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Europa Park Zirkus-Revue 2009
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25 Showfotos


Rust, 7. Dezember 2009: Auch in diesem Jahr heißt es während der Winteröffnungszeit im Europa Park Rust "Manege frei" für eine Zirkus-Revue. Bis zum 10. Januar erwartet die Besucher im  rot-weißen Chapiteau des Circus Fliegenpilz, das traditionell auf dem Festivalgelände hinter dem russischen Themenbereich aufgebaut wird, eine rund 50-minütige Show, bei der einmal mehr Joseph Bouglione - ein Spross der berühmten Pariser Circus-Dynastie - Regie geführt hat. Die Vorstellung ist daher ganz im glamourösen, aus dem Cirque d'hiver bekannten Bouglione-Stil inszeniert. Edles Lichtdesign, stilvolle Kostüme und natürlich Livemusik. Für letztere ist auch in diesem Jahr der Kapellmeister des Schweizer Circus Nock, Tino Aeby, zuständig. Zusammen mit seinen sechs Musikern aus Polen, Rumänien und der Ukraine sorgt er für die akustische Untermalung der gezeigten Darbietungen.

Nachdem das Orchester zum Opening geblasen hat, öffnet sich der rote Vorhang und heraus kommt Weiß-Clown und Moderator Alexander Fedorenko, der im Europa Park bereits aus anderen Showproduktionen bekannt ist. Nach einer kurzen Tanzeinlage des Europa-Park-Balletts stürmt Wolfgang Lauenburger mit seinen Hunden in die Manege. Kinderaugen strahlen, wenn die Hunde mit ihrem Herrchen eine Polonaise durch die Manege machen oder gekonnt und witzig über Hürden springen. Beim 33. Internationalen Circusfestival von Monte Carlo wurde Lauenburger mit vier Sonderpreisen ausgezeichnet, etwa mit dem Spezialpreis des weltberühmten Nikulin-Circus in Moskau. Höhepunkt der Darbietung ist der Sprung eines Hundes aus vier Metern Höhe in Lauenburgers Arme. Nach einer weiteren kleinen Tanzeinlage des Showballetts ist die Manege frei für Spaßmacher Cesar Dias aus Portugal. Hier sehen die Zuschauer klassische Clownerie gepaart mit subtiler Komik. Dias hat die Lacher auf seiner Seite, als er sich dusselig den Kopf am Mikrofon anstößt, oder eine große, eigentlich zum Musizieren gedachte Säge aus Versehen ins Gesicht schnalzen lässt.


Trio Essence

Die nächste Nummer – als „Die Schöne und das Tier“ betitelt – ist eine  Kombination aus Tierdressur und Luftakrobatik. Elegant reitet die Artistin in die Manege, ehe sie an zwei Vertikaltüchern in die Lüfte entsteigt und dort ihre Kür absolviert. In der Zeit dreht das Pferd unter ihr, „dirigiert“ von ihrem Partner, weiter seine Runden. Das Trio Essence, drei junge Artistinnen aus der Ukraine, zeigt eine Hand-auf-Hand-Darbietung, wie man sie beispielsweise vom Trio Belissima von Roncalli kennt. Die Ukrainerinnen haben als Sportgymnastinnen angefangen und sind nun wie viele ihrer Kolleginnen beim Circus gelandet. Graziös formen die hübschen jungen Damen außergewöhnliche Figuren. Hoch hinaus geht es mit Alain Alegria am Washington-Trapez. Waghalsige Balancen in luftiger Höhe sind sein Metier. Dem Publikum stockt der Atem, wenn der Mexikaner bei schwebenden Trapez, ein auf der Trapezstange platziertes Tuch mit dem Mund aufnimmt, ohne sich mit den Händen irgendwo festzuhalten.  Schlussnumer im diesjährigen Programm ist Sonny Frankello mit seinen drei wirklich prächtigen afrikanischen Elefanten. Frankello kommt besonders gut an, weil er nicht nur starke Tricks zeigt, sondern auch das Publikum in seine Arbeit integriert. So lässt er einen seiner Elefanten eine junge Frau und ein Kind aus dem Zuschauerraum mit Rüsselkraft durch die Manege tragen. Zum augenzwinkernden Schluss beweist sich einer der Dickhäuter sogar als geschickter Zauberer.

 

Im abschließenden Finale vereinen sich nochmals alle Künstler in der Manege, um sich von den Zuschauern zu verabschieden. Im Vergleich zum Vorjahr scheint die Show besser beim Publikum anzukommen, wie der große Schlussapplaus vermuten lässt. Auch uns hat die Show gut gefallen, paart sie doch in der kurzen Zeit gute Tiernummer, mit gekonnter Artistik und erfrischender Komik. Positiv auch, dass die Tanzeinlagen im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestrafft wurden.

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Text und Fotos: Patrick Hellmann