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"Selten so dankbares Publikum"
Nicolas Boris Christahl ist Musicalsänger im Europapark - Zum Showbericht

Europapark Rust, 6. Mai 2015: Nicolas Boris Christahl ist als Prinz Tao einer der Hauptdarsteller in „Spook Me – The Europa-Park Musical“. Er stammt aus Frankfurt am Main. 2011 begann er seine Ausbildung an der Performing Academy in Wien, die er im Juni 2014 erfolgreich abgeschlossen hat. Daraufhin folgten Engagements in der konzertanten Version von „Jesus Christ Super Star“ und im Spätjahr 2014 die Rolle des Prinz Tao im Europa-Park Musical „Spook Me!“. Chapiteau.de traf den jungen, sympathischen Musical-Darsteller und konnte live miterleben, wie er sich in der Maske in den geisterhaften Prinz Tao verwandelt.

Chapiteau.de: Wie bist Du denn nach Deiner Ausbildung zu der Rolle des Prinzen Tao bzw. wie bist Du an den Europa Park mit dem Musical „Spook Me!“ gekommen? Gab es da normale Auditions, wie man diese aus großen Musical-Produktionen an Theatern kennt?

Nicholas Boris Christahl: Ich bin über meine Schule in Wien in einer eigenen Agentur gewesen, und der Europa-Park hatte eine öffentliche Ausschreibung an diese gesendet. Somit habe ich mich ganz normal beworben. Und irgendwann kam dann die Einladung zu den Auditions, bei denen noch andere Kandidaten vorgesprochen haben. Nach einem Vorspielen und Singen bekam ich dann nach einiger Zeit einen Anruf und somit die Zusage, dass ich die Rolle bekomme. Und somit nahm das „Übel“ seinen Lauf (lacht dabei).


Nicolas Boris Christahl

Chapiteau.de: Wie lange waren die Probenphase bei „Spook Me!“? 

NBCH: Ich bin Anfang September letzten Jahres nach Rust gekommen, hatte dann einen Tag frei, um mich einzugewöhnen, und dann haben auch schon die Proben begonnen. Wir haben sechs Tage pro Woche gearbeitet. Insgesamt haben wir für „Spook Me!“ rund 20 Tage geprobt, bis wir das Stück aufgeführt haben. 

Chapiteau.de: Wie ist es für Dich, hier in einem Freizeitpark anstatt an einem Theater zu spielen, und wie ist es mit den Fans? 

NBC: Für mich ist es etwas ganz Besonderes, weil ich hier in der Rolle als Prinz Tao das erste Mal als Solist in einer Musicalproduktion auf der Bühne stehe und „Spook Me!“ etwas ganz Neuartiges war, gerade in einem Freizeitpark. Die Besucher und Fans des Parks haben das Musical wirklich toll aufgenommen. Für uns war es ein tolles Erlebnis, als wir für den Schlussapplaus dastanden und die Zuschauer gejubelt und applaudiert haben und auch von ihren Sitzen aufstanden, das hatte ich in dem Maße noch nicht erlebt. Das ist wunderbar, dass wir dieses Feedback von unseren Zuschauern bekommen, gerade weil wir den Zuschauern ja diese wunderbare Geschichte von Tao und Lilly geboten haben und diese auch wunderbar bei den Zuschauern ankommt. Insgesamt ist es ja nicht einfach in solch einer kurzen Zeit eine Geschichte auf der Bühne zu erzählen. Aber das ist dem Regisseur bzw. dem Autor Jan Lepold fantastisch gelungen. Und Hendrik Schwarzer hat eine wunderbare Musik dafür komponiert, wie ich finde.


In der Maske

Chapiteau.de: Letztes Jahr war das Theater fast immer voll, ihr musstet teilweise Besucher auf die nächste Show vertrösten. Ist „Spook Me!“ immer noch so stark frequentiert? 

NBC: Letztes Jahr waren teilweise lange Schlangen vor Showbeginn, mittlerweile hat sich das Ganze etwas gelegt. Wir spielen ein bis zwei Mal am Tag, außer montags, dieser Tag ist spielfrei. Wir hatten auch Tage, an denen der Saal nicht ganz voll war, der Stimmung tat es allerdings keinen Abbruch. Jedes Publikum ist unterschiedlich. Ich habe selten so ein dankbares Publikum gesehen wie hier im EP. Es macht einfach Spaß, hier auf der Bühne zu stehen.

Chapiteau.de: Standen die Figuren und Charaktere von „Spook Me!“ fest, oder konntet ihr diese noch formen? 

NBC: Die Geschichte an für sich stand fest. Wir hatten unser Drehbuch, in dem schon drin stand, wie die Szene sein soll. Allerdings konnten wir uns bei anderen Sachen und Eigenschaften der Figuren in Absprache mit dem Regisseur Jan Lepold und Co-Regisseur Ulrich Grawunder einbringen. Es war also vielmehr ein work-in-progress.


In der Show 

Chapiteau.de: „Spook Me!“ läuft ja jetzt als Wiederaufnahme, wegen des großen Erfolges im letzten Jahr. Kommen denn Thomas Mack oder seine Frau Katja und schauen zu, wie es läuft? 

NBC: Wir haben wie in jedem anderen Theater einen Abendspielleiter, der schaut, dass alles glatt läuft, dass die Texte ok sind und die Darsteller ihre Figuren auf der Bühne richtig verkörpern. Aber Thomas Mack als Produzent ist immer noch häufig im Theater anzutreffen. Seine Frau ist aufgrund ihrer Schwangerschaft momentan nicht so oft hier bei uns. Wenn es Probleme gibt, können wir uns auch direkt an Thomas wenden. Immerhin ist „Spook Me!“ ja sein Baby, und er ist somit immer offen für Verbesserungen und Neuigkeiten.

Chapiteau.de: Wird es eine Fortsetzung von „Spook Me!“ geben?

NBC: Ich weiß lediglich von Fan Fictions, die im Internet kursieren. Offiziell habe ich dazu keine Information. Meine private Einschätzung ist durchaus, dass aufgrund des großen Erfolges vielleicht ein neues Stück entstehen könnte. Aber wie gesagt, das sind nur meine Spekulationen und Einschätzungen und keine offiziellen Informationen.

Chapiteau.de: Vielen Dank für das nette Gespräch, wir wünschen Dir weiterhin tolle Vorstellungen und viel Erfolg bei Deiner Karriere.

NBC: Gern geschehen, vielen Dank.

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Interview und Fotos: Patrick Hellmann