Für das Publikum
besonders interessant ist das einzelne Walzen der Tiere, da durch
den Verzicht auf eine Musikbegleitung hier die Stimme des Vorführers
und die Aktion der Pferde in den Mittelpunkt gestellt werden.
Hinreißend die vier weißen Ponys unter der Peitschenführung von
Alexandra, Tochter von Ilona Knie. Die abschließenden Steiger, nun
wieder mit Louis Knie jr., sind dann so perfekt, dass man aus dem
Staunen kaum herauskommt. Auch in diesem Jahr verzichtet Louis Knie
jr. beim Gastspiel in den Niederlanden auf exotische Tiere wie
Raubkatzen oder Elefanten. Dies ist anscheinend der Tatsache
geschuldet, dass die Stadt nur einen Circus mit Wildtieren pro Jahr
zulässt. So beschränkt sich die Auswahl heuer auf Pferde und Hunde
im Manegen-Rund. Michaels Fußballhunde spielen noch einmal das
WM-Finale zwischen Spanien und Holland nach, natürlich aber mit
anderem Ausgang. Trotz niederländischem Sieg kommt die Nummer aber
nicht wirklich beim Publikum an. Besser zu gefallen weiß dagegen das
Pas de Deux von Daniel und Denisa Stipka. Hierzulande vom Zirkus
Charles Knie bekannt, wird die Wirkung der Nummer nun durch
Live-Gesang nochmals gesteigert. Im ersten Programmteil ist das Duo
mit ihrer Tücher-Darbietung im Afrika-Look zu sehen. Beiden Nummern
gemein ist, und das ist eigentlich unverständlich, das auf den
Schlusstrick (Zwei-Mann-Hoch auf Kopf & der Fall aus Kuppel)
verzichtet wird.
MG-Team, Zdenek Supka, Trio Aphelion
Das Programm eröffnen
die Kenia Boys mit einer rasanten Limbo- und Springershow.
Leistungsstark dann auch die vor dem Finale platzierte
Masten-Akrobatik der Truppe, die auch in Utrecht zu „Waka Waka“ ihre
Lebensfreude versprühen dürfen. Die vier Mitglieder des MG-Teams
zeigen auf ihren Rollschuhen unter anderem als Höhepunkt den
doppelten Genickwirbel. Insgesamt werden alle üblichen Tricks sicher
und im schnellen Tempo ausgeführt. Selbiges gilt für Zdenek Supka,
der in den letzten beiden Jahren bei Arlette Gruss zu sehen war und
der jetzt sowohl seine Bodenjonglage sowie das Spiel von
fluoreszierenden Bällen in einem Dreiecksgestell dem
niederländischen Publikum vorstellt. Diverse Sprünge und Salti, aber
auch Türme bis zum Drei-Mann-Hoch kennzeichnen die Trampolin-Nummer
der Simonenko Troupe, die nach der Pause auch mit ihrer von Flic
Flac bekannten Arbeit am Reck zu gefallen wissen. Artistischer
Höhepunkt sind allerdings die drei Herren des Trio Aphelion mit
überzeugender Kraftakrobatik.
Francesco,
Kristina Nagy, Mathieu
Für die Komik im
Programm zuständig sind neben Hausclown Francesco der französische
Spaßmacher Mathieu und Weißclown Luis Moreno, die ihre verschiedenen
Reprisen teils alleine, teils zusammen präsentieren. Zudem ist mit
Kenneth Huesca ein wahrer Lachschlager im Programm. Seine komplett
ins Niederländische übersetzte Nummer ist immer wieder der Hit beim
Publikum, welches das Gradin an diesem Nachmittag gut ausfüllt. Dies
ist umso erfreulicher, da sich die Stadt Utrecht mit „Cascade“,
einem seit Jahren zur Weihnachtszeit stattfindenden
Varieté-Programm, gleich zwei ähnliche, erfolgreiche Wintershows
leistet. Für abermals hervorragende Lichtregie zeichnet sich Manfred
Huber verantwortlich, der auch in diesem Jahr mit seinem Schlagzeug
die ansonsten vom Band kommende, aber durchweg passende Musik
unterstützt und Akzente setzt.
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