Sachlich und angenehm
zurückhaltend gibt sie die nötigen Informationen und ergänzt
nebenbei auch die ansonsten sechsköpfigen „Salto Dancers“ bei
ihren Auftritten. Den Raubtieren von Dominik Gasser ist es dann
vorbehalten die Nummernabfolge zu beginnen. Der junge Tierlehrer
vereint einen männlichen und fünf weibliche Löwen im
Zentralkäfig. Die Tiere zeigen eine Pyramide zur Eröffnung,
später Löwenbar und diverse Sprünge sowie den Balkenlauf des
Löwenmannes über Gasser hinweg.
Francesco, Katalin Donnert,
Josephine Igen
An roten
Tuchstrapaten produzieren sich anschließend kraftvoll und
zugleich ästhetisch Elena & Elena. Die beiden Artistinnen
wechseln geschickt Haltetricks und Abfaller. Mit gleich zwei
Darbietungen sind die Igens im Programm vertreten. Zunächst
zeigen sie in bayerischer Kostümierung und zu Schunkel-Musik
ihre Ziegen, im zweiten Teil dann in klassischem Outfit ihre
zehnköpfige Hundemeute. Ganz in Weiß gehalten sind die
Antipoden-Spiele von Katalin Donnert. Sie arbeitet zunächst mit
Tüchern, dann mit Bällen, die ihr vom Partner unterhalb der
Trinka zugeworfen werden. Begleitet vom Ballett kommen die
Fratelli Curatola in die Manege. Ihre Hand-auf-Hand-Darbietung
zeichnet sich vor allem durch interessante Auf- und Abgänge in
die Handstände aus. Da es sich bei der besuchten Vorstellung um
eine gekürzte Gala handelte, wurde auf die als Pausennummer
platzierte Pony-Freiheit des dänischen Circus Arena und auf die
anschließende Pause verzichtet. Auch Jongleur Nagy Lajos, er
sollte im zweiten Teil zu sehen sein, trat nicht auf.
Elena & Elena, Flying
Michaels, Lars und Christine Hölscher
So schließt sich
nahtlos die Flugtrapez-Darbietung der Flying Micheal an. Die
Brasilianer gehören mit ihrer Trickstärke und ihrem Temperament
sicherlich zu den Besten ihres Faches und wurden nicht umsonst
in Monte Carlo ausgezeichnet. Sie verzichten leider auf den
blind gesprungenen Dreifachen und zeigen nur die Passage. Das
Wasser-Entree der Mitchells ist immer wieder ein Garant für
herrlichen Slapstick und herzhaftes Lachen auf Seiten des
Publikums. So auch in Nanterre. Mit den bekannten Reprisen von
Clown Francesco werden zudem die nötigen Pausen auf amüsante
Weise überbrückt. Der Abschluss des Programms gehört dann
Christine & Lars Hölscher und ihren drei Elefanten. Die bekannte
Nummer zeichnet nicht nur die Interaktion der Tiere
untereinander aus, sondern auch die zwischen Mensch und Tier,
etwa wenn Lars einen Handstand auf den Stoßzähnen drückt oder
Christine einen Spagat zwischen zwei der Elefanten vollführt.
Mit weihnachtlichen Gesang und den „Salto Dancers“ beginnt das
bündige Finale, welches noch einmal alle Akteure in die Manege
bringt.
Finale
Insgesamt kommt
das diesjährige Programm ziemlich ausgewogen, auf einem konstant
hohen Niveau mit einer Fülle bekannter Namen daher. Die ganz
große Begeisterung des Vorjahres will sich aber nicht
einstellen. Dem Programm fehlt schlicht der Ausreißer nach oben
– wie es im letzten Jahr die Rakete der Garcias war. Dennoch,
mit der gewohnt Stil- und stimmungsvollen Aufmachung weiß auch
diese Produktion der Bougliones zu gefallen.
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