Gino
Serri Ballett
Das Ballett von Gino
Serri aus Frankreich, 5 Tänzerinnen und 2 Tänzer, ist seit mehreren
Jahren fester Bestandteil des Festivals und zaubert mit Können und
Glamour gleich im Opening einen Hauch von Lido de Paris und Las
Vegas in die Manege. Die sechs Auftritte geraten nicht zu lang,
sind prägnant, gut choreographiert und werden in immer wieder
wechselnden phantasievollen und opulenten Kostüme geboten. Direktor
Agnessen bringt gleich zu Beginn sechs Irisch-Tinker vom
schwedischen Circus Olympia in die Manege. Die apart schwarz/weiß
gescheckten Pferde zeigen fehlerfrei ihr ansprechendes Repertoire.
Freddy Kenton, Yvonne
Kludsky, Beatrice Esterlee
Eine außergewöhnliche
Leistung am Vertikalseil, ausdrucks- und trickstark, zeigt Beatrice
Esterlee. Seit Jahrzehnten gehört Freddy Kenton zur Gilde der
Spitzenjongleure. Hier ist er mit seiner Tellerjonglage zu erleben.
Einmalig und aus einer längst vergangenen Ära sein Schlusstrick, zu
dem er auf einem im Mund gehaltenen Geigenbogen einen Ball
balanciert und darauf eine hohe Gläserpyramide türmt und mit am
Bogen entlang geführten Geige die Melodie des Orchesters mitspielt.
Auch die nachfolgende Elefantendressur von Yvonne und George Kludsky
erscheint ob ihres Outfits aus einer anderen Zeit zu stammen. Die
Pailettenkostüme beider Vorführer und auch der Elefantenkopfputz
sowie die Schleife, die den Schwanz der großen Inderin ziert,
glitzern um die Wette. Charmant nostalgisch präsentiert werden
Tricks geboten, die heute rar geworden sind, wie z. B. der
Balkenlauf.
Mitchell Clowns,
Flying Gomez
Die Moderation des
Programms liegt auch in dieser Saison wieder in den bewährten Händen
von Christophe Ivanes. Ein eloquenter, gegnadeter Rhetoriker, der
selbst die längsten Umbaupausen in die Knie zwingt. Seine
Ausstrahlung und Eleganz wird durch den Wechsel des Fracks zu jedem
Auftritt zusätzlich betont. Er ist denn auch der souveräne Partner
im Wasserentree der Mitchell Clowns. Die Truppe der Flying Milla
wurde erweitert und wird nun als Flying Gomez annonciert. Drei junge
Frauen und zwei Flieger zeigen ihr Können, dass in einer doppelten
Passage gipfelt. Die gemischte Raubtiergruppe, 4 Tiger und 2 Löwen,
von Kid Bauer eröffnet den zweiten Programmteil. Absolut ruhig und
souverän dirigiert er seine Katzen zu Pyramiden, Tigerbar, Sprüngen,
Hochsitzern und Balkenlauf.
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Das
französisch-chinesische Duo Glassman brilliert mit
Antipodenspielen. Willy Glassman balanciert dabei seine
Partnerin Jie Zhang auf seinen Füßen bzw. Händen,
während sie Schirme und Tücher rotieren lässt. Als
dritte Attraktion unter der Circuskuppel wurde Mihail
Dimitrov mit seinen Evolutionen am Röhrenkubus
verpflichtet. Maskenhaft schwarzweiß geschminktes
Gesicht, Lacklederhose und zerrissenes weißes Shirt
sowie dramatische Musikbegleitung von der CD
kontrastieren auffallend zu den anderen Darbietungen
dieser Show. Erstklassige Hand-auf-Hand-Akrobatik zeigen
die Azzario Sisters. Gegenüber dem Engagement bei
Roncalli haben die Töchter von Jose Mitchell sichtlich
an Routine und Sicherheit gewonnen. Showtime - das
Ballett zieht alle Register und leitet das große Finale
aller Mitwirkenden ein. Christophe Ivanes stellt jeden
Artisten vor und Stefan Agnessen verabschiedet sich vom
begeisterten Publikum. |
Mihail
Dimitrov |