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Circus Krone  - Januar 2012
www.circus-krone.de

München, 14. Januar 2012: Drei Truppen mit zehn, sieben und sechs Personen; dazu Sonni Frankellos wunderbare Elefantenkomödie, Carmen Zanders trickstarke Tigerdressur, die hauseigenen Pferde, klassische Clowns und ein Sensations-Duo aus Vietnam: Mit einem großen und abwechslungsreichen Programm ist der Circus Krone in die Wintersaison gestartet. Es vereint komödiantisches Flair bei Messerwerfen, Feuershow und Hochseilakt mit der strengeren russischen Schule bei einer Percheartistik im modernen Stil und Schaukel-Sprüngen im Piratenoutfit.

Auch dieses Programm wird mit sechs Beleuchtern an den Verfolgern, Scannern, Moving Heads und diesmal auch Laser-Licht von Celestino Munoz ins rechte Licht gesetzt, von Nikolai Tovarich moderiert und vom formidablen Orchester unter Oleksandr Krasyun – das leider mehrmals zugunsten von Bandmusik pausiert – begleitet.


Duo Somalas, Giang Brothers, Los Alamos

Für die große Sensation im Januar sorgen die Giang-Brothers mit ihrer Hand-auf-Hand- und Kopf-auf-Kopf-Kür, die vorletzte Nummer vor der Pause. Nach einer Reihe von kräftezehrenden Tricks trägt der eine Artist seinen Bruder im Kopf-auf-Kopf-Stand fünf Stufen vom Podium in die Manege hinunter und läuft bis vor an den Manegenkasten. Anschließend geht es Kopf-auf-Kopf die Stufen wieder hinauf! In einem Schwung wird der am Boden sitzende Bruder anschließend noch in den Kopfstand auf der nach oben gereckten Hand des Partners katapultiert. Der Jubel von den Rängen, den die Vietnamesen auch offensiv einforderten, wollte kaum enden. Komödiantische Farbe ins Programm bringen gleich zu Beginn „Los Alamos“ alias Patrick und Ramona Brumbach mit ihrer Messerwurf-Show im mexikanisch-folkloristischen Stil. Zu den Spitzentricks der Nummer gehören das Werfen von Äxten mit verbundenen Augen sowie das blitzschnelle Messerwerfen, während Ramona an der rotierenden Platte steht. „Alamos“ rückwärts ergibt „Somala(s)“, und als „Duo Somalas“ präsentieren Patrick und Henry Brumbach später eine Feuershow mit vielen Effekten, die weit über das übliche Feuerschlucken- und speien hinausgeht.


Geschwister Weisheit

Als Komödianten von „anno dazumals“ präsentieren sich zunächst die zehn Artistinnen und Artisten der Hochseiltruppe Weisheit, ehe sie das Hochseil erklimmen. Vom doppelten Zwei-Mann-Hoch und doppelten Stuhlsteigen bis zur Fünf-Personen-Pyramide reicht das Repertoire, das die Weisheit ausnahmsweise einmal „indoor“ präsentieren.

 
Truppe Pronin, Truppe Strangers

Der eher strengeren russischen Schule entstammen die beiden weiteren Truppennummern vor der Pause bzw. vor dem Finale. Ganz modern gestaltet ist die Perchenummer der "Strangers" vom Moskauer Nikulin-Circus. Die sieben Artistinnen und Artisten präsentieren ihr Repertoire an hohen Stirn- und Schulterperchestangen ganz in weiß in der mit weißem Stoff ausgelegten Manege. Bis zu drei Artistinnen erklimmen eine Schulterperche, die von einem Artisten getragen wird. Im Piratenoutfit zeigen die fünf Herren und eine Dame der Truppe Pronin als Schlussnummer an der doppelten russischen Schaukel ein reiches Repertoire an Sprüngen, Salti und Pirouetten, die zum Teil auf der gegenüberstehenden Schaukel und zum Teil auf einer Bodenmatte gelandet werden. Komplettiert wird der artistische Part von der musikalischen Bodenjonglage des Duos Platschkov, bei der Aline Platschkov die Hauptakteurin ist. Verzichtbar wäre im Drei-Stunden-Programm die Kubusjonglage ihres Mannes Stefan gewesen.


Balders, Jennifer Frankello, Carmen Zander

Selbstverständlich in jeder Krone-Show ist ein attraktives Tier-Programm mit Raubtieren, Elefanten und Pferden plus x. Bei Sonni Frankellos Elefantenkomödie ist der emotionale Höhepunkt des Programms erreicht, wenn Kindern und Erwachsenen beim Reiten auf Elefanten-Rüsseln und -Rücken Träume erfüllt werden. Kleine feine Tricks, wenn einer der Elefanten seinem Trainer die „Ohren lang zieht“, wechseln sich hier ab mit Klassikern wie Bigmount der drei schönen Afrikanerinnen, Hochsitzen und dem Überschreiten der am Boden liegenden Jennifer Frankello. Vor vier Jahren wurde Carmen Zanders Tigerdressur beim ersten Engagement im Kronebau noch als „Dressurschule“ mit Live-Kommentierung verkauft. Inzwischen ist daraus eine der momentan trickstärksten Raubtiernummern geworden. Teppich, Rollover, Sprünge über Artgenossen und Trainerin sowie durch Reifen, Hochsitzer, „Streicheleinheiten“ und anderes mehr werden in flüssiger Abfolge präsentiert. Jana Mandana formt zunächst fünf junge Friesen in einem Kurzauftritt zu einem Fächer und zeigt anschließend eine gute Leistung bei der Präsentation des Zwölferzuges Cremellos, hier in einer etwas eingekürzten Variante. Eine fröhliche Manegenpremiere feiert Wildschwein Fritzi, das den Circussaal durch den Zuschauerraum betritt, unter der Anleitung von Krones Exotenstallmeister Pietro Bento zum volkstümlichen Musikpotpourri zwischen „Tirolerhut“ und „Holzhackerbuam“. Für Fröhlichkeit sorgen natürlich auch die Balders, Clowns in klassischer Besetzung mit Weißclown und zwei Augusten. Die Filmszene im Western-Saloon und ein Zeitlupenduell sowie weitere Reprisen gehören zum Repertoire. Schön ausgedacht ist die Einleitung des Finales, bei welcher der Weißclown mit seinem Leuchtschwert-„Zauberstab“ das Licht an der großen Krone „anknipst“, die über der Manege hängt.

Stets sind die starken Winterprogramme im Kronebau auch eine gute Gelegenheit, Neues zu sehen, weit über die „üblichen Verdächtigen“ in deutschen Manegen hinaus –von den „Strangers“ an den Perchestangen über die „Piraten“ auf der Schaukel bis zu den Weisheits, die für gewöhnlich nur unter freiem Himmel arbeiten. Einer der Gründe, weshalb Krones Wintershows Pflichtprogramm sind. Und es folgen noch zwei Shows in diesem Winter!

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Erber