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3. Festival du Cirque de Namur 2007

Namur, 3. November 2007: Zum dritten Mal veranstaltete der belgische Impresario Emanuel Horwood sein  Circusfestival von Namur und lässt das Publikum per Stimmzettel über die Vergabe der Preise “Dauphin d’ or, - d’ argent und - de bronze” entscheiden. Auf der Esplanade der Zitadelle, hoch über der Stadt auf touristisch exponiertem Gelände mit wunderbarem Blick über das Tal der Maas gelegen, steht der “Moscou Star Circus” der italienischen Jarz Familie, die seit Jahren Belgien bereist, aufgebaut. Der weitläufige Platz lässt einen großzügigen Aufbau des umfangreichen Materials zu. 


Harizanov Clowns, Emiliano Jarz, Stefanie Jarz

Vorzelt, Chapiteau, vier Ställe und zahlreichen Fahrzeuge sind beispielhaft angeordnet und ausgerichtet. Zum zweiten Mal findet das Festival in Zusammenarbeit mit der Jarz Familie, deren Saisonprogramm die artistische Basis der Veranstaltung bildet, statt. Im gut besetzten Rund präsentiert Emiliano Jarz zu Beginn eine sehr schöne und fehlerfrei vorgetragene Freiheit mit acht Schimmeln. Einige da Capo Steiger runden die feine Leistung ab. Sein Bruder Remo führt im weiteren Programmverlauf den hauseigenen Exotenzug vor. Die Auftritte der Familie komplettieren die Nummern ihrer Schwester Stefanie. Im ersten Programmteil zeigt sie eine neu einstudierte Quick-Change Illusion, die mit ihrer genreüblichen Trickfolge und attraktiven Kostümen gut unterhält. Im zweiten Teil erleben wir sie mit ihrer sehr ansprechenden  Antipodendarbietung mit Bällen und Tüchern. Zwei Entrees zeigen die virtuose Musikalität der Akteure und in ihren Reprisen bieten sie clownesken Slapstick-Humor - die Harizanov, klassische Clowns aus Bulgarien.


Daniel Korina, David Kost, Korina Truppe

Hugo Caveagna steuert als “Batteur comique”, also  Komiker am Schlagzeug, eine weitere humoristische Einlage bei. Allerdings entbehrt die Angelegenheit auch nicht einer gewissen Spannung, als er mit seiner Batterie auf einer Plattform von nicht synchron laufenden Motoren einige Meter hochgezogen wird und dabei in eine gewisse Schieflage gerät. Aus Bulgarien kommt die Korina Truppe, zwei kräftige Herren und eine junge Frau. Wir sehen erst ihre Perch-Darbietung, starke Tricks in großer Höhe. Kurz danach präsentieren sie ihre Sprünge auf dem russischen Barren. Beide Nummern werden gut verkauft, sind ordentlich choreographiert und zeigen ansprechende Leistungen allerdings fehlt am russischen Barren die ein oder andere Höchstschwierigkeit. Ein junger Jongleur, Sohn vom Korina Truppenchef, von Monsieur Horwood, er ist auch der Manegensprecher des Festivals, als Daniel angekündigt, arbeitet virtuos mit Devilstick, großen Bällen und Keulen.

Die Kuppel des Chapiteaus gehört David Kost. Gebannt verfolgt das Publikum seine Evolutionen auf dem Washington-Trapez. Abschließend präsentiert Adriana Folco die indische Elefantendame Baby in gewohnt souveräner Manier. Die tempo- und trickreiche Vorführung erhält durch die glitzernde Dekoration des Dickhäuters einen zusätzlichen glamourösen Touch. Während einer letzten Reprise der Clowns entsteht eine kleine Wassermanege und zum Finale versammeln sich die Artisten um die hoch aufsteigenden, immer wieder andere Figuren bildenden , farbig illuminierten Fontänen. Die Preisträger des diesjährigen Festivals sind in der Reihenfolge Gold - Silber - Bronze: Adriana Folco, Stefanie Jarz, Emiliano Jarz.

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Text: Friedrich Klawiter; Fotos: Friedrich Klawiter, Veranstalter