Die
Marketingkommunikation wurde frühzeitig und höchst professionell
umgesetzt. Neben Plakatwerbung und Anzeigen wurden Kooperationen
mit der einzigen Tageszeitung am Ort und einem großen privaten
Radiosender eingegangen, die großzügig über das Gastspiel
berichten. Selbst eine Bäckereikette ist in das Marketing
einbezogen. Auch hinsichtlich des Programms gilt „alles richtig
gemacht“. Die Show bietet durchweg gute Darbietungen, darunter
ein paar besondere Hingucker und lässt Spielraum für
Steigerungen in den folgenden Ausgaben. Integriert sind
weihnachtliche Einlagen, wie wir sie von anderen
Weihnachtsproduktionen der Familie Sperlich (Trier, Frankfurt)
kennen. Zufriedene Besucher, die in den nächsten Jahren gerne
wiederkommen, kann man mit diesem Programm ganz bestimmt
gewinnen.
Anthony
Wandruschka, Dany und Denisa Stipka, Marek Jama
In dessen
Kern stehen Nummern, die wir - nicht aber das Karlsruher
Publikum - aus dem Saisonprogramm des Zirkus Charles Knie
kennen. Da ist Marek Jama, der eingeleitet vom Ballett, seine
Exoten mit Zebras, Kamelen, Lamas, Rindern und ein Känguru
vorführt. Später erleben wir ihn mit dem bekannten Sechserzug
Freiheitspferde. Auf zwei Friesen zeigen die Geschwister Dany
und Denisa Stipka ihr Pas de deux. Ihre Arbeit an den Tüchern
ist ebenfalls im Programm. Doppelt vertreten ist auch Anthony
Wandruschka. Im ersten Teil jongliert er im Dialog mit dem
Publikum („Hallo Publikum“ - „Hallo Anthony“), im zweiten sorgt
er mit seinen riskanten Tricks am Solo-Trapez sowie dem
„Todessprung“ für den großen Applaus. Den erhält
(überraschenderweise) auch Clown Versace für seine
Seilspring-Einlage mit Publikumsbeteiligung. Den Manegenkomiker
sehen wir im Laufe der Show des öfteren, u.a. mit den
Stoffelefanten und dem aufgeblasenen Kraftmenschen. Die beiden
Seelöwen des Zirkus Charles Knie kennen wir, die Vorführerin
ebenfalls. Zusammen erleben wir sie erst seit Kurzem. Statt die
Reifen um die Hüften kreisen zu lassen, wirft Monika Sperlich
diese nun ihren Manegenpartnern Manta und Stefanie zu. Die drei
bilden bereits jetzt ein eingespieltes Team, die Darbietung
läuft flüssig ab. Neu ist die Balletteinlage zum Beginn. Statt
Pinguinen, tanzen jetzt fesche Matrosenmädels, die nebenbei das
„Deck schrubben“.
Elvis Errani |
Eröffnet wird das Programm von der Truppe Zuma-Zuma. Die
Schwarzafrikaner entsteigen einem großen goldenen Paket,
welches der Weihnachtsmann und seine Helferinnen nach dem
rot-weißen Opening hereingebracht haben. Sie machen
ordentlich Tempo und sorgen mit ihren Menschenpyramiden,
Sprüngen sowie einer Limboshow für Stimmung, wenngleich
das Publikum in der von uns besuchten Vorstellung noch
sehr zurückhaltend reagiert. Die Begeisterungsbekundungen
von den Rängen sind im ersten Teil bei den beiden letzten
Nummern von der Pause am stärksten. Iurie Basiul
fasziniert mit seiner Equilibristikdarbietung im Stil
eines Anatoly Zalewsky. Wenngleich Basiul im direkten
Vergleich nicht die Meisterschaft von Zalewsky, den wir am
Abend in Stuttgart erleben, erreicht, zeigt aber auch er
eine elegante und höchst originelle Kür. Mit dem
kurzfristigen Engagement von Elvis Errani und den drei von
ihm vorgeführten indischen Elefantendamen hat die
Direktion den viel zitierten „Glücksgriff“ gemacht.
Gepflegte Tiere, schöne Frauen, ein jugendlicher Vorführer
sowie ein umfangreiches Trickrepertoire – was will man
mehr? Der zweite Teil startet mit den Damen des Balletts
im Frack, welche so tanzend den Auftritt des Trio Liazeed
einleiten. Vater, Tochter und Schwiegersohn zeigen
kraftvolle Hand- und Kopfstände. Der theatralisch
präsentierte Höhepunkt ist erreicht, wenn die drei
„Jamaikaner“ gemeinsam einen Handstand auf zwei Händen
drücken. Schlussnummer ist erwartungsgemäß die „Pagoda of
bowls“ der chinesischen Shenyang-Truppe.
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The Liazeed, Zuma-Zuma, Iurie Basiul
Hier
erleben wir allerdings nicht die im Programmheft abgebildete
Formation, die vor einigen Jahren in Monte Carlo einen Clown
gewann und anschließend in Heilbronn zu sehen war. In
Karlsruhe sind fünf junge Herren am Start, welche zwei ebenfalls
junge Damen inklusive kleiner ineinander gestapelter Schälchen
durch die Luft wirbeln. Auch dies eine schöne Nummern, den
Vergleich mit dem „Original“ sollte man aber besser nicht
anstellen. Das insgesamt eher überraschend zurückhaltende
Publikum jedenfalls geht begeistert mit.
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