Dany Daniel,
Danshouding, Perezvony
Doch der Reihe
nach. Die Arena Nürnberg ist Heimat der Nürnberg Ice Tigers und
somit auf die Bedürfnisse von Eishockeyspielen zugeschnitten.
Sie bietet je nach Nutzungsvariante Platz für bis zu 11.000
Besuchern. Die Kapazitäten für Ron Doldi sind deutlich geringer
bemessen, dennoch gilt es, einen großen Raum zu überbrücken, um
auch die Besucher in den Rängen zu erreichen. Dies geht im
artistischen Bereich am besten mit großen Truppen. Doch gerade
daran fehlt es der Show. Den Anfang macht Rola Rola-Artist Dany
Daniel. Versiert stapelt er seine Rollen und Bretter. Trotz
Videoleinwand mit guten Bildern und Schnitten wirkt er verloren
im großen Rund. Das gleiche Schicksal ereilt das
deutsch-chinesische Duo Danshouding mit einer leistungsstarken
Equilibristikdarbietung. Mastenakrobatik kennen wir von großen Truppen
aus Asien. Eine solche hätte perfekt zu den
Dimensionen der Arena gepasst. Stattdessen gibt
es eine Solovariante. Frank Yang, der männliche
Part des Duo Danshouding, zeigt als Zweitnummer
eine Darbietung am freistehenden Masten zu
Eminems Lose yourself. Einer
Hallenproduktion angemessen ist dafür die
Luftnummer der Perezvony. Für mich eines der
gelungensten Luftschauspiele, das sowohl durch
Leistung als auch durch Inszenierung überzeugt.
Leider gehen an diesem Nachmittag gleich fünf
Sprünge ins Netz. Echte Begeisterung kommt da
nicht auf. Somit bleibt es den Crazy Flights
Junior aus der Ukraine vorbehalten, mit ihrer
Kraftakrobatik für den artistischen Höhepunkt
zu sorgen.
Familie
Casselly, Crazy Flights junior
Die optische und akustische
Aufwertung der artistischen Darbietungen wird
verschenkt. Das Licht ist solide, aber ohne
besondere Effekte. Alle Artisten arbeiten zu
Bandmusik. Und das, obwohl mit der Pavel Sandorf
Big Band ein imposanter Klangkörper zur
Verfügung steht. 17 Musiker in feschen
Goldsakkos sitzen auf der Bühne und sorgen, wenn
sie denn dürfen, für einen satten Sound. Sie
dürfen immer dann, wenn Heißmann und Rassau
musikalischer Unterstützung bedürfen und
während der Tierdarbietungen. Letztere
überzeugen ohnehin auf ganzer Linie. Da ist zum
einen Rüdiger Probst, der ruhig und souverän
seine sibirischen Tiger im Zentralkäfig
vorführt. Zu den Höhepunkten gehört das
Hochsitzen aller acht Tiere und ein Einzelsteiger
als Schlusstrick. Zum anderen die Familie von
Rene Casselly, über deren immer wieder neuen
Präsentationen man nur staunen kann. Ihre
Pferdeshow im spanischen Stil beginnt mit einer
Hohen Schule von Alexia Casselly und Tochter
Merrylu. Dann führt Rene Casselly seine sechs
Andalusier in einer Freiheit vor, wobei Merrylu
auf dem ersten Pferd reitet. Abgerundet wird
dieses equestrische Tableau von mehreren
Steigern. Gewohnt temporeich ist die Vorführung
ihrer vier afrikanischen Elefanten.
Zugpferde
des Programms sind natürlich die
Gastgeber Volker Heißmann und Martin
Rassau. Im Verlauf des Programms sind sie
in verschiedenen Rollen präsent. Den
Auftakt machen sie passend als
Circusdirektor und Clown. Die Gags drehen
sich aber zunächst um die bayrische
Landespolitik bzw. fränkische
Lokalpossen. Erst mit dem von
Clown Volker Heißmann
gesungenen Oh mein Papa sind
sie wieder im Thema. Ihre stärksten
Momente haben sie natürlich in ihren
Paraderollen als Waltraud und
Mariechen. Zum Brüllen komisch,
wenn sich die beiden rüstigen Damen u.a.
zum letzten Kasinobesuch austauschen.
Weniger gelungen die Überbrückung des
ohnehin schon ewig langen Käfigabbaus
mit Kalauern aus der Schublade
Treffen sich zwei Jäger. - Beide
tot. Die letzten Darbietungen sowie
das kurze Finale präsentieren sie
genregerecht in Frack bzw. Livree. |
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