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Circus Manuel Weisheit
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Südbaden, Juli 2012: Da sagt man oft, kleine Familiencircusse hätten kein spannendes Programm. Bei Manuel Weisheit habe ich etwas völlig anderes erlebt. Selten sah ich bei Mitwirkenden eines Programmes so viel Begeisterung und Liebe zur Arbeit. Sieben Kinder der Familie Weisheit und der Vater Manuel sind die Mitwirkenden. Die Kinder von neun bis 25 Jahren bieten ein buntes, vielfältiges Programm.

Tanz und Spagat auf dem Drahtseil, Arbeit an Vertikaltüchern und eine vielseitige Kautschukakrobatik zeigt die attraktive 25-jährige Janette. Sie ist eine Augenweide und trägt von Mutter Evelyn Weisheit selbst geschneiderte, elegant zurückhaltende Kostüme. Vater Manuel führt mit leichter Hand und fröhlich eine Pferdeeinzelfreiheit, Pferde groß-und-klein und ein springendes Lama vor. Kevin zeigt eine Rola Rola. Außerdem zeigt er mit David, Dominik und Jessy eine strapaziöse Arbeit an römischen Ringen.

David gibt sich große Mühe als Clown „Banane“, was vor allem bei den zuschauenden Kindern besonders gut ankommt. Dominik (13 Jahre!) brilliert bei einer vielseitigen Jonglage, wobei er Patzer charmant lachend wegsteckt. In der Wildwestschau hantiert er nach dem Messerwerfen seines Bruders mit den Peitschen wie ein Alter, indem er seinem Partner die zwischen den Händen gehaltene Zeitung zerfetzt. Das Besondere für einen Kleinzirkus ist die Löwennummer von Heiko Olf: Drei Löwinnen und ein Mähnenlöwe. Er versucht sich nicht in spektakulären Tricks, sondern arbeitet handwerklich sauber und vor allem entspannt und locker, mal Gebrüll und Prankenschlagen fordernd, mal ruhig schmusend. Nebenbei: Die Haltung der Raubtiere zeichnet sich durch einen geräumigen Auslauf aus. Und: Bei der Fütterung muss er nur den Löwen abschiebern, was sehr für Heiko Olf spricht. Die drei Damen fressen gemeinsam. Nicht zu vergessen: Der Sprechstallmeister Tim Thomsen, der von Privat kommt und den die Zuneigung zu Janette in diesen Circus geführt hat. Er macht seine Ansage sehr geschickt und trägt damit viel zur wohltuenden Atmosphäre bei. Außerdem macht er die Presse und die Vorreise. Ich habe mir das Programm zweimal angeschaut und war jedes Mal begeistert von der fröhlichen Atmosphäre im Chapiteau. Wichtig noch: Der Circus hat die Wiese. auf der er spielte, in tadellosem Zustand hinterlassen. Es wäre zu wünschen, dass es mehr solcher ordentlich geführter Kleincircusse gäbe! 

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Text: Dr. Klaus Zeeb, Professor und Fachtierarzt für Tierverhaltenskunde; Fotos: Markus Hoffmann (www.foto-zirkus.de)