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Waiblinger Weihnachtscircus 2012/13
www.waiblinger-weihnachtscircus.de ; 65 Showfotos

Waiblingen, 21. Dezember 2012: Der Besuch des Waiblinger Weihnachtscircus, den Britta und Markus Sperlich nun im sechsten Jahr produzieren, ist schlicht ein Erlebnis. Nirgendwo sonst wird das Motiv „Weihnachten“ so intensiv umgesetzt wie hier. Man muss einfach staunen. Alles leuchtet, funkelt und strahlt weihnachtliche Gemütlichkeit aus, ohne dabei auch nur im Ansatz zum Kitsch zu verkommen. Gleich drei Vier-Mast-Zelte haben die Sperlichs für ihr „Weihnachtswunderland“ aufgebaut, allesamt mit Lichterketten behangen und mit Leuchtsternen auf den Mastspitzen verziert.

Auch Zäune und Eingangstor sind illuminiert. Im ersten Zelt erwartet die Besucher neben der Kasse und den obligatorischen, hier in eine Winterlandschaft eingebetteten Werbefahrzeugen auch eine lebensgroße Krippe. Während das eigentliche Spielzelt etwas nüchterner eingerichtet ist, heißt es im dazwischen aufgebauten zweiten Vorzelt vollends „Weihnachten pur“. Von jeder Rondellstange führt eine Lichterkette zur Kuppel, so dass ein wahrer Sternenhimmel entsteht. In der Zeltmitte steht ein fast kuppelhoher Weihnachtsbaum, über und über geschmückt. Rund herum sind die neuen, selbst hergestellten Verkaufsstände in Form von „Märchenschlösschen“ mit zwei Etagen angeordnet. Während unten die Ausgabe stattfindet, gibt es oben gar Fenster und Balkone zu bewundern. Spätestens hier merkt man, dass die Sperlichs für diesen Weihnachtscircus leben.


Truppe Lanikovi, Suellen Sforzi

Dabei mag das Programm schon mal kurzzeitig zur Nebensache werden. Doch auch dieses genügt höheren Ansprüchen. Die siebenköpfige Truppe Lanikovi etwa stapelt sich mit dem Schleuderbrett immerhin bis zum Drei-Mann-Hoch. Auch der Salto in den Sessel und Stelzensprünge sind zu sehen. Bei ihrer Perche-Darbietung, hier mit fünf Personen, balancieren die männlichen Truppenmitglieder die Stangen, während die weiblichen Mitglieder an deren Enden verschiedene Handstände drücken. So wird unter anderem eine Leiter überquert. Im Gegensatz zur folkloristisch aufgemachten Arbeit am Schleuderbrett präsentieren sich die Lanikovis bei der Perche-Nummer wie auch bei ihrer das Programm eröffnenden, temporeichen Gruppenjonglage im modernen Gewand. Auch Kontorsionistin Suellen Sforzi ist mit ihrer hochwertigen Nummer ansonsten in bekannteren Manegen zu Hause. Das Bogenschießen mit den Füßen beschließt den Auftritt der Italienerin.


Josefine Igen, Sascha Thanner, Gagik Avetisyan

In der Werbung hervorgehoben werden die weißen Löwen der Familie Berousek. Die sechs Exemplare bilden Pyramiden, beherrschen u.a. diverse Sprünge, Löwenteppich und -bar sowie den Rachentrick. Abschließend folgt die Fahrt auf der Discokugel. Pferde und Kamele bringen Nadja und Roberto Frank in die Manege. Während die Pferde zu spanischer Aufmachung inklusive Feuerring rund um die Manege präsentiert werden, arbeiten die Wüstenschiffe klassisch. Sie liegen u.a. ohne Hilfe ab und werden dann von einem Lama übersprungen. Tiere und Vorführer stammen vom Circus Alberti (Harry Frank). Mit ihren lebhaften Hunden und Ziegen ist indes auch die Familie Igen in Waiblingen zu Gast. Tochter Milena Igen präsentiert hier auch ihre Schwertbalance im Piratenlook. Spitze auf Spitze wird dabei auch eine Leiter passiert. Marita Kendler steuert am illuminierten Ringtrapez die einzige Luftnummer zum Programm bei. Den roten Faden der Show bilden Sascha Thanner, der auf angenehme Weise und in immer neuen, aufwendigen Roben moderiert, und Clown Gagik Avetisyan. Letzerer agiert in Kostüm und Maske von Charlie Chaplin. Weniger unterhaltsam sind seine Versionen der Motorradfahrt sowie der Rockband im zweiten Teil, Spaß macht Avetisyan vor allem dann, wenn er – wie im ersten Programmteil – Chaplins Slapstick-Elemente aufnimmt und so die Lacher auf seiner Seite hat.

„Ein nachhaltig guter Ruf fällt einem nicht zu, er muss erarbeitet werden – und ist er einmal erarbeitet, muss man ihm gerecht werden!“, schreiben Britta und Markus Sperlich in ihrem Programmheft zur Begrüßung. Mit dem heuer gezeigten Programm und der einzigartigen Dekoration ist dies auch bei der 6. Auflage des Waiblinger Weihnachtscircus vollends gelungen.

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Text: Benedikt Ricken; Fotos: Stefan Gierisch