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Reutlinger Weihnachtscircus 2010
www.reutlinger-weihnachtscircus.de

Reutlingen, 29. Dezember 2010: Wie geil ist das denn? Entschuldigung für diese Ausdrucksweise, aber das, was Andrea und Michael Sperlich bei der siebten Auflage des Reutlinger Weihnachtscircus in die Manege gebracht haben, ist anders nur unzulänglich zu beschreiben. Um es auf den Punkt zu bringen: Das Reutlinger Publikum bekam in diesem Jahr dank der Familien von Henry Frank, Antonio Casselly sowie Rene Casselly Komödianten-Circus at its very very best geboten. Einziger Wermutstropfen: eine seltsam eingestellte Musikanlage, die die Basstöne über Gebühr betonte.


Rene Casselly junior

Man mag sich gar nicht ausmalen, wie die Show, die von Salvatore Sambito moderiert wurde, gewirkt hätte, wenn sie von einer Livekapelle begleitet worden wäre. Es wäre wahrscheinlich so gut gewesen, dass man es kaum ausgehalten hätte. Größten Anteil am Programm hatte freilich die Familie von Rene Casselly, die fünf Nummern zum Programm beisteuerte. Gleich zu Beginn bringt sie unterstützt von Andrea Sperlich und Romina Maatz eine vierfache Hohe Schule in die Manege.


Antonio und Alfons Casselly, Henry Frank, Rene Casselly

Pausennummer ist dann die gemeinsame Arbeit von vier weißen Arabern und vier Elefanten. Überdies zeigt Merrylu Casselly zwei Solodarbietungen. Zunächst überzeugte sie als Equilibristin inklusive Pfeil- und Bogen-Schuss, dann als Ballerina zu Pferd inklusive Quick-Change. Spektakulärste Casselly-Darbietung ist freilich die neugestaltete Elefantennummer, die Rene jr. als Hauptperson sieht. Er zeigt dabei auf den Elefanten typische Tricks der Jockeyreiterei (Salto von Elefant zu Elefant), klettert wie ein Dschigitenreiter einmal um den laufenden Elefanten und lässt sich per Schleuderbrett auf einen der Dickhäuter katapultieren. Zusätzlich drückt er einen Handstand auf zwei ineinander verschlungenen Elefantenrüsseln und zeigt dabei ohne Vorteil einen Spagat zwischen zwei Elefantenköpfen.

Dass Rene jr. mit dieser Darbietung nicht Schlussnummer ist, ist überraschend, geht aber in Ordnung. Denn das, was die beiden Söhne von Henry Frank (Circus Arena) zum Finale der Show auf dem Todesrad zeigen, lässt die Zuschauer noch einmal richtig aus dem Häuschen geraten. Und das zu Recht, denn die Arena Brothers zeigen eine vollwertige Darbietung an diesem Requisit, die zusätzlichen Drive erhält, indem die Jungs bei ihren Abgängen schon mal über die Logen springen und so zwischen Gradin und Loge landen. Ebenfalls aus dem Hause Frank stammt die vierköpfige Kamelkarawane, die ebenfalls keine Wünsche offen lässt. Antonio und Alfons Casselly – Cousins von Merrylu und Rene jr. – wiederum waren für die Komik beim Reutlinger Weihnachtscircus zuständig. Solo überzeugte Antonio, der auch eine flotte Hunderevue zeigte, als sympathischer Reprisenclown. Zu zweit brachten sie den hinreißend witzigen Box-Roboter zur Aufführung, der einmal mehr mit dem Vorurteil aufräumte, dass Komödianten nur Beppo und Banane können. Komplettiert wurde das Programm von Oleg Sheludyakov und Katerina Sheludyakova. Während Vater Oleg am Washington-Trapez arbeitete, ließ Tochter Katerina die Hula-Hoop-Reifen auch im Kopfstand kreisen. Gemeinsam sind die beiden dann mit einer Perche-Nummer zu sehen. Etwas ungewöhnlich mutet allerdings an, dass Ekaterina die Perchestange nicht empor klettert, sondern hoch unter der Kuppel auf einem Trapez Platz nimmt, während ihr Vater unten die Stangen wechselt.


Arena Brothers

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Text und Fotos:
Sven Rindfleisch