Gleich
das Opening ist ein Charivari aus der "guten alten Zeit". Es wird viel
jongliert, aber auch Luftartistik gezeigt. Das alles in passendem
Licht, zu schöner Musik (vom Band) und in stilechten Kostümen. Celia
Berthier-Caroli, ebenfalls ein Familienmitglied, begrüßt
das Publikum mit Zylinder sehr
charmant und souverän auftretend. Sie wird uns durch diesen Besuch bei
den Saltimbanques, den Gauklern also, begleiten. Nicht nur mit Ansagen
zu den jeweiligen Nummern, sondern ebenfalls in kleinen Einlagen im
Laufe der Show.
Miss
Dorothea, Celia Berthier-Caroli und Samule Pauwels, Steacy Giribaldi
Nach
einem Trompetenduett von Marquis und Samuel Pauwels erleben wir Miss
Dorothea. Bei Herkules und dem Trierer Weihnachtscircus konnten wir sie
bereits als komische Trapezartistin sehen. Nun hat sie sich eine
Nummer mit mehreren kleinen Hunden aufgebaut, die bereits allerlei
Kunststücke beherrschen. Sodann unternehmen Celia Berthier-Caroli und
Samuel Pauwels einen mehr oder weniger erfolgreichen Versuch, sich als
Magier zu produzieren, bei dem Sandor Donnert (zumindest scheinbar) zum
Schweben gebracht wird. In ihrem ersten Auftritt beweist Steacy
Giribaldi viel Gleichgewichtssinn. Sehr gewandt balanciert die
junge Spanierin dabei auf Leitern. Ihr attraktives Kostüm rundet diesen
gekonnten Auftritt wunderbar ab. Zum Schluss bewegt sie sich auf ihrer
Leiter über ein horizontales Stufengestell. Mit einem schwarzen Pony
legt sodann Latoya Donnert einen sehr eleganten Auftritt hin. Die junge
Dame weiß sich und das durch sowie über große Reifen springende Pony
äußerst gewinnend zu präsentieren.
Samuel Pauwels, Gabi Donnert
Für den artistischen
Höhepunkt der Show sorgt Samuel Pauwels selbst. Der 21-Jährige
jongliert mit Reifen, Keulen und Fackeln so gewandt, wie man es selten sieht. Ohne
Pause arbeitet er anspruchsvollste Touren. Ganz egal, ob er sie vor oder hinter
dem Körper, ob er sie über Kreuz oder im Kreis wirft, Pauwels hat seine
Requisiten souverän "im Griff". Auch was die Anzahl der jonglierten
Reifen und Keulen angeht, ist er ganz oben mit dabei. Seine
jugendliche, aber nichtsdestotrotz schon sehr professionelle
Präsentation lässt diese Nummer schließlich zu einem erstklassigen
Ereignis werden. Das Highlight bei den Dressuren setzt gleich
danach Gabi Donnert. Sein Sechserzug mit weißen und braunen Arabern
erlebte in dieser Saison beim schwedischen Cirkus Brazil Jack sein
Debüt. Die Tiere zeigen das volle Repertoire einer abgerundeten
Pferdefreiheit. Insbesondere der Gruppensteiger begeistert.
Ähnliches gilt für die variantenreichen Einzel- und Doppelsteiger als
da capi.
Steacy Garibaldi, Anna Leon, Carlo Josef
Nachdem
uns Celia Berthier-Caroli und Marquis Pauwels in die Pause
verabschiedet haben, beginnt der zweite Teil mit einem weiteren Auftritt von
Steacy Garibaldi. Diesmal lässt sie Hula Hoop-Reifen um ihren
beweglichen Körper kreisen. Quasi als Zugabe zu seiner Freiheit führt
Gabi Donnert nun einen braunen Araber am langen Zügel vor. Angeleitet
von seinem Dresseur zeigt das Pferd verschiedene Schulschritte. Es
folgt eine weitere liebevoll gemachte Einlage, die diesem Programm eine
individuelle, persönliche Note gibt. Celia Berthier-Caroli produziert
sich mit viel Habitus als große Sängerin. Dabei wird sie von August
Samuel Pauwels gestört, der mit Hilfe eines Besens das Mikrofon
übernimmt. Dank Perückeneinsatz gelingen ihm auch die weiblichen
Stimmlagen. Da Berthier-Caroli sich nicht kampflos ergibt, entbrennt
ein munteres Gerangel zwischen den beiden. Es folgen zwei Auftritte von
Absolventen Berliner Artistenschulen. "Die Etage" besucht hat Anna
Leon. Sie betritt im Umhang die mit Feuerschälchen beleuchtete Manege,
um sodann eine traumhafte Kür an den Tüchern zu zeigen - Spagat und
Abfaller inklusive. Von der Staatlichen Artistenschule kommt
Carlo Josef (Schöbel). Seine kraft- und effektvolle
Handstand-Equilibristik zeigt er jetzt in blau-weiß. Sogar das Gesicht
ist entsprechend geschminkt. Die variantenreichen Handstände entfalten
im Zusammenspiel mit der gezielt eingesetzten Beleuchtung eine ganz
besondere Wirkung.
Marquis Pauwels und Rosado Rodriguez Francisco
Auf
die Reise nach Schottland begeben sich die Clowns Marquis Pauwels und
Rosado Rodriguez Francisco. Sie wollen im Norden Großbritaniens ein
Schloss besuchen, auf
dem es - wenig überraschend - spukt. Doch davon lassen sich die
wackeren Urlauber im Schottenrock zunächst nicht beeindrucken. Als dann
ein Gespenst am Schreibtisch und im Bett auftaucht, bekommen es die
beiden Besucher doch mit der Angst zu tun. Es schließt sich ein Finale
mit allen Mitwirkenden an, bei welchem das Ensemble ein letztes Mal
gemeinsam auftritt, um sich dann im Zuschauereingang persönlich vom
Publikum zu verabschieden. Dieses verlässt äußerst zufrieden den blau weiß-gestreiften Viermaster, der mit vielen Einzel-Klappsitzen auf dem
Gradin besten Sitzkomfort bietet. Ein weiterer Viermaster steht
unmittelbar vor dem Spielzelt. In ihm laden verschiedenen Fahrgeschäfte
und eine aufblasbare Rutschbahn zum Verweilen ein.
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