Chapiteau.de: Wie bist Du denn nach Deiner Ausbildung zu der Rolle
des Prinzen Tao bzw. wie bist Du an den Europa Park mit dem Musical
„Spook Me!“ gekommen? Gab es da normale Auditions, wie man diese aus
großen Musical-Produktionen an Theatern kennt?
Nicholas Boris Christahl: Ich bin über meine Schule in Wien in einer
eigenen Agentur gewesen, und der Europa-Park hatte eine öffentliche
Ausschreibung an diese gesendet. Somit habe ich mich ganz normal
beworben. Und irgendwann kam dann die Einladung zu den Auditions,
bei denen noch andere Kandidaten vorgesprochen haben. Nach einem
Vorspielen und Singen bekam ich dann nach einiger Zeit einen Anruf
und somit die Zusage, dass ich die Rolle bekomme. Und somit nahm das
„Übel“ seinen Lauf (lacht dabei).
Nicolas Boris Christahl
Chapiteau.de: Wie lange waren die Probenphase bei „Spook Me!“?
NBCH: Ich bin Anfang September letzten Jahres nach Rust gekommen,
hatte dann einen Tag frei, um mich einzugewöhnen, und dann haben
auch schon die Proben begonnen. Wir haben sechs Tage pro Woche
gearbeitet. Insgesamt haben wir für „Spook Me!“ rund 20 Tage
geprobt, bis wir das Stück aufgeführt haben.
Chapiteau.de: Wie ist es für Dich, hier in einem Freizeitpark
anstatt an einem Theater zu spielen, und wie ist es mit den Fans?
NBC: Für mich ist es etwas ganz Besonderes, weil ich hier in der
Rolle als Prinz Tao das erste Mal als Solist in einer
Musicalproduktion auf der Bühne stehe und „Spook Me!“ etwas ganz
Neuartiges war, gerade in einem Freizeitpark. Die Besucher und Fans
des Parks haben das Musical wirklich toll aufgenommen. Für uns war
es ein tolles Erlebnis, als wir für den Schlussapplaus dastanden und
die Zuschauer gejubelt und applaudiert haben und auch von ihren
Sitzen aufstanden, das hatte ich in dem Maße noch nicht erlebt. Das
ist wunderbar, dass wir dieses Feedback von unseren Zuschauern
bekommen, gerade weil wir den Zuschauern ja diese wunderbare
Geschichte von Tao und Lilly geboten haben und diese auch wunderbar
bei den Zuschauern ankommt. Insgesamt ist es ja nicht einfach in
solch einer kurzen Zeit eine Geschichte auf der Bühne zu erzählen.
Aber das ist dem Regisseur bzw. dem Autor Jan Lepold fantastisch
gelungen. Und Hendrik Schwarzer hat eine wunderbare Musik dafür
komponiert, wie ich finde.
In der Maske
Chapiteau.de: Letztes Jahr war das Theater fast immer voll, ihr
musstet teilweise Besucher auf die nächste Show vertrösten. Ist „Spook
Me!“ immer noch so stark frequentiert?
NBC: Letztes Jahr waren teilweise lange Schlangen vor Showbeginn,
mittlerweile hat sich das Ganze etwas gelegt. Wir spielen ein bis
zwei Mal am Tag, außer montags, dieser Tag ist spielfrei. Wir hatten
auch Tage, an denen der Saal nicht ganz voll war, der Stimmung tat
es allerdings keinen Abbruch. Jedes Publikum ist unterschiedlich.
Ich habe selten so ein dankbares Publikum gesehen wie hier im EP. Es
macht einfach Spaß, hier auf der Bühne zu stehen.
Chapiteau.de: Standen die Figuren und Charaktere von „Spook Me!“
fest, oder konntet ihr diese noch formen?
NBC: Die Geschichte an für sich stand fest. Wir hatten unser
Drehbuch, in dem schon drin stand, wie die Szene sein soll.
Allerdings konnten wir uns bei anderen Sachen und Eigenschaften der
Figuren in Absprache mit dem Regisseur Jan Lepold und Co-Regisseur
Ulrich Grawunder einbringen. Es war also vielmehr ein
work-in-progress.
In der Show
Chapiteau.de: „Spook Me!“ läuft ja jetzt als Wiederaufnahme, wegen
des großen Erfolges im letzten Jahr. Kommen denn Thomas Mack oder
seine Frau Katja und schauen zu, wie es läuft?
NBC: Wir haben wie in jedem anderen Theater einen Abendspielleiter,
der schaut, dass alles glatt läuft, dass die Texte ok sind und die
Darsteller ihre Figuren auf der Bühne richtig verkörpern. Aber
Thomas Mack als Produzent ist immer noch häufig im Theater
anzutreffen. Seine Frau ist aufgrund ihrer Schwangerschaft momentan
nicht so oft hier bei uns. Wenn es Probleme gibt, können wir uns
auch direkt an Thomas wenden. Immerhin ist „Spook Me!“ ja sein Baby,
und er ist somit immer offen für Verbesserungen und Neuigkeiten.
Chapiteau.de: Wird es eine Fortsetzung von „Spook Me!“ geben?
NBC: Ich weiß lediglich von Fan Fictions, die im Internet kursieren.
Offiziell habe ich dazu keine Information. Meine private
Einschätzung ist durchaus, dass aufgrund des großen Erfolges
vielleicht ein neues Stück entstehen könnte. Aber wie gesagt, das
sind nur meine Spekulationen und Einschätzungen und keine
offiziellen Informationen.
Chapiteau.de: Vielen Dank für das nette Gespräch, wir wünschen Dir
weiterhin tolle Vorstellungen und viel Erfolg bei Deiner Karriere.
NBC: Gern
geschehen, vielen Dank. |