Klaus Köhler
Geboten wurde dem Hannoverschen Publikum ein buntes, rund
zweieinhalbstündiges Manegenspektakel. Mit Tierdressuren, Artistik,
Clownerie und Magie. Gleich zu Beginn präsentiert Klaus Köhler eine
ansprechende, temporeiche Raubtierdressur mit vier Löwen und drei
sibirischen Tigern – inklusive Vorwärtssteiger. Außerdem kann man
den Prinzipal eine Hohe Schule im spanischen Stil reiten sehen und
ihn mit einer temperamentvollen Pferdedressur erleben. Die
Freiheitsdressur mit drei schneeweißen Schimmeln geht über in eine
fetzige Ponydressur. Eine orientalische Kamelkarawane ist ebenso im
Programm vertreten, wie Schimpanse „Beppo“ der nicht nur Purzelbäume
schlagen kann, sondern auch souverän seine Runden auf einem Roller
durch das Manegenrund dreht. Und in einer Fakir- und Feuershow
erlebt man „Thoul van Do“ mit Riesenschlangen und zwei stattlichen
Alligatoren, die dem Publikum schon recht nahe kommen.
Marita Kendler, Rudi
Althoff, Aron Köhler
Aber auch im
artistischen Teil muss
sich Belly nicht
verstecken: Zum einem zeigt Rudi Althoff eine trickreiche
Rola-Rola-Show mit Handständen auf der russischen Rolle. Gordon
Köhler ist in einer phantasievollen Luftdarbietung an weißen
Tuch-Strapaten zu sehen. Aron Köhler präsentiert sich als „Captain
Jack Sparrow“ (Fluch der Karibik) auf dem Silberdraht, diese Nummer
brilliert nicht nur artistisch, sondern auch durch Idee und Kostüm.
Zwei englische Soldaten stehen ihm als Assistenten zur Verfügung und
versuchen den widerspenstigen Piraten zu verhaften. Magic Erwin
zeigt auf einer mobilen Bühne, die im zweiten Teil aufgebaut wurde,
verblüffende Großillusionen mit zwei bezaubernden Damen an seiner
Seite. Marita Kendler zeigt eine ansprechende Luftdarbietung in
einem weißen glitzerndem Kleid und High Heels am Ringtrapez. Man
bedenke, dass dies nicht das beste Kostüm für eine Luftdarbietung
ist, aber Marita glänzt mit Charme, Können und exzellenter
Ausstrahlung. Später kann man sie mit ihrer Antipodenshow im
Dschungel-Stil sehen, in der sie afrikanisch gestaltete Requisiten
mit Hilfe ihrer Füße rasant durch die Luft wirbelt.
Zippogalli und Co.
In der Werbung
groß herausgestellt wird auch das hauseigene klassische Clownstrio
(Weißclown „Avantes“, August „Angelino“ und der komische Requisiteur
„Zippogalli“), das ganz im Stile von Roncallli den Klassiker
„Bienchen, Bienchen gib mir Honig“ zelebriert. Zippogalli taucht im
Laufe des Programms noch mehrmals auf und spinnt sehr angenehm den
sprichwörtlichen roten Faden. Fazit: Tosender Applaus zum Finale
beweist, dem Publikum hat es sehr gut gefallen, dem Autor im übrigen
auch. Die Familie Köhler hat ein sehr ansprechendes, kreativ
verkauftes und tierreiches Programm auf die Beine gestellt.
Empfehlenswert! |