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Cirque de Noel - Christiane Bouglione 2010
www.lecirquedenoel-paris.com

Paris, 11. Dezember 2010: Der Cirque de Noel Christiane Bouglione in Paris legt Wert darauf, ein kleineres Unternehmen zu sein. Das heimelige Viermast-Chapiteau mit nur 900 Plätzen soll den vielen Kindern im Publikum erklärtermaßen eine besondere Nähe zum Geschehen ermöglichen. Es ist aber beileibe kein „Kindercircus“, den die Namensgeberin aus der großen Bouglione-Familie veranstaltet. Jahr für Jahr erstaunt die hohe Qualität der Programme, die hier in ansprechender Atmosphäre und liebevoller Programmgestaltung serviert werden.

Das Innere des Sturmstangen-Chapiteaus mit einfachem Gradin ist ansprechend und weihnachtlich, mit Lichterketten rundherum, dekoriert. „Weihnachtsfrauen“ geleiten die Zuschauer zu ihren Plätzen und wirken als Figurantinnen im Programm, eine opulente Lichtanlage taucht die Szenerie vor dem dekorativen roten Artisteneingang in wunderbares, warmes Licht. Die Musik kommt hier vom Band.


Josefine Igen, David Massot, Sandrine Beautour

In diesem traditionellen Circusprogramm haben die Tiernummern ihren festen Platz. Den Beginn macht Sandrine Beautour mit einem braun-weißen Sechserzug großer Ponys, die unter anderem zu Melodien aus dem Musical „Hair“ präsentiert werden. Verschiedene Steiger runden diese Darbietung ab, unter anderem umrundet eines der Pferdchen im Steigen die Manege, während es von Beautour nur mit Gesten, ohne Chambriere, angeleitet wird. Später reitet Beautour zu irischer Musik die hohe Schule, während ihre Tochter Jennifer um sie herum tanzt oder die Schritte des Pferdes synchron nachahmt. Bayerische Volksmusik erklingt in Paris, wenn Josefine und Daniel Igen ihre Ziegen-Revue präsentieren. Ebenso heiter geht es zu, wenn sie später ihre zehn bestens dressierten Tibet-Terrier in die Manege bringen. Als sympathischer Reprisenclown erweist sich David Massot, der 2007 noch im Clownstrio „Les Martinis“ zunächst in Monte Carlo und dann im Kronebau zu sehen war. Klassiker wie das Spiel mit den Glocken, das Klatschspiel mit dem Publikum und die schier unvermeidbaren vier Stühle (an diesem Nachmittag mit dem schnellsten Jongleur der Welt und Logengast Mario Berousek als eines der Opfer!) werden ebenso präsentiert wie originelle Auftritte wie die Wiederbelebung einer „Taube“ mittels Defibrilator oder ein Karate-Kampf gegen einen Gast aus dem Publikum.


Rola Rola, Finale, Jemile Martinez 

Im artistischen Bereich hat ein junger Artist seine Rola-Rola-Nummer in eine pfiffige Geschichte ums Auswechseln einer Glühbirne verpackt, deretwegen er seine wackeligen Konstrukte erklimmt. Allerdings patzte er in der besuchten Vorstellung zahlreich. Wesentlich überzeugender fällt dagegen die trickstarke, sichere Jonglage mit fünf Fußbällen von Jemile Martinez aus. Er wird 2011 mit dem Circus Roncalli auf Tournee gehen, was allein schon für die Qualität dieses Auftritts spricht. Sarah Schwarz aus Deutschland überzeugt bei ihrem extravaganten Tanz auf dem Drahtseil mit Charme und Können zu ruhigen Jazz-Tönen. Den Schlusspunkt setzen Elena & Elena, die an den roten Seidentüchern kraftvolle Haltetricks und Abfaller zeigen – ein Jahr zuvor waren sie mit dieser Nummer im Cirque d’Hiver zu sehen. Nicht fehlen darf natürlich ein liebevoll gestaltetes Finale, in dem Mr. Loyal Xavier Fagnon, die Weihnachtsfrauen und auch der Weihnachtsmann noch mal zu ihren Auftritten kommen.

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Text: Markus Moll; Fotos: Sven Rindfleisch