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Mönchengladbach, 22. Dezember 2008: Einer der größten deutschen
Circusse hat in dieser Winterspielzeit erstmals seinen
Weihnachtscircus in Mönchengladbach veranstaltet. Im Messepark
Nord, in der Nähe des Stadions, fand der Circus Universal Renz
einen bestens geeigneten Standort. Großzügig und perfekt
aufgebaut, wunderbar illuminiert, präsentiert sich der Circus in
üppigem edlem weihnachtlichem Dekor. Große, üppig geschmückte
Kränze an Zaunteilen, eine Allee beleuchteter, künstlicher
Tannenpyramiden unter dem Eingangsdach, aufwendige klassische
Dekoration im Foyer und deren dezente Fortsetzung im Chapiteau. |
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Die Direktion
hat sich mächtig ins Zeug gelegt und keinen Aufwand gescheut, um ein
festliches Ambiente zu schaffen.
Der
Zuschauerandrang am Premierenabend war überwältigend. Eine kaum zu
überblickende Menschenmenge drängte sich vor dem Einlass und legte
Zeugnis von einer wirkungsvollen werblichen Vorbereitung ab. Direktor
Daniel Renz und seine Leute taten alles, die Besuchermassen im
Chapiteau unterzubringen, doch rund zweihundert Gäste mussten auf die
nächsten Tage vertröstet werden, da die Kapazität des Chapiteaus
vollkommen ausgereizt war. Die Lichtanlage zeigt sich erweitert, mit
zahlreichen Scannern bestückt und neu angeordnet. Das Programm weist
gegenüber der Saison einige Veränderungen auf. Ausgeschieden sind
neben Miss Maria mit ihren Säbelbalancen die Reiterei der
Donnert-Familie und das Hand-auf-Hand-Duo Pachenkov. Wie gewohnt und
ganz der klassischen Circustradition folgend, startet die Spielfolge
mit der Vorführung der sechs Tiger durch Daniel Renz. Routiniert und
flott wird die Trickfolge geboten. Kaum hat das letzte Tier den Käfig
verlassen, wird dieser in einem Tempo demontiert, wie es andernorts
nicht zu sehen ist. |
Überhaupt ist
dieser schnelle Ablauf der Show, in der die Umbauten immer innerhalb
weniger Sekunden vollzogen werden, ein Markenzeichen dieses Circus. So
bekommt der Zuschauer hier in der gegebenen Zeit deutlich mehr
Programm geboten als in den meisten anderen Unternehmen. Wie allgemein
bekannt verfügt der Circus Universal Renz über einen umfangreichen
eigenen Tierbestand. In der aktuellen Show sehen wir Daniel Renz jun.
mit dem Sechserzug Kamele, und als Da Capo gibt es eine Lama-Eselherde
kurz in der Manege und dem Gang zwischen Logen und Rängen zu sehen.
Direktor Renz kündigt „Maya – die Weltmeisterin im Schnellrasieren“ an
und findet einen begeistert mitspielenden Probanden. Die letzte der
hauseigenen Dressuren wird von Patrizia Renz vorgeführt. Charmant,
elegant und flott dirigiert sie die sechs Friesen in gewohnt
souveräner Manier. |
Patrizia Renz |
Clown Pompom,
Truppe Camadi auf Todesrad und Hochseil
Das Duo Tagal,
Tatjana Lenta und Galina Szabo, ist mit seiner kombinierten
Darbietung an Luftring und Schwungseil nun in der ersten
Programmhälfte zu sehen. Clown Pompom wurde mit seinen Reprisen
ebenso aus dem Saisonprogramm übernommen wie Yvonne Lübben. Auf
ihrem Friesenhengst „Skinny“ reitet sie zu Beginn des zweiten
Teils eine ansprechende Hohe Schule. Mit ihrer Mastakrobatik
sind auch drei Schwarzafrikaner weiterhin dabei. Miss Claudia
begeistert einmal mehr mit ihren Antipodenspielen. Die Brüder
Lagroni arbeiten im Stile der Blues Brothers als Cascadeure,
während die Strapatendarbietung immer noch verletzungsbedingt
pausieren muss. Die vier Herren der Carlos-Camadi-Truppe
faszinieren immer wieder aufs Neue. Ihre mit Spitzentricks
gespickte Hochseildarbietung ist nun zu Programmbeginn
platziert, reißt das Publikum gleich mit und gibt der gesamten
Show den nötigen Drive. Ihre risikoreichen Aktionen auf dem
Riesenrad werden vom Publikum gleichermaßen honoriert. Kommen
wir nun zu den Neuheiten im Programm des Circus Universal Renz.
Pavel Kaiser aus der tschechischen Republik beherrscht sein
Arbeitsgerät perfekt. Seine Tricks auf der Rola bieten im
Zusammenspiel mit deren Verkauf die richtige Mischung aus
Nervenkitzel, Leistung und Show. |
Duo Kovachevi |
Als Höhepunkt
seiner Action zeigt er einen Sprung von einer Rola, mit dem Brett
unter den Füßen, auf eine weitere tiefere Plattform und die dort
liegende Rola. Dieser Trick, vor vielen Jahren von Enrico Romero
kreiert, verfehlt auch heute seine Wirkung aufs Publikum nicht. Auch
Sandra und David Kovachevi bereichern mit ihrem Können dieses
Programm. Zunächst zeigt Sandra ihre Jonglagen. Mit bis zu fünf
Fußbällen bzw. Keulen versteht sie variantenreich und sicher zu
agieren. Mit Ausstrahlung und einer sympathischen Art des Auftretens
findet sie schnell den Kontakt zum Publikum und kann es für sich
einnehmen. Zusammen mit ihrem Mann David zeigt sie eine eindrucksvolle
Arbeit am Trapez. Kraftvolle, schwierige Tricks und eindrucksvolle
Posen werden von den beiden in Fülle geboten. Die Präsentation als
romantisches Spiel eines Paares, unterstützt mit passender Musik und
Licht gibt ihrem Auftritt den letzten Schliff und verzaubert das
Publikum, bis sich die Begeisterung im Schlusskompliment entlädt. |
Direktor Daniel Renz, gegenüber früheren Produktionen hält er
sich in seiner Rolle als Sprechstallmeister sehr zurück, bittet
zum Finale, und das ganze Ensemble wird lange vom komplett
ausharrenden Publikum gefeiert. |
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Text und Fotos: Friedrich Klawiter
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