Armen Asiryants,
Vanessa Alvarez,
Alex Ramien
Die Ränge
sind gut gefüllt, Manegensprecher Alex Ramien – freundlich,
kompetent und angenehm führt er durchs Programm – begrüßt das
Publikum. Die Truppe Timoshkiny aus Russland sorgt für einen
furiosen Start. Auf einer langen Bahn flacher Trampoline zeigt
sie, ähnlich den Rubtsov, eindrucksvolle Sprungkombinationen in
großer Zahl. Ein temporeicher und schwungvoller Einstieg ins
Programm. Leider wird dieser Schwung vom folgenden Reprisenclown
gleich wieder gebremst. Armen Asiryants wurde für den komischen
Part engagiert. Einige Male sehen wir ihn, mit bekannten und oft
gespielten, aber auch mit originellen eigenständigen Szenen. Nur
gestaltet er seine Auftritte zu lang, nimmt ihnen dadurch viel
Elan und Esprit. Joovanis nennt sich eine junge Artistin. Sie
kommt vom tschechischen Circus Joo und zeigt eine der
allgegenwärtigen Hula-Hoop-Nummern. In der Vergangenheit sahen
wir Konstantin Besogonov auf der Rola und mit Quick Change –
zusammen mit seiner Partnerin – bei Busch-Roland. Aktuell zeigt
er eine Großillusions-Show. Die wenigen Tricks werden in
großvolumigen Requisiten mit gehörigem Brimborium
publikumswirksam verkauft. Ihre Antipodenarbeit zählt zu den
besten des Genres und zeigt einige Tricks, die im Handstand
präsentiert werden: „Auf spanisch“ verkauft Vanessa Alvarez ihre
Jonglage kleiner Teppiche, und folgerichtig ist auch eine
Gitarre als Requisit vorhanden.
Markevichs,
Sergiy Ivanets
Eine
außergewöhnliche Trapeznummer bieten Evgenj Pisarev und Maria
Syulgina, in der beide wechselweise als Porteur fungieren.
Einige Tricks werden, deutlich erkennbar trotz tarnendem
Hosenbein, mit Vorteil gearbeitet. Hierbei hängt Evgenj Pisarev
„nur mit einer Ferse“ am Trapez, während die Partnerin an seinem
anderen Bein, er befindet sich sozusagen im Spagat, agiert. Die
Markevichs aus Russland bringen eine wie entfesselt
umherwirbelnde Meute Hunde verschiedener Rassen in die Manege.
Ganz im Stil alter Schule des sowjetischen Staatscircus reihen
sich erstklassige Tricks aneinander. Die beiden anderen Nummer
mit Tieren in diesem Programm werden von Jiri Berousek
präsentiert. Nach einer kurzen Hohen Schule lässt er seine sechs
jungen, erst dreijährigen Araber eine stimmige, perfekt laufende
Freiheit arbeiten. Später folgt ein Exotenzug aus vier Kamelen
und vier Zebras. Sehr flüssig, mit beachtenswerter Präzision und
auf die leisesten Zeichen des Vorführers reagierend, laufen die
acht Tiere ihre interessanten, vielfältigen Figuren.
Kraftjongleur Sergiy Ivanets trägt einen Teil seiner
Arbeitsgeräte mitsamt seiner Assistentin Galyna Kalimbet auf
seinen breiten Schultern in die Manege. Er hantiert mit
verschiedenen Kugeln und einer überdimensionalen Hantel mit den
bekannten Attitüden seiner Zunft. Das Publikum reagiert jedoch
zunächst sehr verhalten, da er den Nachweis für das Gewicht
seiner Requisiten, etwa durch Fallenlassen auf eine
Metallplatte, schuldig bleibt. Dies alles war allerdings nur
Vorspiel für seinen eigentlichen Trick, und dieser reißt die
Zuschauer von den Sitzen. Ein zirka 3,2 Tonnen schwerer Pick Up
rollt in die Manege. Nachdem fünf Zuschauerinnen auf der
Ladefläche Platz genommen haben und zwei lange Bohlen von den
Vorderrädern des Wagens über Brust und Beine des Artisten gelegt
wurden, fährt das Auto los. Langsam rollt das Fahrzeug, mit
beiden Achsen den Boden verlassend, über die Planken.
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