So etwa die Hits der Beatles, Rolling
Stones oder von The Who. Lieder aus dieser Zeit bilden den Soundtrack
zur aktuellen Show im Apollo. Die hauseigene Band gibt zwei Stunden,
abzüglicher einer Pause, Vollgas. Das Quartett und Sänger Max Buskohl
bringen Hit auf Hit. Dazu schlüpft Buskohl in verschiedene Outfits. Am
beeindruckendsten dabei ganz sicher der royale Mantel nach der Pause,
wenn Melodien von Queen gespielt werden. Die Musiker machen einen
grandiosen Job, das Publikum geht enorm mit. Licht- und
Tontechnik sind ebenfalls vom Feinsten. In diesen Rausch der Musik
eingebunden sind die Auftritte der Artisten sowie des Balletts.
Max Buskohl, Yulia Rasshivkina, Cesar Dias
Zudem
gibt verschiedene sehr originelle Szenen. Etwa zu Beginn, wenn auf der
Hauptbühne die „Beatles“ spielen. Auf der kleinen Seitenbühne stellen
Artisten die tobenden Fans dar. „Beatles Forever“ steht auf einem
Schild, das der verkleidete Cesar Dias in den Händen hält. Jongleur
Romano Frediani gibt den Mann von der Security im schwarzen Anzug. Als
es kein Halten mehr gibt, lässt er die Anhänger der Pilzköpfe auf die
Bühne, wo die Party gemeinsam mit den vier Tänzerinnen so richtig
gestartet wird. Als Schuljungs mit kurzen Hosen, weißen Hemden,
Krawatten und dunklen Strickjacken bestreiten die Cedenos ihren ersten
Auftritt. Darin erleben wir das Quartett aus Südamerika am
Schleuderbrett. In knappen Glitzer-Kleidern begleitet das Ballett den
nächsten Song von Max Buskohl, bei dem auch Gitarrist und Bandleader
Marc Scholz ein Solo hat. Yulia Rasshivkina macht einfach immer eine
grandiose Figur. Mit enormer Ausstrahlung lässt die blonde Russin Hula-Hoop-Reifen um ihren Körper kreisen. Bei ihrer mitreißenden Kür hat
sie das Publikum im Handumdrehen im Griff. Ohne musikalische Begleitung
kommt Cesar Dias bei seinem Duell mit Pistolen aus. Der Komiker
mit der Pomade im Haar und der dunklen Brille ist aus
verschiedenen Circusmanegen bestens bekannt. Mit einem Zuschauer lässt
er zunächst Pistolen durch die Luft fliegen. Die zugehörigen Geräusche
macht er mit dem Mund. Danach bittet der Portugiese zum Showdown.
Romano Frediani, Blick in den Saal
Spacig wird es
bei der nächsten Einlage von Ballett und Band. Danach gehört
die Bühne Romano Frediani. Der Entertainer aus New York
startet mit Balljonglagen. Sowohl in die Luft als auch zum
Boden. Besonders originell aber ist sein Spiel mit drei
goldenen Ringen. Diese wirft er in verschiedenen Kombinationen
durch die Luft. Er fängt sie mit den Händen, lässt sie aber
genauso auf dem Kopf hin und her springen. Bis sie ihm
schließlich um den Hals hängen. Sehr geschickt bezieht er
mehrere Zuschauer ein, die ihm die Ringe von ihrem Platz aus
zuwerfen dürfen. Dazu gibt es sehr amüsante Plaudereien. Nach
diesem großen Spaß sorgt die Pause für Entspannung. Da gibt es
Zeit, sich am Platz mit Speisen und Getränken aus der
umfangreichen Karte bedienen zu lassen. Die Küche hat ein
ebenso hohes Niveau wie die Show. Der aufmerksame und äußerst
freundliche Service beginnt bereits vor der Vorstellung. Oder
aber man verlässt den Theaterraum, wandelt durch die Gänge des
architektonisch rundum gelungenen Gebäudes, genießt den Blick
auf den Rhein oder die Exponate aus vergangenen Tagen. Diese
finden sich an verschiedenen Orten. So auch im schicken
Restaurantbereich mit großer Fensterfront.
Marco
Noury, Cesar Dias, Dasha & Vadim
Pünktlich zu
Teil zwei sollte man den Platz wieder eingenommen haben. Dann
öffnet sich der Vorhang zur großen Hommage an Queen. Max
Buskohl interpretiert Songs, die Freddy Mercury berühmt
gemacht hat. Artisten schwingen große Fahnen mit dem Union
Jack darauf. Die Tänzerinnen lassen in rot-weiß-blauen
Kostümen die Beine fliegen. Keck mischt sich Marco Noury unter
sie. Schnell legt er seinen weißen Mantel ab. Im knappen
Glitzerkostüm geht es an den Strapaten Richtung Bühnendecke.
Mit einem sympathischen Schuss Ironie zelebriert er seine
Choreographie an zwei Bändern. Dabei verwöhnt er uns nicht nur
mit grandiosen Bildern, sondern ebenfalls mit starken Tricks.
Etwa dem Spagat zwischen zwei Schlaufen ohne Zuhilfenahme der
Hände oder zahlreichen Umschwüngen. Natürlich ist Cesar Dias
auch mit seiner herrlich komischen My Way-Interpretation
dabei. Augenscheinlich funktioniert hier gar nichts. Doch in
Wahrheit sind natürlich alle Missgeschicke perfekt getimt. Nur
so ist gewährleistet, das die Zuschauer sich königlich
amüsieren. Nach der nächsten Einlage von Ballett und Band
erleben wir noch einmal Romano Frediani. Diesmal jongliert er
hinter dem Rücken eines auf der Bühne sitzenden Gasts stehend
mit zwei Bällen und einem Apfel. Dieser muss immer wieder an
der „Pink Lady“ beißen. Erneut gibt es dazu witzige Kommentare
von Frediani. Anschließend kommt das Ballett mit roten
Schirmen in Herzform. „Shape of my heart“ ist folgerichtig die
passende Musik. Der Song von Sting begleitet außerdem den
folgenden Auftritt von Dasha & Vadim. Eigentlich ist die
Luftakrobatik ihr Genre. Hier zeigen sie Adagio-Akrobatik. Es
ist ein sinnliches Spiel miteinander, das einige starke
Figuren beinhaltet. An ihre eigentliche Darbietung kommt
dieser Auftritt allerdings nicht heran.
Cedenos
Nach dem
folgenden Intermezzo wirbeln noch einmal die Cedenos über die
Bühne. Jetzt mit ihren bekannten ikarischen Spielen auf zwei
Trinkas. Temperamentvoll liefern sie die perfekte
Schlussnummer dieser Show. Ein dramatisch verkaufter
Scheinsturz gehört genauso dazu wie der Sprung über Kreuz. Ein
lebhaftes Finale voller Power schließt sich an. Alle
Mitwirkenden sind dabei und geben noch einmal ihr Bestes.
Wunderschön gemacht ist der Epilog. Max Buskohl singt auf
einem Barhocker sitzend John Lennons „Imagine“. Ruhig gesellen
sich nach und nach Artisten dazu. Eine Ballettdame tanzt mit
Cesar Dias, jetzt wieder in der Verkleidung aus dem Opening.
Doch der junge Mann hat nur Augen für den Sänger. Kurzerhand
zieht er ihn schließlich von der Bühne. Weiterer Verlauf
offen.
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