CHPITEAU.DE

Larissa Kastein
Ein Leben auf Händen

Heidelberg, 3. Oktober 2007: Obwohl gerade mal 20 Jahre alt hat Larissa Kastein bereits 14 Jahre Bühnenerfahrung. Im Circus ihrer Eltern, dem Circus Flic Flac, verschrieb sie sich voll und ganz der Handstandakrobatik. Nachdem sie eine Saison mit dem Schweizer Circus Royal auf Tour war, kehrte sie in diesem Jahr zu Flic Flac zurück. In der Show "No Limits" fasziniert sie mit einer höchst erotischen Darbietung. Während des Flic Flac-Gastspiels in Heidelberg stand die sympathische Artistin Chapiteau.de Rede und Antwort.

Chapiteau.de: Larissa, wie kamst du auf die Idee Equilibristik als Darbietung zu wählen und hast keine Nummer als Jongleuse oder auf dem Hochseil gewählt?

Larissa Kastein: Ich stehe seit ich sechs Jahre alt bin auf der Bühne. Am Anfang habe ich verschiedene Dinge ausprobiert, wie auch am Trapez oder Vertikalseil bis hin zum Bodenturnen. Da habe ich schließlich gemerkt, dass dies mein Ding ist und somit habe ich mich auf Handstandübungen spezialisiert.

Chapiteau.de: Wie lange trainierst du eigentlich täglich bis das Ergebnis so ausschaut, wie wir es in No Limits bewundern können?

Larissa Kastein: Momentan trainiere ich täglich ca. zwei Stunden. Kurz vor meiner Nummer ein leichtes Stretching und Aufwärmen.

Chapiteau.de: Hast du dich schon mal so verletzt, dass Du länger pausieren musstest?

Larissa Kastein: Zum Glück noch nicht. Außer Muskelkater oder einem leichten Zwicken hier und da, Gott sei Dank nein.

Chapiteau.de: Du warst ja 2004 beim European Youth Circus Festival in Wiesbaden mit deiner Feuerdarbietung dabei. Wie kam es dazu, wie wichtig ist diese Auszeichnung für dich?

Larissa Kastein: Ja das ist richtig, ich habe mich für das Festival beworben, wo man ein Video hinschickt und hofft dass man genommen wird, wie das viele hundert andere auch machen.

Chapiteau.de: Genommen wurdest du ja…

Larissa Kastein: Genau, ich habe es sogar geschafft die Bronze Medaille zu gewinnen. Das ist für mich schon ein tolles und großartiges Erlebnis. Immerhin ist das Festival in Wiesbaden die Vorstufe für das große Circusfestival in Monte Carlo.

Chapiteau.de: Und da willst du dich auch bewerben?

Larissa Kastein: (schmunzelt) Das wird die Zukunft zeigen.

Chapiteau.de: Apropos Zukunft: Kannst du dir vorstellen, später einmal den Circus Deiner Eltern zu übernehmen?

Larissa Kastein: Das ist noch ein wenig zu früh, ausschließen kann man das nicht, aber momentan will ich weiterhin mehr Erfahrung in der Manege sammeln.

Chapiteau.de: Du warst ja bei der letzten Tour, „New Art“, nicht bei Flic Flac dabei. Wie kam es dazu?

Larissa Kastein: Ich wollt auch außerhalb des Circus meines Vaters Erfahrung sammeln und dabei vor allem erleben wie es ist, in einem traditionellen Circus aufzutreten. Deshalb ging ich zum Schweizer Circus Royal. Flic Flac ist ja sehr modern und anders als die traditionellen Circusunternehmen. Deshalb war die Zeit in der Schweiz für mich eine Herausforderung, die sehr interessant war. Auch die Organisation war dort völlig anders als ich das bei Flic Flac kannte,so war bei Royal etwa jeder, auch die Artisten, für den Umzug des Unternehmens mitverantwortlich.

Chapiteau.de: Woher kommen eigentlich die Ideen für Kostüme und Musik deiner Nummer?

Larissa Kastein: Bei der "Unzensiert"-Tour gab mein Vater Benno die Kostüme und Musik vor. Bei der aktuellen Produktion „No Limits“ habe ich ihm auch selbst Vorschläge gemacht. Ich wollte einfach weg von der Feuernummer hin zum Wasser, also was ganz anderes machen. Die Kostüme hierfür habe ich selbst vorgeschlagen.

Chapiteau.de: Larissa, vielen Dank, dass du dir für das Gespräch Zeit genommen hast und alles Gute für deinen weiteren Weg im Circus.

Larissa Kastein: Vielen Dank.

__________________________________________________________________________
Text
: Patrick Hellmann; Fotos: Patrick Hellmann, Sven Rindfleisch