Auch
Zäune und Eingangstor sind illuminiert. Im ersten Zelt erwartet die
Besucher neben der Kasse und den obligatorischen, hier in eine
Winterlandschaft eingebetteten Werbefahrzeugen auch eine lebensgroße
Krippe. Während das eigentliche Spielzelt etwas nüchterner eingerichtet
ist, heißt es im dazwischen aufgebauten zweiten Vorzelt vollends
„Weihnachten pur“. Von jeder Rondellstange führt eine Lichterkette zur
Kuppel, so dass ein wahrer Sternenhimmel entsteht. In der Zeltmitte
steht ein fast kuppelhoher Weihnachtsbaum, über und über geschmückt.
Rund herum sind die neuen, selbst hergestellten Verkaufsstände in Form
von „Märchenschlösschen“ mit zwei Etagen angeordnet. Während unten die
Ausgabe stattfindet, gibt es oben gar Fenster und Balkone zu bewundern.
Spätestens hier merkt man, dass die Sperlichs für diesen
Weihnachtscircus leben.
Truppe Lanikovi, Suellen Sforzi
Dabei
mag das Programm schon mal kurzzeitig zur Nebensache werden. Doch auch
dieses genügt höheren Ansprüchen. Die siebenköpfige Truppe Lanikovi
etwa stapelt sich mit dem Schleuderbrett immerhin bis zum
Drei-Mann-Hoch. Auch der Salto in den Sessel und Stelzensprünge sind zu
sehen. Bei ihrer Perche-Darbietung, hier mit fünf Personen, balancieren
die männlichen Truppenmitglieder die Stangen, während die
weiblichen Mitglieder an deren Enden verschiedene Handstände drücken.
So wird unter anderem eine Leiter überquert. Im Gegensatz zur
folkloristisch aufgemachten Arbeit am Schleuderbrett präsentieren sich
die Lanikovis bei der Perche-Nummer wie auch bei ihrer das Programm
eröffnenden, temporeichen Gruppenjonglage im modernen Gewand. Auch
Kontorsionistin Suellen Sforzi ist mit ihrer hochwertigen Nummer
ansonsten in bekannteren Manegen zu Hause. Das Bogenschießen mit den
Füßen beschließt den Auftritt der Italienerin.
Josefine Igen, Sascha Thanner, Gagik Avetisyan
In
der Werbung hervorgehoben werden die weißen Löwen der Familie Berousek.
Die sechs Exemplare bilden Pyramiden, beherrschen u.a. diverse Sprünge,
Löwenteppich und -bar sowie den Rachentrick. Abschließend folgt die
Fahrt auf der Discokugel. Pferde und Kamele bringen Nadja und Roberto
Frank in die Manege. Während die Pferde zu spanischer Aufmachung
inklusive Feuerring rund um die Manege präsentiert werden, arbeiten die
Wüstenschiffe klassisch. Sie liegen u.a. ohne Hilfe ab und werden dann
von einem Lama übersprungen. Tiere und Vorführer stammen vom Circus
Alberti (Harry Frank). Mit ihren lebhaften Hunden und Ziegen ist indes
auch die Familie Igen in Waiblingen zu Gast. Tochter Milena Igen
präsentiert hier auch ihre Schwertbalance im Piratenlook. Spitze auf
Spitze wird dabei auch eine Leiter passiert. Marita Kendler steuert am illuminierten Ringtrapez die einzige Luftnummer zum Programm
bei. Den roten Faden der Show bilden Sascha Thanner, der auf angenehme
Weise und in immer neuen, aufwendigen Roben moderiert, und Clown Gagik
Avetisyan. Letzerer agiert in Kostüm und Maske von Charlie Chaplin.
Weniger unterhaltsam sind seine Versionen der Motorradfahrt sowie der
Rockband im zweiten Teil, Spaß macht Avetisyan vor allem dann, wenn er
– wie im ersten Programmteil – Chaplins Slapstick-Elemente aufnimmt und
so die Lacher auf seiner Seite hat.
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