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Circus Belly
www.circus-belly.de

Hannover, 1. Februar 2008: Der Circus Belly der Familie Klaus Köhler, der überwiegend in Niedersachsen, Bremen und im Raum Hamburg reist, ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Familiencircus. Zum einen kann Belly für einen Familiencircus einen eher unüblichen Tierbestand aufweisen: Neben Pferden, Kamelen und Ponys sind auch Tiger, Löwen, Riesenschlangen, Alligatoren und ein Schimpanse sowohl in der Tierschau als auch im Programm zu bewundern. Und zum anderen legt der Circus Belly sehr viel Wert auf stimmige Präsentation und ganz viel Atmosphäre.

Schon von außen – wir besuchten den Circus in Hannover, wo er vom 12.1. bis zum 2.3. als Wintercircus gastierte - präsentiert sich der Circus sehr sauber und mit vielen glänzenden Lichtern. Der Fuhrpark ist in weiß-blau gehalten, alle Auflieger sind mit  rot-goldener Aufschrift „Circus  Belly“ versehen. Durch einen Tunnel gelangt man in die wohlig warm temperierten weißen Zeltanlagen. Im Vorzelt erwartet die Besucher eine nette Restauration mit Sitzecke, die zum Verweilen oder Plaudern mit den Artisten einlädt. Auch das gehört zu Belly: Vor und nach der Show halten sich die Artisten im Vorzelt auf und unterhalten sich mit ihren Gästen.


Klaus Köhler

Geboten wurde dem Hannoverschen Publikum ein buntes, rund zweieinhalbstündiges Manegenspektakel. Mit Tierdressuren, Artistik, Clownerie und Magie. Gleich zu Beginn präsentiert Klaus Köhler eine ansprechende, temporeiche Raubtierdressur mit vier Löwen und drei sibirischen Tigern – inklusive Vorwärtssteiger. Außerdem kann man den Prinzipal eine Hohe Schule im spanischen Stil reiten sehen und ihn mit einer temperamentvollen Pferdedressur erleben. Die Freiheitsdressur mit drei schneeweißen Schimmeln geht über in eine fetzige Ponydressur. Eine orientalische Kamelkarawane ist ebenso im Programm vertreten, wie Schimpanse „Beppo“ der nicht nur Purzelbäume schlagen kann, sondern auch souverän seine Runden auf einem Roller durch das Manegenrund dreht. Und in einer Fakir- und Feuershow erlebt man „Thoul van Do“ mit Riesenschlangen und zwei stattlichen Alligatoren, die dem Publikum schon recht nahe kommen.


Marita Kendler, Rudi Althoff, Aron Köhler

Aber auch im artistischen Teil muss sich Belly nicht verstecken: Zum einem zeigt Rudi Althoff eine trickreiche Rola-Rola-Show mit Handständen auf der russischen Rolle. Gordon Köhler ist in einer phantasievollen Luftdarbietung an weißen Tuch-Strapaten zu sehen. Aron Köhler präsentiert sich als „Captain Jack Sparrow“ (Fluch der Karibik) auf dem Silberdraht, diese Nummer brilliert nicht nur artistisch, sondern auch durch Idee und Kostüm. Zwei englische Soldaten stehen ihm als Assistenten zur Verfügung und versuchen den widerspenstigen Piraten zu verhaften. Magic Erwin zeigt auf einer mobilen Bühne, die im zweiten Teil aufgebaut wurde, verblüffende Großillusionen mit zwei bezaubernden Damen an seiner Seite. Marita Kendler zeigt eine ansprechende Luftdarbietung in einem weißen glitzerndem Kleid und High Heels am Ringtrapez. Man bedenke, dass dies nicht das beste Kostüm für eine Luftdarbietung ist, aber Marita glänzt mit Charme, Können und exzellenter Ausstrahlung. Später kann man sie mit ihrer Antipodenshow im Dschungel-Stil sehen, in der sie afrikanisch gestaltete Requisiten mit Hilfe ihrer Füße rasant durch die Luft wirbelt.


Zippogalli und Co.

In der Werbung groß herausgestellt wird auch das hauseigene klassische Clownstrio (Weißclown „Avantes“, August „Angelino“ und der komische Requisiteur „Zippogalli“), das ganz im Stile von Roncallli den Klassiker „Bienchen, Bienchen gib mir Honig“ zelebriert. Zippogalli taucht im Laufe des Programms noch mehrmals auf und spinnt sehr angenehm den sprichwörtlichen roten Faden. Fazit: Tosender Applaus zum Finale beweist, dem Publikum hat es sehr gut gefallen, dem Autor im übrigen auch. Die Familie Köhler hat ein sehr ansprechendes, kreativ verkauftes und tierreiches Programm auf die Beine gestellt. Empfehlenswert!

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Text: Moritz Madsen;
Fotos: Moritz Madsen, Stefan Gierisch