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Hofmeister Ostercircus 2022
www.hofmeister.de ; 109 Showfotos

Bietigheim, 30. April 2022: Lange Schlangen bilden sich am Vormittag dieses letzten Gastspieltages vor dem großen Chapiteau des Circus Relaxx in Bietigheim. Im Auftrag des benachbarten Möbelhauses spielt das Unternehmen der Familie von Michael und Andrea Sperlich hier traditionell als „Hofmeister Ostercircus“. Wie gut, dass Unternehmer Frank Hofmeister offenkundig ein Faible für zirzensische Unterhaltung hat. Dieses weiß er im Marketingmix seiner Wohnzentren breit einzusetzen. Denn auch am Hofmeister-Standort Sindelfingen ist zu Ostern ein Familienzweig der Sperlichs mit dem Circus Bonanza engagiert.

Die hervorragende Resonanz gibt Frank Hofmeister Recht, das Chapiteau in Bietigheim ist auch an diesem Vormittag hervorragend besucht. Die „Rahmendaten“ sind so, wie wir sie von den stets hochwertigen Produktionen des Circus Relaxx kennen, ob nun beim Reutlinger Weihnachtscircus, beim Gomaringer Herbstcircus oder eben bei den Veranstaltungen zu Ostern und in der Vorweihnachtszeit für die Firma Hofmeister. Gespielt wird also im schönen blauen Viermast-Chapiteau mit passendem Vorzelt, Massimiliano Sblattero setzt das Geschehen gekonnt in Szene, und Juniorchef Peter Sperlich taucht die Shows in wunderbares, modernes Licht und sorgt auch für den passenden Sound. Allein der Einsatz eines Orchesters bleibt auf die größte Produktion der Familie – den Reutlinger Weihnachtscircus – beschränkt.


 Daria Ivanytska, Truppe Robles, Amanda Sperlich

Doch ganz ohne Live-Musik kommt auch der Hofmeister Ostercircus nicht aus, denn Sängerin Daria Ivanytska empfängt uns im Opening mit allen Artisten mit dem Song „Show me your Love“. Es ist vielleicht etwas hoch gegriffen, wenn Moderatorin Amanda Sperlich den besten Hofmeister Ostercircus aller Zeiten ankündigt. Freilich jedoch wurde hier ein wirklich unterhaltsames Programm sehr geschickt zusammengestellt – mit drei chinesischen Soloartisten aus dem Ensemble von Raoul Schoregge, einer dreiköpfigen Truppe aus Südamerika, einer hochwertigen Tiernummer, Massimiliano Sblattero als Komiker und zusätzlich zwei Ballettgirls für die Extraportion Glamour. Doch der Reihe nach. Gleich zu Beginn erleben wir mit den drei Robles einen Höhepunkt im Wortsinne. Auf dem Hochseil wagen die Artisten unter anderem den Sprung über zwei auf dem Seil kauernde Partner, das Seilspringen, den Bocksprung und die Dreier-Pyramide mit zwei Fahrrädern. Kurz nach dem Hofmeister-Gastspiel beginnt das Team von Julio Robles dann sein Saison-Engagement beim Zirkus Charles Knie, nunmehr zum Septett erweitert.


Lo Hung, Massimiliano Sblattero, Wan Houg

Ganz traditionelle chinesische Kunst präsentiert uns Lo Hung bei seiner Vasenjonglage. Die weißblauen Gefäße wirft er beispielsweise in die Luft und fängt sie dann mit dem Kopf, um sie auf dem Schädel kreiseln zu lassen. Als Schlusstrick fängt er ein besonders stattliches Exemplar von Vase mit dem Nacken. Massimiliano Sblattero hat bereits zu Vorstellungsbeginn das Warum-up der Zuschauer übernommen und die Stimmung mit einem Klatschspiel angeheizt. Nun sorgt er als Mexikaner für gute Laune. Dies gelingt ihm bei seiner Variante des Messerwerfens, mit einem Mitspieler aus dem Publikum als bereitwilligem „Opfer“. Äußerst freundlich und sympathisch tritt Wan Houg auf. Der sympathische junge Mann lässt bis zu drei Diabolos durch die Luft tanzen. Eindrucksvoll ist auch, wie er mit jeweils einem Seil zwei Diabolos fliegen lässt und parallel wieder fängt.


Lo Hung, Adele Olivera, Robles

Viel Freude macht das Wiedersehen mit Adele und Franco Olivera. Ihre sieben schönen Aras in unterschiedlichen Farben beherrschen verschiedene Fortbewegungsmittel wie Fahrrad, Auto oder Rollschuhe, zeigen ihre Geschicklichkeit beim Ringe werfen sowie mit dem Miniatur-Basketball und fliegen stolz und schön ihre Runden unter der Circuskuppel. Und noch ein zweiter Chinese hört hier auf den Namen Lo Hung. Auch er beherrscht wie sein Namensvetter eine äußerst traditionelle Disziplin. Nicht die Vasenjonglage, sondern die Balance einer Vielzahl, ineinander verschachtelter Bänke auf seinem Kopf. Dabei dreht er sich um sich selbst. Für die Schlussnummer geht es mit den Robles nochmals hoch hinaus. Bereits der Aufbau ihres Todesrades wird mittels Lasershow groß verkauft. Und dann verfehlt es seine Wirkung freilich nicht, wenn im Inneren der Laufkessel Salti geschlagen werden und obendrauf das typische Repertoire mit Blindlauf, Seilspringen und hohen Sprüngen zelebriert wird. Die hörbare Begeisterung entlädt sich im anschließenden Finale in großem Applaus. Und so freuen wir uns auf die nächsten schönen Circusprogramme der Familie Sperlich – im Herbst in Gomaringen, im Advent in Bietigheim und zu Weihnachten in Reutlingen.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Moll