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Monte Carlo, 19. - 27. Januar 2006:
Ah, ins
Casino! - das war der Satz, den ich mir
jedes Mal anhören durfte, wenn ich sagte, dass
ich nach Monte-Carlo fahren würde. Nein, nicht
ins Casino sondern zum Circus-Festival
Ach ja, das schauen wir auch jedes Jahr im
Fernsehen!. So ging es mir auch jedes Jahr
und jedes Mal wollte ich beim nächsten Mal live
dabei sein. Für mich als Frischling
bei diesem Festival war natürlich (fast) alles
faszinierend, angefangen bei der Stimmung um das
Chapiteau herum und endend beim sensationellen
Programm. Schon die beiden Spectacle
dOr am Samstag und Sonntag waren
fantastisch, fast alle Künstler bekamen standing
ovations- - es fühlte sich schon fast wie eine
Beleidigung an, wenn das Publikum sitzen blieb.
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Der
Höhepunkt war natürlich die Gala
dOr am Dienstag. Noch bevor das
Chapiteau halb voll war, begann das Vorprogramm
mit den Rodogels. Diese Darbietung ging leider im
Getummel etwas unter. Und auch wenn ich mich
vorher schon gewundert hatte, dass man gerade
diese Künstler für das Festival ausgewählt
hatte, fand ich diese Situation nicht sehr
schön. Doch es blieb nicht viel Zeit zum
Grübeln, denn schon spielte das Orchester (sehr
gut!!) den Marsch und der Fürst nebst Schwester
und Gefolge hielt Einzug. Nach der schon von den
vorherigen Tagen bekannten Eröffnungsparade mit
einer Gedenkminute für den verstorbenen Fürsten
begann dann das eigentliche Programm. Man
sah, dass alle Artisten ihr Bestes gaben, manche
vielleicht einen Tick zuviel (siehe
Fumagallis Verletzung und Martin
Laceys fast vollständig aufgefressenen Bambusstock!) um
dem Publikum einen unvergessenen Abend zu bereiten. |
The
Flying Rodogels |
Besonders interessant waren
natürlich die zusammengesetzten
Darbietungen, angefangen bei Vive le
Cirque mit der Truppe Bingo, Anatoly
Zalewsky und den Quiros und sehr, sehr poetisch
Le Rêve Acrobatique mit der Canton
Troupe, Oleg Izossimov und Rodin (auch ohne den
4-fachen Salto waren letztere
spektakulär
). Gewagt fand ich die
Zusammenarbeit von Kris Kremo und Anthony Gatto.
Beide sind sehr gut aber auch sehr
unterschiedlich und ich hatte den Eindruck, dass
Gatto die Nummer diktierte. Trotz
allem war es einfach toll, den beiden zuzusehen!
Schön auch die drei Generationen Knie in einer
Manege mit ihren wunderschönen Tieren. |
Fratelli Erranis |
Für mich als Raubtier-
und Lacey-Fan war der Beginn der zweiten
Halbzeit alleine schon ein
unvergessenes Erlebnis. Beide Brüder
begeisterten das Publikum. Sehr schön auch die
Gießkannen-Einlage von Alex
Frau Elaine, die dafür sorgte, dass die
Duftspuren von Alex Gruppe zumindest grob
verschwand, damit Martin weniger Probleme hatte.
Auch die artistischen Darbietungen nach der Pause
standen denen der ersten Hälfte in nichts nach,
die Fratelli Errani wurden ebenso umjubelt wie
die Alexis Brothers, die Truppe Sarytchev oder
die Truppe Puzanovi. Natürlich waren auch die
Clowns in Höchstform, wunderbar Jigalov zusammen
mit David Larible in I feel good”! Auch alleine, d.h. mit Hilfe einiger Zuschauer
war David Larible kaum zu bremsen.
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Velez Brothers |
Nein, nein,
ich vergesse Fumagalli nicht, wie könnte ich?!
Er sorgte in der ersten Hälfte des Abends für
Lachkrämpfe und verletzte sich leider in der
zweiten Hälfte, so dass eine Nummer entfallen
musste und er auch beim Finale fehlte. Nicht
vergessen zu erwähnen möchte ich auch Popov,
Maike und Jörg Probst mit ihren Bauernhoftieren,
das Duo Nikulin (unglaublich jung und unglaublich
professionell - wo soll das enden, wenn sie
älter sind?!), die Velez Brothers (die wahren
Flugkünstler des Abends!) und Flavio Togni mit
seinen Elefanten.
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Maud
Gruss |
Einen wunderbaren Schluss zeigten
Maud und Alexis Gruss mit ihrer Post,
beide waren mit ihren Pferden nur zur Gala
angereist. Auch nach mehr als fünf Stunden
wollte niemand die Künstler wirklich gehen
lassen und so wurden sie vom Publikum begeistert
gefeiert. Als letzte Anmerkung möchte ich noch
sagen, dass ich die Moderationen von Petit Gougou
sehr, sehr lang gezogen fand. Da viele Zuschauer
nicht aus Frankreich oder Monte-Carlo kommen und
vielleicht auch nicht unbedingt gut Französisch
sprechen, war es für viele kaum möglich, mit
seinen Ausführungen mitzuhalten, schade. Positiv
war dagegen, dass die meisten Artisten sehr
aufgeschlossen waren und sich stundenlang mit
ihren Fans unterhielten, für Unmengen an Fotos
posierten und Autogramme schrieben bis die Stifte
glühten.
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Text: Katja Roos; Fotos: Stefan Nolte
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