Obwohl in Sittard
bis zum 7. Januar ein eigener Weihnachtscircus veranstaltet
wurde, waren beide Vorstellung gut besucht. Bei unwirtlichem
Wetter, Regen, leichter Sturm, Blitz und Donner, war es schon
sehr angenehm den Vorstellungsbeginn in einem gemütlichen
Theaterfoyer zu erwarten. Auch die gepolsterten Armlehnsessel
und der großzügig bemessene Beinraum der Theaterbestuhlung war
eine interessante Variante gegenüber den Sitzbedingungen,
die einen oftmals in Chapiteaus erwarten.
Duo Bingo |
Orchesterchef Coty
Teuteberg und seine sechs Musiker geben das Startzeichen
und nach einer schnellen Parade der Artisten erobert die
junge Schweizerin Christina Liechti mit Akrobatik auf dem
Rücken des siebenjährigen Tinker-Wallachs Sullivan als
erste die Manege. Das Duo Bingo, Galina und Eduard Tkach,
aus der Ukraine schließt sich mit seiner ausgefeilten
Rola-Nummer an. Omnipräsent sind die spanischen
Spitzenclowns Goty. Die beiden Brüder brillieren in Entree
und zahlreichen Reprisen, Paco übernimmt zudem noch den
Part des Sprechstallmeisters.
Comedy-Magier Hilpert verblüfft die
Zuschauer unter Mitwirkung eines Kindes aus dem Publikum.
Natalya und Nadia spielen auf vielfältige Art mit
Seifenblasen und man fühlt sich 15 Jahre zurückversetzt in
die Zeit, als diese Genre in vielen Manegen zu Hause war.
Zwei
Dressurnummern, vom Schweizer Circus Medrano,
präsentiert Marco Althoff. Im ersten Teil dirigiert er
vier Esel und drei Lamas durch die Manege, nach der
Pause einen 6er Zug Ponys.
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Musa,
Valerij
Tkach, Rukol-Volkov, Marco Althoff
Richtig tollen Wirbel
entfacht vor der Pause die Truppe Alexander am
Schleuderbrett. Die sechs jungen Artisten aus Rumänien
agieren mit großem Elan und zeigen ein umfangreiches
Repertoire der in diesem Genre üblichen Tricks. Trio Tsytko aus der Ukraine
eröffnet den zweiten Programmteil mit Antipodenspielen. Die
raffiniert choreografierte Darbietung wird mit Elementen von
Leiterbalance und Ikariern angereichert. Die Pudeldressur der
Garsia aus der Tschechei fällt gegen die anderen Darbietungen
leider deutlich ab. Unfroh mit mürrischem Gesicht präsentiert
die junge Frau die Kunststückchen ihrer sieben Hunde.
Trickfolge, Präsentationsstil, Kostüm - ihr Assistent im
Hintergrund agiert schlicht in “Zivil” - sowie die Musikauswahl
scheinen unverändert die Jahrzehnte überdauert zu haben.
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Umso eindrucksvoller der
folgende Trapezakt des Duo Musa. Kraftvoll und elegant
präsentieren Roos, sie stammt aus Groningen, und Salim, er
ist in Kenia geboren, ihre Kür. Dass ihr Vorbild die
Ayak-Brothers waren, ist unverkennbar. Der einzige
Wermutstropfen ist, dies gilt generell für die Luftnummern
in Martin Hansons Circus, die gegenüber Chapiteaus
relativ geringe Deckenhöhe der Theaterbühnen. So ist denn
auch beim Duo Musa der untere Partner bei einigen Tricks
nur noch gut einen Meter vom Fußboden entfernt und die
Nummern büßen einen Teil ihrer Publikumswirksamkeit ein.
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Die
kraftvolle Partnerakrobatik des russischen Ehepaares Rukol-Volkov ist in eine kleine Geschichte verpackt.
Komisch präsentiert, erinnert die sehr schlanke Natalia
mit ihrer großen Beweglichkeit ein wenig an eine Mensch-oder-Puppe Darbietung. Jongleur Valerij ist der
21-jährige Sohn des Ehepaar Tkach. Bis zu neun große Ringe
jongliert er mit guter Technik. Seine große Ausstrahlung
wird durch ein originelles Kostüm und mitreißende Musik
hervorragend unterstützt. Originell auch seine Jonglage
mit verschiedenen großen Stäben, die allesamt auf einem
Mundstock gefangen und balanciert werden.
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