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Kerstcircus Nijmegen 2011
www.kerstcircus-nijmegen.nl

Nijmegen, 27. Dezember 2011: Ein klassische Programm mit attraktiven Artistik-Darbietungen, angenehmer Clownerie und harmonischen Tierdressuren. Das Ganze passend zur Jahreszeit im intimen, festlich geschmückten Zelt, unterstützt durch gutes Licht und passende Musik, teilweise live dargeboten von einer Sängerin.

Im Finale rieselt es Schnee und Wunderkerzen leuchten. Weihnachtscircus wie er sein sollte – und wie er von der Familie Freiwald in Nimwegen auf wunderbare Weise umgesetzt wird. Im zweiten Jahr veranstaltet die Familie Freiwald nun ihren „Kerstcircus“ in der niederländischen Grenzstadt und hat dazu eine eindrucksvolle Zeltlandschaft aufgebaut. Durch ein Vorzelt, welches für Werbezwecke gebraucht wird, erreichen die Besucher einen Viermaster mit sechsunddreißig Metern Durchmesser. In ihm befindet sich freilich nur die Restauration, ein Weihnachtsmarkt samt Krippe und eine Mitmachmanege. Beide Zelte wurden speziell für das Weihnachtsgastspiel angemietet. Der eigene, kleinere Viermaster dient dann als eigentliches Spielzelt. Und mit dieser Entscheidung liegen die Macher goldrichtig, schaffen sie doch so eine festlich stimmige, intime Wohlfühl-Atmosphäre, die nicht zuletzt der Show zu Gute kommt.


Buba, Familie Freiwald, Enrico

Auch am Gelingen dieser haben die Freiwalds großen Anteil. Sohn Jeffrey zeigt sich für die gelungene Lichtregie verantwortlich. Natürlich aber bildet die Familie in erster Linie mit ihren vielfältigen Tierdressuren den Mittelpunkt des Programms und sorgen zugleich auch für einen der schönsten Momente der Vorstellung. Monika Freiwald präsentiert gleich zu Beginn Elemente aus Freiheit und Hoher Schule mit zwei Pferden, dirigiert mit ihrer Enkelin Ziegen und Hund durch die Manege und zeigt zum Schluss Laufkombinationen mit je zwei Kamelen und Zebras. Der schönste Augenblick aber gehört Elefantendame Buba. Zusammen mit Lutz Freiwald und zwei seiner Enkelinnen kommt sie in die Manege, lässt sich vom Publikum füttern und von ihren Vorführerinnen liebkosen. Dazu erklingen im Hintergrund Melodien aus „Der König der Löwen“. Das Publikum ist verzückt von der Harmonie zwischen Mensch und Tier. Noch ein weiteres Mal ist Buba in der Manege zu erleben, nämlich dann wenn sie Clown Erico beim amüsanten Versuch ein Picknick zu genießen stört. Dieser, er ist auch auf Saison von der Familie Freiwald engagiert, beweist sich als angenehmer Begleiter durch die Show. Mit einem Herrn aus dem Publikum versucht er sich als Tempojongleur, animiert zum bekannten Klatsch-Spiel und bietet sich mit den Zuschauern am Ende des Spagetti-Entrees (zusammen mit Natascha Freiwald, die ansonsten durchs Programm führt) eine wahre Essensschlacht.


Duo Axt, Alexander Schneller, Salima Peippo

Alle artistischen Darbietungen wurden speziell für den Weihnachtscircus in Nimwegen engagiert. Liv Knoche hat eine Ausbildung an der Berliner Artistenschule hinter sich und verfeinert ihre Darbietungen nun bei Codarts in Rotterdam. Neben ihrer bekannten Arbeit am Trapez mit interessantem Aufgang über einen verlängerten Regenschirm und einigen blind vorgetragenen Abfallern hat sie eine zweite Luftnummer an roten Tuchstrapaten in ihr Repertoire aufgenommen. Vom österreichischen Circus Pikard angereist ist Alexander Schneller mit seinen beiden Jonglage-Variationen. Ganz in weiß arbeitet er mit Tennisschlägern und  Fußbällen und hat neuerdings einige Antipoden-Tricks hinzugenommen, im zweiten Teil ist er dann klassisch mit Keulen, Ringen und Bällen zu sehen. Den Abschluss bildet die Jonglage mit Feuerkeulen. Die temperamentvollen Hula-Hoop-Spiele von Salima Peippo beenden die erste Hälfte, als Schlussnummer erklimmt sie ihr Vertikalseil, welches als besonderen Clou auch den Deckenlauf mit Schlaufen ermöglicht. Auf dem Einrad zeigen Daniel und Elisabeth Axt ihr Balancegefühl und kombinieren dies u.a. mit Jonglage und Seilspringen. Elisabeth Axt präsentiert zudem ihre gleichsam leistungsstarke und attraktive Handstand-Kür, bei der sie (ebenso wie Liv Knoche bei ihrer Tücher-Darbietung) von der fabelhaften Sängerin Apolonia Gort unterstützt wird. Noch so ein schöner Moment in dieser wunderbaren Show, bei der man gerne noch länger zugesehen hätte. Also bis zum nächsten Mal!

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Text: Benedikt Ricken; Fotos: Sven Rindfleisch