Einmalig, wie Schwichtenberg seine Tiere fast nur per Handzeichen
dirigiert. Kleine
Frechheiten seiner Schützlinge lässt er auch mal
durchgehen: die Freude muss man ihnen lassen!
Schwichtenbergs ruhige sanfte Art der Tiervorführungen
kommt auch beim Publikum gut an. Es freut ihn immer
wieder, wenn nach der Vorstellung Zuschauer auf ihn zu
kommen und sich bei ihm bedanken, dass er so wunderbar
mit seinen Tieren umgeht. Für Schwichtenberg, der seinen
Wohnwagen immer in unmittelbarer Nähe des Tierzelts postiert, ist dieser
Umgang eine Selbstverständlichkeit, denn: „Nur wenn die Tiere mir
vertrauen können, machen sie, was ich will.“ Zum Beispiel sei es immer
ein heikler Punkt die Tiere an Musik zu gewöhnen. Wenn die Vierbeiner
aber wüssten: „der Alte ist ja auch da, uns kann also nichts
passieren.“, dann arrangierten sich die Tiere schnell mit den neuen
Gegebenheiten. Uwe
Schwichtenberg, der ehemalige Star-Dompteur des
DDR-Staatscircus, ist mittlerweile beim westdeutschen
Circus Probst. Seit acht Jahren weiß er sich
und seine Tiere dort optimal versorgt.
 Jeden Morgen von 9
bis 11 Uhr trainiert Schwichtenberg alle seine Tiere.
Neben dem Einstudieren von neuen Nummern dient das
morgendliche Proben aber vor allem der Bewegung der
Vierbeiner. Nach seinen Lieblingstieren gefragt, erwidert
Schwichtenberg, dass er grundsätzlich keine Unterschiede
mache, weil man so nur das Gruppengefühl der Tiere
schwäche. Momentan arbeitet Schwichtenberg mit einem
Achterzug junger Dromedare an einer neuen Nummer, die er
bereits anlässlich des Weihnachtscircus in Gelsenkirchen
in der Manege zeigen will. Auf die Diskussion zum Verbot von Wildtieren
im Circus angesprochen, bezieht Schwichtenberg klar Stellung. Die
optimale Versorgung und Unterbringung der Tiere müsse gewährleistet
sein. Deshalb plädiert er auch für stärkere Kontrollen durch die
Amtstierärzte. Da werde zu viel schön geredet. Aber: Einen Circus ohne
Tiere kann er sich nicht vorstellen. Besonders für die Kinder wäre es
schade, denn wo kämen die denn heute noch so eng mit exotischen Tieren
in Kontakt wie im Circus? „Fotos und Filme sind kein ausreichender
Ersatz“, ist sich Schwichtenberg sicher. |