Ein hochwertiger, metallener
Paradezaun umgibt die gesamte Zeltanlage. Auf die beiden
Verkaufsstände im Stile nostalgischer Wagen vor dem Eingang wird
– anders als im vergangenen Winter – verzichtet.
Ringe im Boden und
Mastfüße ermöglichen Aufbau ohne Bodenschäden - Neues
Eingansportal
Neu ist dagegen das
Eingangsportal mit dem beleuchteten Schriftzug „Hereinspaziert“.
Dieser Aufforderung kommen wir gerne nach. Der Stellenwert der
Circus-Angebote in der 2019 eröffneten Rieger-Filiale Heilbronn
kommt in einem interessanten Detail zum Ausdruck: Auf dem Platz
direkt vor dem Haupteingang wurden Ringe und Mastfüße in den
Boden eingelassen, damit dort regelmäßig ein Circus aufgebaut
werden kann, ohne die Pflastersteine zu zerstören. Im Hauptzelt
dominiert der hohe, samtrote Artisteneingang mit dem halbrunden
Portal das Bild. Die Bogenkonstruktion aus goldfarbenem Metall
ist mit zahlreichen runden Leuchten geschmückt. Die Manege wird
diesmal deutlich besser ausgeleuchtet als im vergangenen Winter.
Talya Micheletty, Gino Salvini,
Benjamin Flame
Etwa 50 Minuten dauert die
Vorstellung, für die lediglich zwei Euro Eintrittsgeld erhoben
werden. Die Vorstellung eröffnet Talya Micheletty, Absolventin
der renommierten Circusakademie von Verona, mit ihrer
Handstanddarbietung. Diese fällt durch ihr außergewöhnliches
Requisit auf. Die Handstäbe sind auf eine runde Platte montiert,
die darüber hinaus eine hohe Stütze trägt. Am oberen Ende der
Stütze befindet sich ein Ring. Zwischen Ring oben und
Bodenplatte unten sind weiße, elastische Bänder gespannt, die
sich diagonal kreuzen und das Bild eines „Käfigs“ schaffen. Die
Bänder lassen sich in die akrobatischen Elemente einbeziehen,
was wiederum neue Bilder schafft. Und schließlich befindet sich
am oberen Ende der Konstruktion auch noch eine Handschlaufe, die
für luftakrobatische Tricks genutzt wird. Für die gute Laune
zuständig sind, wie schon im vergangenen Winter, die Salvini
Clowns. Zunächst geht Gino Salvini erfolgreich auf Fliegenjagd.
Ebenso außergewöhnlich wie die Handstandnummer zu Begin ist auch
die Hula Hoop-Performance von Benjamin Flame, denn das Genre ist
ansonsten stark von Frauen dominiert. Er beginnt mit vier
Reifen, die von metallenen Quadraten eingerahmt werden, was
spezielle Effekte schafft. Dann steigert er sich bis zu acht
herkömmlichen Reifen, die er um Arme, Rumpf und Beine rotieren
lässt – auch im Spagat. In einem „Tunnel“ aus einer Vielzahl von
Reifen bewegt er sich zum Abschluss. Leider hält er manche
Tricks nur kurz und wirkt in der besuchten Vorstellung etwas
angestrengt.
Ludmila Luraschi Valla,
Salvini Clowns, Talya Micheletty
Mit seinem Glockenspiel leitet
Gino Salvini über zur Antipodennummer seiner Tochter Ludmila
Luraschi Valla. In der abgedunkelten Manege lässt sie, auf der
von unten angestrahlten Trinka, bis zu vier Tücher auf ihren
Armen und Beinen rotieren. Abschließend bewegt sie eine lange
Stange mit zwei Rädern an den Enden mit ihren Füßen. Als
elegante Luftakrobatin an weißen Tüchern – gestaltet im Stil des
Musicals Cabaret – erleben wir Talya Micheletty in ihrem zweiten
Auftritt. Mit strahlendem Gesicht und offen getragenen, langen
Haaren zelebriert sie kraftvolle Posen und gewagte Abfaller. Die Salvini Clowns blödeln sich zum Abschluss der
Vorstellung durch ihre verrückte Küche, das bekannte große
Entree dieses sympathischen Duos, und beweisen dabei auch ihr
musikalisches Können. Darüber hinaus moderiert Pav Salvini die
Vorstellung aus dem Off und übernimmt im Finale die
Verabschiedung des Publikums.
Hoher Besuch: Circus
Fantasia meets Roncalli and Knie
Nettes Detail am Rande: Der
besuchten Vorstellung wohnten auch eine größere Abordnung von
Artisten des parallel in Ludwigsburg gastierenden Circus
Roncalli und ein leitender Mitarbeiter des Schweizer
National-Circus Knie bei – „Circus Fantasia meets Roncalli and
Knie“ war somit das Motto eines Gruppenfotos, das die
befreundeten Circusakteure am Ende der Vorstellung gemeinsam
machten. Die besonderen Gäste hatten das Geschehen in der Manege
zuvor aufmerksam verfolgt und ausgiebig beklatscht. |