CHPITEAU.DE

Circus Barones - Tour 2021
www.circusbarones.com/nl ; 104 Showfotos

Brasschaat, 11. Juni 2021: In den vergangenen Jahren hat sich der Circus Barones zu einem der führenden Circusse, ja wenn nicht sogar zu dem führenden Circus in Belgien entwickelt. Jede Saison zeigt die Familie um Richard Korittnig ein komplett neues Programm und bespielt damit eine jeweils ähnliche Route durch den 6,5 Millionen Einwohner zählenden Landesteil Flandern. Während andere belgische Unternehmen angeben, es würde sich nicht lohnen, unter den aktuell geltenden Besucherbeschränkungen von 200 Personen zu spielen, bietet Barones wie jedes Jahr ein Programm mit vielen engagierten Artisten. Das Risiko hat sich gelohnt und man freut sich über einen sehr erfolgreichen Sommer. „The Greatest Show“ lautet das Motto in diesem Jahr.

Passend dazu tanzen zu Beginn der Show alle Artisten zum Titelsong aus „The Greatest Showman“ in einem noch ausbaufähigen Opening. Im weiteren Verlauf der Vorstellung wird das Motto leider nicht mehr aufgenommen, einzig im Finale erklingen nochmals Töne aus dem Hollywood-Klassiker.


Veronika Navas, Opening

Nach einigen Jahren beim Moskauer Circus der Familie Frank erleben wir die Geschwister Navas nun im Circus der Familie Korittnig. Veronika zeigt als Eröffnungsnummer ihre Kür am Washingtontrapez zu modernen Songs von Pink. Dabei balanciert sie auf dem stehenden Requisit im Kopfstand und lässt Reifen um Arme und Beine kreisen. Zum Ende der Darbietung folgen dann Kopfstände auf dem schwingenden Trapez.


Tereza Wolfová, Daniel Korittnig, Duo TN

Die Tschechin Tereza Wolfová war schon vergangene Saison bei Barones zu erleben. Während ihre Familie Belgien wieder verlassen hat, ist sie als Freundin von Juniorchef Daniel Korittnig geblieben. Bevor sie im weiteren Verlauf der Show zusammen mit ihrem Freund sehr talentiert als Clownesse zu sehen ist, zeigt sie uns ihre anspruchsvolle Hula-Hoop-Jonglage. Ganz im Stil von Geraldine Philadelphia lässt sie die Hula-Hoop-Reifen nicht nur um ihren Körper kreisen, sondern hält auch bis zu fünf davon jonglierend in der Luft. Bravo! Es geht sogleich weiter mit der Quick-Change-Darbietung des ungarischen Duo TN, in der auch der Mann mehrmals sein Kostüm wechselt. Mit einer temporeicheren Musik würde sich hier sicherlich noch die Stimmung steigern lassen. Clown Patat alias Daniel Korittnig fährt mit einem Fahrrad in die Manege, das nach und nach auseinanderfällt. Dank Unterstützung der Kinder aus dem Publikum gelingt es ihm, das Gefährt wieder fahrtüchtig zu machen.


Ewa Dalba, Daniel Korritnig und Tereza Wolfová

Katzen gibt es in Familiencircussen nur selten zu sehen. Ewa Dalba, Ehefrau von Richard Korittnig, leitet zwei Exemplare zum Balkenlauf sowie diversen Sprüngen an. Ein Raunen geht durch das Publikum, wenn zum Ende der Darbietung weiße Tauben aus dem Besuchereingang in die Manege fliegen. In die Rolle der Clownesse Patatina schlüpft Tereza Wolfová. Zusammen mit Clown Patat zeigt sie eine flotte Kaskadeursnummer rund um einen Tisch. Die Spielfreude der jungen, dynamischen Künstler sowie die farblich abgestimmten Kostüme machen aus dem Klassiker einen großen Publikumserfolg.


Duo Monteiro, Richard Korritnig

Dieser ist auch dem Duo Monteiro und ihrer Rollschuhdarbietung sicher. Bis zum Genickhangwirbel steigern der Portugiese Ivo und die Rumänin Christina ihre Tricks auf dem kleinen Podest. Pausennummer ist schließlich Direktor Richard Korittnig mit seinen drei Kamelen. Die besonders großen Exemplare zeigen trotz der Holzbühne eine beachtliche Trickfolge mit Pirouetten, doppeltem Gegenlauf, Abliegen und Hockern, auf denen sich die Tiere drehen. Die drei Kamele sind mittlerweile die einzigen in einem belgischen Circus und damit auch das exotischste, was es nach dem Wildtierverbot noch zu sehen gibt. Den zweiten Teil beginnt Clown Patat auf dem Trampolin. Ohne Sprungturm, aber mit viel Witz schlägt er seine Saltos auf dem Requisit. Als dritte Tiernummer in der Show bringen Richard und Eva zwei Border Collies in die Manege. Die Tiere kamen erst letztes Jahr zum Circus, beherrschen aber schon allerhand Tricks. Passend zu den Farben der Hunde tragen hier auch ihre Trainer schwarz-weiße Kostüme.


Leo Navas, Natalia, Ivo Monteiro

Während im ersten Teil vor allem mit Hula-Hoop-Reifen jongliert wurde, lässt Natalia vom Duo TN die Requisiten nach der Pause klassisch um ihren Körper kreisen und tritt zusammen mit ihrem Mann in einer gefälligen Kubusjonglage auf. Auch die Clowns Patat und Patatina haben noch einen weiteren gemeinsamen Auftritt. Diesmal zusammen mit Richard Korittnig und dem Versuch, ihm mit Hilfe eines manipulierten Tischs eine Torte ins Gesicht zu klatschen.  Die nötige Portion Adrenalin gibt es schließlich mit Leo Navas als Deckenläufer. Komplett ohne Sicherung läuft er kopfüber von Schlaufe zu Schlaufe und springt gewagt von einem Trapez zum anderen. Durch eine besser Kostüm- und Musikauswahl könnte man die Wirkung der Darbietung erheblich steigern, sodass wir sie sicherlich auch in größeren Unternehmen sehen würden. Besser im Verkauf, auf einem ebenso hohen artistischen Niveau, aber als Genre nicht ganz so außergewöhnlich ist die Rola-Rola-Darbietung von Ivo Monteiro. Als Podest dient dabei ein reichlich verzierter Flügel, und auch die Rollen und Zylinder sind mit ihren Verschnörkelungen echte Hingucker. Mit den üblichen Pyramiden bildet diese flotte Darbietung eine würdige Schlussnummer der Show.

Neben Richards jüngstem Sohn Daniel ist noch dessen älterer Bruder David beim elterlichen Geschäft und zeichnet für die gelungene Licht- und Tontechnik verantwortlich. Der mittlere Bruder Robert macht sich indes mit nur 22 Jahren selbstständig und wird noch dieses Jahr zusammen mit dem 19-jährigen Charlie Pauwels den „Patatje & Charlies Comedy Circus“ gründen. Es ist ein überaus sympathisches und unterhaltsames Programm, was uns Barones präsentiert. Der Erfolg gibt dem Circus Recht, dass es sich auch als größeres Familiengeschäft lohnt, jedes Jahr andere Artisten zu verpflichten und neue hauseigene Nummern einzustudieren. Somit bietet man den Besuchern immer wieder Abwechslung und kann sich ein treues Stammpublikum aufbauen.

________________________________________________________________________
Text: Simon Preißing; Fotos: Benedikt Ricken