Als Pausennummer
arbeitet eine Gruppe aus Pyongyang (Nordkorea), welche bereits
mit mehreren Darbietungen in Monte Carlo erfolgreich war. Eine
russische Schaukel dient hier zum Absprung für Flüge in die Arme
der Fänger in zwei Reihen am Trapez. Dadurch ergeben sich
diverse Flugvariationen mit Salti, Pirouetten und als Höhepunkt
ein Distanzsprung über 18 Meter.
Truppe aus Pjöngyang,
Edith Richter, Florian Richter & Co.
Bereits 1999
gewann Handstandequilibrist Anatoliy Zalewvski seinen „Goldene
Clown“. Auch nach zehn Jahren, hier in Stuttgart, ist seine Kür
traumhaft fließend und weiterhin beeindruckend. Dritte
Gold-Nummer im Bunde ist die hervorragende Jockeyreiterei der
Truppe um Florian Richter. Als Schlussnummer plaziert brennen
die zehn Akteure ein wahres Feuerwerk in der Manege ab, dazu
spielen drei Musiker am Rande der Manege. Auch wenn nicht alle
Sprünge sicher gestanden werden, ist diese Nummer ein Genuss.
Das gleiche gilt für die ungarische Post von Edith Richter. Am
Ende laufen trotz kleiner Unsicherheiten acht Schimmel vor der
Reiterin. Allein die Inszenierung – und hier kann man wirklich
von Inszenierung sprechen – mit goldener Kutsche und
Reitertruppe machen dieses Spektakel sehenswert. So geht Circus
heute!
Velez Family, Kris
Kremo, Martin Lacey jr.
Richtig Spaß macht
auch die Velez Family auf dem doppelten Hochseil. Zu
mitreißender Musik überqueren die Gewinner des „Silbernen
Clowns“ das Seil u.a. seilspringend, als Pyramide oder im
doppelten Zwei-Mann-Hoch. Die beiden Junioren sind zudem im
Todesrad mit Salto auf dem Außenrad zu sehen. Ebenfalls Silber
ging in Monte Carlo an den Gentleman-Jongleur Kris Kremo, der
mit seiner mit einem Augenzwinkern präsentierten Darbietung beim
Weltweihnachtscircus sein 40jähriges Bühnenjubiläum feiert.
Seine Frau Yelena Larkina zeigt ihre bekannte Hula Hoop-Nummer.
Auch die Löwendressur von Martin Lacey jr. wurde bereits mit
Silber bedacht. In Stuttgart sind nun auch die vier
Junglöwinnen, die in den bestehenden Harem um Mähnenlöwen
Kasanga integriert wurden, zu sehen. Beeindruckend ist vor allem
der zwölffache Hochsitzer. Auch Willer Nicolodi gehört mit
seinem sprechenden Vogel und dem Hund Buda zu den Gewinnern
eines „Silbernen Clowns“. Natürlich verleiht er auch hier drei
Gästen aus dem wie immer voll besetzten Gradin seine Stimme.
Alessio, Elayne
Kramer, Housch ma Housch
Publikumsliebling
ist auch in diesem Jahr der Clown – Housch ma Housch. Herrlich
schräg drückt er dem Programm seinen Stempel auf. Egal ob im
Kampf mit dem Klebeband, als Herr über die Stromversorgung oder
mit beim Zusammenstellen einer Band, in der besuchten
Vorstellung mit einem hervorragend aufgelegten Mitspieler, der
Russe („Bronzener Clown“) ist der Hit. Ein „Bronzener Clown“
ging in Monte Carlo auch an die Strapatenarbeit von Sergey
Akimov ebenso wie an die erst 17jährige Elayne Kramer mit einer
Kontorsionsnummer. Beide Darbietungen sind nun auch heuer beim
Weltweihnachtscircus zu sehen. Auch die verletzungsbedingt nicht
auftretenden Sorellas haben einen ebensolchen Clown gewonnen.
Mit Sonderpreisen ausgezeichnet wurde die von Roncalli bekannte
Rönraddarbietung von Konstatin Moraviev, die auch in Stuttgart
ein wahrer Lacherfolg ist, und an die Papageien von Alessio.
Wenn die bunten Vögel durchs weite Stuttgarter Rund kreisen,
sich im Sturzflug über die Köpfe der Besucher zurück in die
Manege begeben, dann sind das die vielleicht schönsten Momente
des diesjährigen Programms. Nur einmal fällt Stardust Circus
International in alte Gewohnheiten zurück: mit den
Einrad-Künsten der „Wolf`s Art“ gleich zu Beginn des Programmes.
Die gezeigten Leistungen wie Seilspringen oder der Sprung von
einem Rad zum nächsten können nicht über die bis zum
Schlusskompliment reglosen Mienen der jugendlichen Artisten
hinwegtäuschen. Die anderen Schwachpunkte der letzten Jahre
wurden weiter verbessert: Zwar sind die Ansagen von Peter
Goesmann noch immer ziemlich ausführlich, allerdings redet er
nur dann, wenn es wirklich Umbaupausen zu überbrücken gilt. Auch
das Orchester unter der Leitung von Lukasz Wojakowski kommt
wieder häufiger zum Einsatz.
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