoo führt ein mit Rindenmulch ausgelegter Rundweg, so dass sich keine Besucherströme entgegen kommen. Auf dem gesamten Gelände gilt die Maskenpflicht, während man an seinem Platz im Vor- und Hauptzelt die Maske abnehmen darf.


Gyula Saly, Stephanie Probst

Zum Zeitpunkt unseres Besuches gilt noch die maximale Besucheranzahl von 100 Personen im Hauptzelt. Familien dürfen zusammensitzen und werden mit reichlich Abstand zu den anderen Parteien platziert, wodurch nur jede zweite Loge besetzt wird und auch die Tribüne luftig belegt ist. Nach einer Begrüßung aus dem Off eröffnen die italienischen Saly Clown das Programm. Elisa und Gyula musizieren dabei auf Saxophon, Posaune, Trompete, Glocken, Singender Säge und Xylophon und stellen dabei ihr musikalisches Talent unter Beweis. Mit weiteren Reprisen wie den musikalischen Kerzen, der Jonglage mit Eiern und dem Spiel um eine Schnur überbrücken die Italiener die Umbaupausen und sorgen vor allem bei den jungen Besuchern für Heiterkeit. Einen großen Raum nehmen natürlich die hauseigenen Tierdarbietungen der Familie Probst ein. Stephanie Probst zeigt einen Sechserzug junger Araber. Die Tiere überzeugen mit einer klassischen Laufarbeit. Pirouetten, Fächer, Gruppen- und Gegenläufe sowie zwei Steiger gehören zur Darbietung, welche von schwungvollen Chartmelodien begleitet wird. Diese, wie auch die Begleitung der restlichen Darbietungen, werden aufgrund der aktuellen Lage erstmals bei Probst vom Band eingespielt.


Marlon und Maikel Maatz, Sergiu Mosanu, Isabell Maatz

Eine wichtige Stütze ist in diesem Sommer die Familie Maatz, mit der man verwandt und schon seit vielen Jahren auch geschäftlich eng verbunden ist. Die Familienmitglieder bestreiten zwei Darbietungen im Programm, treten als Requisiteure in Erscheinung und verkaufen in der Restauration. Isabell Maatz betritt die Manege in einem Kostüm mit Leopardenmuster und einem großen Löwenkopfschmuck, ehe sie am Vertikalseil in die Luft geht, wobei vor allem die Wirbel am Schluss für viel Applaus sorgen. Als echten Probst-Klassiker kann man Stephanies Ehemann Sergiu Mosanu als Jim Bim auf dem Trampolin bezeichnen, genauso wie den hauseigenen Exotenzug, der an diesem Nachmittag souverän von Stephanie Probst anstelle ihres Vaters Reinhard präsentiert wird. Zwei Kaltblüter, ein Kamel sowie ein Dromedar beginnen mit einer Laufarbeit, ehe ein Watussirind und eine junge Kuh dazukommen. Drei Lamas sowie ein Emu überspringen die abliegenden Kamele. Die Zebras können wir hingegen nur in der Tierschau bewundern. Weiter geht es mit der zweiten Darbietung der Familie Maatz. Hier zeigen sich Marlon und Maikel als Kaskadeure rund um Tisch und Brett.


Victor Saly, Stephanie Probst

Mit der inzwischen sechsjährigen Celina sammelt auch schon der Probst-Nachwuchs Manegenerfahrung. Sie zeigt zusammen mit ihrem Vater Sergiu eine Ziegennummer, welche man vor ein paar Jahren von der Familie Leyseck erworben hat. Auch ein Esel ist Teil der Darbietung. Auf ihm darf eine kleine Ziege sogar reiten. Für den Schlusspunkt der Show sorgt mit Victor Saly ebenfalls Circusnachwuchs. Er beginnt seinen Auftritt mit einer flotten Bouncing-Jonglage, bei der er bis zu sieben Bälle in hohem Tempo Richtung Boden wirft. Ein publikumswirksamer Effekt ist gegeben, wenn er am Ende der Nummer rhythmisch gegen die Trommeln eines Schlagzeuges jongliert.

Mit einem noch etwas ausbaufähigen Finale endet das über einstündige Programm, welches vor allem für Familien mit Kindern eine gelungene Abwechslung bietet. Es ist schön zu sehen, wie die Familie Probst das Beste aus der Situation macht. Hoffen wir, dass an Weihnachten wieder ganz regulär die großen Zeltanlagen im Revierpark Nienhausen stehen und jeden Tag mehrere Tausend begeisterte Besucher beherbergen.

________________________________________________________________________
Text: Simon Preißing; Fotos: Martijn Hendrikx (5), Benedikt Ricken (5)