Ergänzt
werden die Tiernummern durch drei raumfüllende artistische
Programmpunkte und die Bobylev-Clowns, als Mr. Loyal fungiert
wiederum in vollendeter Weise Frederic Colnot. Anders als noch
im Vorjahr, als etwa die feinsinnigen Musikalclowns „Les
Rossyann“ oder Handstand-Equilibrist Glen Nicolodi mit seinem
Hündchen mitwirkten, wurden heuer ausschließlich Nummern
ausgewählt, die – so gut es eben geht – für diesen riesigen
Rahmen geeignet sind.
Brasilianische Tänzerinnen
Ebenso wie
2011 („La Perle du Bengale“) steht auch die aktuelle Produktion,
die seit 1. und noch bis 16. Dezember läuft, unter einem Motto,
„Tous à Rio“. Es geht also um den Karneval in Rio, und deutlich
stärker als im letzten Jahr ist dieses Motto präsent. Zwar
liefert keine der Nummern, auch nicht das brasilianische
Flugtrapez, in ihrer Gestaltung einen direkten Bezug dazu, doch
sind die Ballettszenen zwischen den Nummern entsprechend
thematisiert. Zu den 14 Tänzerinnen der „Salto Dancers“, wie man
sie bei Bouglione kennt, gesellen sich diesmal sieben
brasilianische Tänzerinnen in herrlichen Kostümen des dortigen
Karnevals. Und so entstehen wirklich überwältigend schöne Bilder
voller Farbenpracht, wenn die 21 Damen gleichzeitig tanzen – auf
der Bühne im Hintergrund, im roten Ring, auf Podesten rings um
die Manege. Daneben sind noch vier muskelbepackte brasilianische
Capoeira-Tänzer mit von der Partie und wird tänzerisch, neben
dem Karneval, auch das Weihnachtsthema immer wieder
aufgegriffen. Das neunköpfige Orchester und das phänomenale
Lichtdesign mit dem riesigen schwarzen Lichtervorhang im
Hintergrund haben ganz wesentlichen Anteil am überbordenden
Glanz dieser Show.
Sacha Houcke,
Lilian Kröplin, Tom Dieck jr.
Nach dem
großen Opening gehört die Manege zunächst Gaby Dew und ihrer
Ungarischen Post. Zunächst zeigt sie eine Stehendreiterei auf
zwei walzenden Pferden und lässt dann sechs Vorauspferde unter
sich durchschlüpfen, die sie schließlich alle am langen Zügel
führt. Die gleichen Tiere, neun Pferde in braun, weiß und
schwarz, formiert Dews Lebensgefährte Sacha Houcke später zu
einer formidablen Freiheitsdressur mit Karussell auf drei Bahnen
und neunfachem Steiger. Tiergerecht und humorvoll präsentieren
Sonni Frankello und seine Frau Lilian Kröplin drei afrikanische
Elefanten. Frankello hält sich völlig im Hintergrund, als sich
eines der Tiere über seine am Boden liegende Frau legt.
Mundharmonika- und Fußballspiel, ein Tänzchen, aber auch der
abschließende „Big Mount“ gehören zu den Nummer. Tom Dieck jun.
ist hier mit seiner neuen Raubtiernummer zu Gast, die fünf
Tiger, zwei weiße männliche Löwen und zwei Liger umfasst.
Pyramide, Fortbewegung im und auf dem „Hamsterrad“, Sprünge von
drei Tieren über ihre Artgenossen, Hochsitzer, ein Scheinangriff
und verschiedene Steiger gehören zu der attraktiven Trickfolge.
Ein weiteres Highlight setzen Roland und Petra Duss mit ihrer
von Krone bestens bekannten Seelöwendressur.
Truppe Alexander, Duo Bobylev,
Flying Michaels
Die u.a.
von Barum und Charles Knie bekannte Tücher-Kür von Yves und
Ambra Nicols wird hier mit zehn Flamenco-Tänzerinnen im
Hintergrund und vier Damen an einer Kombination von Luftring und
roten Tüchern zu einem noch größeren Bild aufgewertet.
Pausennummer ist das Flugtrapez der so herrlich elegant
fliegenden Michaels. Riesenjubel, als Marlon Michael im zweiten
Anlauf der Dreifache „blind“ gelingt! Schlussnummer ist die
Truppe Alexander am Schleuderbrett mit u.a. Vier-Mann-Hoch ohne
Stange. Das Clownsduo Bobylev muss mit seiner herrlich
überdrehten Art nicht jedermanns Sache sein, kommt aber beim
Publikum allerorts gut an und ist für diesen Rahmen perfekt
gewählt. Ob sich nun die Beine von Alex Bobylev selbstständig
machen – eine witzige Mensch-oder-Puppe-Variante mit der
beweglichen Partnerin Olesya Boyleva als des Rätsels Lösung –,
ob Schwanensee parodiert wird oder der Clown und einige Kinder
sich gegenseitig mit Wasserpistolen nass spritzen, hier ist
immer was los.
Finale
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