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11. Circusfestival von Enschede 2006
www.circusfestival.com

Enschede, 26. Dezember 2006: Bereits zum elften Mal fand vom 21. - 29. Dezember 2006 das Internationale Circusfestival der Niederlande in Enschede statt. Im Prinzip ist die Veranstaltung, die dieses Jahr in den Zeltanlagen von Arena stattfand, ein rundum gelungener Weihnachtscircus. Mit dem einen Unterschied, dass hier sowohl das Publikum als auch eine Jury je drei Preise vergibt. Großer Abräumer in diesem Jahr war – völlig zurecht - die russische Truppe Peshkov auf dem Hochseil.


Peshkov, Daria Kosthuk, Tom Dieck jr.

Für ihre unglaublichen Tricks – unter anderem ein Zwei-Mann-Hoch auf einem beinahe 45 Grad ansteigenden Schrägseil – erhielten sie sowohl vom Publikum als auch von der Jury den ersten Preis. Weniger einig war man sich bei den Plätzen zwei und drei. So setzte die Jury Tom Dieck jr. mit seiner gemischten Raubtiergruppe an die zweite Stelle, das Publikum entschied sich dagegen für die theatralisch inszenierten Großillusionen von Daria Kosthuk. Da hat die aparte Schönheit wohl einigen Herren im Publikum den Kopf verdreht, denn ihre Tricks waren nicht mehr als durchschnittlicher Kistenzauber. Die Plätze drei gingen an die weißrussische Stangenwurf-Truppe Moiseeva (Publikum) sowie die herrlich schwungvoll inszenierte Schleuderbrettdarbietung der Asadullin (Jury), die unter Mitwirkung eines großen Balletts als Schlussnummer noch mal ordentlich Stimmung ins Chapiteau brachten.


Alexis Brothers, Jimmy Folco, Trio Emelin

Außer Konkurrenz – als special guests – traten in Enschede die Alexis Brothers an. Und keine Frage: ihre kraftvolle Hand-auf-Hand-Darbietung ist konkurrenzlos gut. Alle übrigen Nummern waren dagegen eher in die Kategorie netter Durchschnitt einzuordnen. Erneut enttäuschend waren die müden Reprisen Jimmy Folcos. Gut, dass wenigstens das hinreißende, russische Trio Emelin mit seiner komischen Illusionsnummer rund um eine „riesenhafte“ Frau einmal für herzhaftes, befreiendes Lachen im weiten Rund sorgte.

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Text: Sven Rindfleisch; Fotos: Sven Rindfleisch,
Hartmut Springer (www.blende-64.de)