Das
gesamte Material macht einen sauberen und liebevoll gepflegten
Eindruck. Der Frontzaun trägt üppige Beleuchtung, genauso die
Mastspitzen und die Kuppel des Chapiteaus. In der Dunkelheit
wird die gesamte Front von zahlreichen starken
Flutlichtstrahlern angeleuchtet und stellt einen weithin
sichtbaren attraktiven Blickfang dar. Der gesamte Circus ist an
allen erdenklichen Stellen äußerst opulent dekoriert – das Thema
„Weihnachten“ ist wahrlich nicht zu übersehen.
Zur
Vorstellung zeigt sich der Zuschauerraum bestens gefüllt und die
Livemusik – Orgel und Schlagzeug – sorgt für die richtige
Stimmung und guten Verkauf des ansprechenden Programms. Eröffnet
wird die Spielfolge von Stefan Frank mit einer Freiheit von vier
Pintoschecken. Sicher, flott und routiniert zeigen die Pferde
ihre erlernten Lauffiguren. Ebenso obliegt die Präsentation der
Ziegen dem Alberti-Direktor. Als Spitzentrick balanciert eine
Ziege über einen Balken, der quer über die Rücken zweier Pferde
gelegt wurde. Auch die Finalnummer wird von Stefan Frank
übernommen. Als Ali ben Hassani führt er zwei Kamele vom Pferd
aus vor.
Marcel, Stefan Frank. Drahtseilnummer
Joana agiert gekonnt am Vertikalseil, und ihr Bruder
Marcel brilliert mit seinen Stuhlbalancen. Auf einem mehr als
zwei Meter hohen Metallgestell, es hat genau die gleiche Größe
wie die Stühle, baut er seinen Turm aus Stühlen, auf dem er mit
kraftvollen Handständen das Publikum begeistert. Die Comancheros
bringen eine schwungvolle Western-Show. Lasso und Wurfmesser
sind ihre Requisiten, mit denen sie in abwechslungsreicher
Trickfolge umherwirbeln. Zweimal tritt Leslie vor ihr Publikum.
Zunächst führt sie sechs putzige Miniponys gekonnt vor. Im
zweiten Programmteil ist ihre Kür am Ringtrapez einer der
artistischen Höhepunkte.
Als „Die
Franconis“ annonciert, laufen zwei junge Frauen nach der Pause
auf dem Seil. Mit gutem akzentuiertem Licht, wie während des
gesamten Programms, werden sie sehr gut in Szene gesetzt. Sie
verkaufen ihre vielfältigen Tricks bis hin zum Spagat sicher und
gekonnt.
Charly, Vulcano, Robin
Schmitt
Die große
Sprungkraft seiner beiden Hunde demonstriert Marcel in einem
weiteren Auftritt. Eine ganz große Show bietet Charly als
Tellerjongleur. Zusammen mit seinem Bruder Marcel als Moderator
zieht er alle Register dieses Genres. Auch wenn der eine oder
andere Absturz eines Tellers außerplanmäßig erfolgt und auch im
letzten Versuch nicht alle Löffel in den Gläsern landen, es ist
eine furiose mitreißende Tellernummer, die geboten wird. Auch
Direktor Robin Schmitt glänzt mit seinen Dressuren. Die
Einzelfreiheit eines Arabers findet in einem Steiger ihren
Höhepunkt. Das später folgende Groß-und-Klein zeigt gefällige
Abläufe, wird routiniert und fehlerfrei vorgetragen. Chef und
Charly nennen sich die beiden Clowns in diesem Programm. Ihr
einziger Auftritt bewegt sich im üblichen Rahmen eines
Familiencircus und erreicht nur die jüngeren der Zuschauer.
Unter dem wenig originellen Namen „Vulcano“ zeigt ein junger
Mann seine Kunst als Feuerspucker. Eingeleitet und umrahmt wird
seine Arbeit von zwei „Bauchtänzerinnen“. Sein Spiel mit den
Flammen ist variantenreich, und die hohen Feuersäulen, die er
ausstößt, beeindrucken. Im Finale löst sich dann auch ein
kleines Geheimnis des Programms auf. Ein etwa siebenjähriges
Mädchen, in ganz normaler Straßenkleidung, war einige Male in
der Manege zu sehen, ging kurz umher. Nun wird sie, auf einem
Bett liegend, von ihrem Vater Stefan Frank „geweckt“ und ihr
„Traum vom Circus“ findet mit Feuerwerk und viel Applaus sein
Ende.
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